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Moorcroft (WY)–Keystone (SD)

Gestern haben wir noch das Shining Hotel von außen gesehen, heute wohnen wir darin. Winking smile

Ok, ein Queensizebett stört schon ordentlich die Nachtruhe, vor allem, wenn ein Teil nicht mehr schlafen kann.
Wir sind gestern schon gegen 21 Uhr ins Bett gegangen, die Fahrt war schon anstrengend und heute morgen sind wir um 0600 aufgestanden und saßen um 0645 bei Donna am Frühstückstisch, der bereits seit 0500 gedeckt werden konnte.

Wir waren nicht die einzigen Gäste, sondern ein älterer Herr, ein Rentner, wie sich herausstellte, genoss dort bereits seinen Kaffee ($1 bottomless).
Wir bestellten auch ein deftiges Frühstück mit Kartoffeln, Eiern, Speck, Haferschleim (Oat Meal – eine ordentliche Schüssel) und einen Pfannkuchen.
Nach und nach kamen noch mehr Gäste dazu und wir diskutierten angeregt die weltpolitische Lage. Auf meine Frage, ob es den Coalworkern nach der Wahl Trumps denn besser gehe, wurde geantwortet, dass es langsam besser würde. Da ist wohl auch der Wunsch der Vater des Gedanken. Egal, es war sehr kurzweilig und so brachen wir noch vor 0800 in Richtung des Devil Tower auf, den wir nach 20 Minuten Fahrt erreichten. Wir waren offensichtlich die ersten Gäste, das Kassenhäuschen ist wohl erst ab 1000 besetzt, aber da wir  im Besitz des Jahrespasses für Nationalparks sind, hatten wir ja bereits gezahlt.

Das Wetter war bedeckt, der angekündigte Schnee war nicht gekommen und so marschierten wir einmal um den gesamten Berg, der aus Lava besteht, herum.
Für die Indianer ist er ein heiliger Berg und auch uns ergriff die Ruhe dieses Ortes, auch dank dessen, dass wir die einzigen Besucher waren.

Als wir nach einer knappen Stunde wieder am Ausgangspunkt ankamen trafen wir einen Vater mit seinen zwei Töchtern, das waren die nächsten Gäste.

Inzwischen wurde das Wetter schlechter und dauerhafter Schneeregen setzte ein.

Gestern im Cozy Motel hatten wir uns einen Plan der Gegend mitgenommen und folgten einigen Empfehlungen der Karte. Unter anderem besuchten wir ein Loch, in welches die nativen Amerikaner (Indianer politisch korrekt) bei Ihrer Jagd immer die Bisons hinein jagten und dort einfach erlegen konnten.

Weiter gingen es durch Wälder und Schluchten, der Bundesstaat wechselte unmerklich von Wyoming nach South Dakota. Unterwegs machten noch einen kurze Shoppingstopp in einer Boot Barn (Stiefel Scheune), um uns mit stilechter Kleidung auszustatten. Aber unserem Schnäppcheninstinkt genügte die Auswahl nicht.

Das Schneetreiben wurde immer dichter, aber es blieb zum Glück nichts auf der Straße liegen. Hungrig hielten wir in Hill City und erfreuten uns einem kleinen Lunch mit hervorragendem Schokokuchen zum Dessert.

Da wir schon mal in der Gegend sind, machen wir als nächstes beim Crazy Horse Monument, nicht zu verwechseln mit Crazy Horst im Hamburger Schanzenviertel, halt.
Die eigentliche Attraktion der Gegend sind ja die 4 in den Stein des Mount Rushmoore gehauenen Präsidenten Washington, Jefferson, Lincoln, Roosevelt. In den 60er Jahre hatte aber ein Künstler aus Chicago die Idee, gemeinsam mit einem Häuptling, dass auch einem amerikanischen Ureinwohner ebenfalls diese Ehre zu Teil werden sollte.
Gesagt, getan, seit 1968 ist man jetzt dabei aus einem Berg die Statue des auf einem Pferd reitenden Häuptlings Crazy Horse in die Landschaft zu meiseln. Inzwischen ist schon mit dem Gesicht fertig und hat den Berg soweit abegtragen, dass man in den nächsten 10 Jahren sicherlich den vorwärts zeigenden Arm fertig stellen kann.

Der Eintritt kostet pro Nase $12 und man noch nicht einmal an die Statue heranfahren, sondern sie nur aus der Ferne betrachten. Wenn man dichter heran möchte, dann geht dies nur per Bus oder Pferd.

Die Sicht auf das Monument wird durch aufkommenden Nebel sehr behindert, so dass wir nach einer Stunde aufbrechen, um uns am Mount Rushmoore die Präsidenten vergangener Tage anzuschauen.
Preisfrage: Wer kann den Soundtrack für die Anfahrt zum Mount Rushmoore erraten? 

Die Fahrt ist nicht lange, das Wetter aber immer schlechter, so dass wir den Besuch auf morgen verschieben. Wir fahren in den Ort Keystone, der 2 Meilen unterhalb liegt. Die Bevölkerung des Ortes beträgt laut Ortschild ca. 300, aber bei der Einfahrt sehen wir ein Hotel/Motel nach dem anderen.

Die meisten haben aber geschlossen. Laut booking.com haben drei Herbergen geöffnet, die Preise sind sehr moderat und wir entscheiden uns für das Roosevelt Inn.
In dem großen Hotel übernachten heute nur sehr wenige Gäste, unter anderem ein holländischer Schwerenöter und zwei ausgewanderte deutsche Schwestern.

Das Wetter, die Einsamkeit und unser kaltes Hotelzimmer bringen uns heute dem Innenleben eines Shining Hotels näher, auch weil wir gerade eben noch zwei Tage Blog in den Computer hacken.

Zuvor waren wir noch im einzig offenen Restaurant im Ort, einer Pizzeria essen. Die Auswahl war sehr groß und unsere Wahl Wahl fiel auf eine halb vegetarische, halb mit Sauerkraut belegte Pizza.

Devils Tower mit Schnee und Wolken
Dirty old Town …
Alles im Nebel
Hier das Original als Modell