OMG, sind wir etwa schuld? Weil wir in diesem Urlaub schon zweimal beim Koreaner gegessen haben?
Die Nacht im Waterton Nationalpark war doch sehr windig und frisch. Zum Frühstück gab es heute die Reserven aus dem Kühlkoffer, sprich Wurst, Brot, Oatmeal, Bananen, Buttermilch und Kaffee vom Motelempfang.
Dazu wurde uns der Appetit durch das Ergebnis verdorben. Weit hinten in der Programmliste hatten die Kanadier/Amis (Fox überträgt Fussball) das Spiel GER – KOR versteckt, MEX – SWE war deutlich weiter vorne zu finden. Auch das war sicher ein Zeichen.
Schwamm drüber, wir sind draußen und müssen jetzt morgens keine Kneipe mehr suchen, in der das Spiel gezeigt wird.
So brachen wir also heute erst nach 10 Uhr auf, zu wandern gab es nicht viel am Ort, da durch einen Waldbrand 2017 die meisten Wege noch gesperrt waren. Wir gingen aber, ich mit langen Hosen, auf den nahegelegenen Hügel, um dort das Hotel des Prinzen von Wales zu besichtigen.
Der Wind der vorherigen Nacht hatte noch nicht abgeflaut, so kam über den See hin eine steife Brise auf uns Besucher zu, der uns ins Innere des Hotels trieb. Die Angestellten tragen zum Teil Schottenröcke (Wales???) , aber die Aussicht vom Frühstückstisch hat seinen Preis (in der Saison ab 249 C$ aufwärts).
Wir fuhren dann wieder aus dem Tal heraus, machten noch an einem Aussichtspunkt halt, bevor wir uns daran machten die letzten Kilometer dieses Urlaubs zu fahren.
Nach einer halben Stunde erreichten wir die Grenze Kanada – USA, der Wiedereintritt in die Vereinigten Staaten klappte problemlos, aber nach der Grenze ergab sich ein vollkommen anderes Bild.
Während in Kanada alles wunderbar europäisch und ordentlich aussah, hatten wir im Norden Montanas nur Ödnis und Hoffnungslosigkeit spüren können, begleitet von bedecktem Himmel. In einem Reservat tankten wir erstmal, auch hier machten die Menschen nicht den glücklichsten Eindruck.
Dann hatte ich mich bei der Navigation auch zu sehr auf das Navi verlassen, so dass wir, nicht wie geplant über die Going-to-the-Sun Road nach Columbia Falls gelangten, sondern den gesamten Nationalpark einmal umrundeten.
Egal, wir fuhren trotzdem, jetzt von der Westseite, in den Park. Er ist lange nicht so spektakulär wie die kanadischen Pendants, aber auch hier sahen wir bereits Bären.
Unsere Unterkunft für die nächsten Tage haben wir schnell gefunden, allerdings war niemand zuhause, als wir ankamen, also kauften wir erstmal für die nächsten Tage in einem 24h-Supermarkt ein. Aber auch eine Stunde später war noch niemand zuhause, die Hintertür war zwar offen, aber so frech wollten wir auch nicht sein.
Ich rief eine der Nummern an, die uns AirBnB übermittelt hatte und der Hausherr freute sich uns zu hören, sagte, er sei bis 9 Uhr unterwegs. Aber die Tür sei offen und wir könnten uns im Keller ausbreiten. Was wir auch machten und unsere Koffer entleerten und in die Waschmaschine steckten.
Da diese etwas Zeit brauchte, gingen wir ins nächstgelegene Restaurant essen, die Nachteule. Als wir dort um 6 Uhr aufschlugen, waren beinahe alle Tische mit Einheimischen besetzt, wir hatten als die richtige Wahl getroffen. Vorher hatten wir auch den Nachbarn Arthur gesprochen, an dessen Käfer ein deutsches Kennzeichen vorne seinen Namen verriet. Auch er hatte uns “The Nightowl” empfohlen und den Tipp gegeben, dass man auch auf einem Balkon sitzen kann.
Wie gesagt, der Laden war richtig voll, bestimmt über 200 Leute waren schon drin und wir bekamen aber unseren Tisch an der frischen Luft und hatten ein tolles Dinner.
Zuhause lasen wir schnell noch die Pressestimmen zum Spiel, schreiben Block und legen die frische Wäsche zusammen.