Chefchaouen – Fes

Den Morgen beginnen wir mit dem Frühstück auf der Dachterrasse im 4. Stock, das bedeutet Frühsport.
Dort wartet auch schon eine kolumbianische Gästin, die, wie wir im Gespräch erfahren, bei einer Baustofffirma in Heidelberg arbeitet.

Gestärkt machen wir noch eine kleine Runde durch die blaue Stadt, auch bei Tageslicht weiß diese zu gefallen.
Daniela findet noch einen tollen Pullover, handgestrickt für weniger als 15 EUR. Vielleicht nicht die richtige Kleidung für den heutigen Tag, schließlich sind wir bei strahlendem Sonnenschein schon wieder deutlich über der 20°C Marke. Gestern waren es fast 30°C.

Gemütlich fahren wir die 200 km nach Fes. Unterwegs sehen wir immer wieder Polizeikontrollen. Eine dieser Kontrollen holt uns dann etwa auf der Hälfte der Strecke raus und konfrontiert uns mit der Aussage, dass wir wohl ein Tempobeschränkung auf 60 km/h übersehen hätten. Das kommt uns schon komisch vor, zumal zwei der drei Kollegen schon eher betreten dreinschauen und als ich versuche konkret zu erfahren, wie man den gemessen hätte, wurden sich auf einmal sehr wortkarg. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie uns auf der Strecke sauber hätten „blitzen“ können.

Ich muss dann mit dem Polizisten zu seinem Wagen gehen, er verlangt 400 Dirham für den Verstoß. Ich frage ihn nach einer Quittung und siehe, er bekommt einen emphatischen Einfall, sagt, da wir ja zum ersten Mal in Marokko seien, würde er uns einfach so 50 % der Strafe erlassen. Ein Schelm, der böses dabei denkt. Wir hatten im Vorfeld von einigen Stories wie diesen gelesen und gehört. So bleiben 200 Dirham bei ihm, wir haben keine Quittung und können weiterfahren.

Nach gut 3.5 Stunden Fahrt erreichen wir Fes. Hier gehen wir erstmal in einen Supermarkt, einen Carrefour. Die Produkte sind sehr französisch. Ich bekomme hier auch eine Buttermilch, auf dem Produkt steht leben. Sehr gut …

Als nächstes fahren wir den Parkplatz an, den unser Hotel uns umständlich per Whatsapp mitgeteilt hat. Allerdings müssen wir hier eine teure Lektion lernen, nämlich dass man Google hinsichtlich der Navigation in Marokko nicht zu 100 % trauen darf. Wir werden dank Google mitten in die Souks der Medina von Fes gelenkt. Hier schrammen wir einen Obsttand und müssen dann, weil es nicht mehr weitergeht, umdrehen.
Zum Glück springt uns helfend ein Einheimischer zur Seite, der auch gleich betont, dass dieser Service kostenlos ist.

Von dieser Aktion gestresst finden wir aber den Parkplatz problemlos im zweiten Anlauf, auch dank der Hilfe des Fessers.
Hier stürzen sich auch gleich wie wir den Parkplatz fahren drei Männer auf uns, einer dirigiert uns temperamentvoll in die Parklücke, der andere begutachtet erstmal die Schramme vom Obststand und der dritte quatscht uns voll.
Ich sorge erstmal für Ruhe, was die Einheimischen doch sehr irritiert. Das finde ich wiederum bemerkenswert, wenn man beobachtet, wie diese sich untereinander verhalten.
Egal, ich rufe im Hotel an, die schicken einen Mitarbeiter, der uns aus der Situation abholt und bis dahin haben sich alle wieder beruhigt.
Gemeinsam laufen wir durch die Medina, den Weg hätten wir nie gefunden und kommen bei unserem Hotel, dem Riad Palais Bahia Fes, an. Durch einen gewöhnlichen Hinterhof gelangen wir in einen Palast, den wir so nicht vermutet haben.

Die Bilder auf Booking waren schon toll, aber die Realität ist überwältigend. Zumal wir wirklichen einen Schnäppchenpreis bekommen haben. Das Hotel wurde 2010 gekauft und 3 Jahre lang umgearbeitet. Wir haben eine tolle Suite mit viel Platz.

Auch hier haben wir das Abendessen im Hotel gebucht, aber vorher holen wir uns noch bei einem Rundgang durchs Viertel Appetit.

Direkt vor dem Ausgang unserer Unterkunft beginnt der Souk der Medina. Hier versorgen sich in der Hauptsache die Einheimischen mit den Dingen des täglichen Lebens. Es duftet nach Curry, Kümmel und überall nach frischen Erdbeeren. Ein Erlebnis.
Nach einiger Zeit finden wir auch die Stelle, an der wir vorher mit dem Wagen nicht mehr weitergekommen sind. Auch finden wir den freundlichen Helfer und wir bedanken uns jetzt nochmal ausführlich und persönlich bei ihm.

Den Sonnenuntergang bekommen wir gerade noch mit, als wir kurz vor 18 Uhr auf die Dachterrasse des Hotels gehen. Hier bleiben wir und warten, dass die Muezzine das Ende des Fastentages per Lautsprecher in der Stadt verkünden. Es ist immer einer ein beeindruckender Moment, wenn überall aus der Stadt die Gebete erklingen.

Zum Abendessen werden wir gut bekocht und gehen früh zu Bett. Wir haben für morgen einen Stadtführer gebucht, der uns die Stadt zeigen wird.

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