Nach dem Frühstück, neben uns sitzt ein introvertierter, sehr trainierter Lifecoach aus Belgien. Seine Lebensweisheit bezieht er aus Reisen nach Asien, aber Marokko findet er auch gut.
Wir auch, daher machen uns auf die Straße, besuchen den Bahia Palast in Nähe unserer Unterkunft. Wir sind noch früh für Touristen dran, aber der Palast ist schon gut besucht. So schieben wir uns von einem toll gekachelten Raum in den Nächsten, beschauen hübsch angelegte Gärten.
Es fällt in diesen Gebäuden auf, die für die Öffentlichkeit freigegeben sind, dass dort nie Möbel oder persönliche Dinge zu sehen sind. Kann natürlich auch daran liegen, dass die Räumlichkeiten nicht immer nur von ihren Erbauern genutzt wurden, sondern später auch von Besatzern als der Verwaltungssitz. Daher bekommt man immer nur 50 % der ehemaligen Pracht gezeigt, aber die ist schon beeindruckend.
Als nächsten Punkt der Tagesordnung wollen wir uns der Garten von Yves St. Laurent anschauen, stellen aber zum Glück fest, bevor wir dorthin aufbrechen, dass man Tickets nur Online kaufen kann und diese für den heutigen Tag schon vergriffen sind. Also buchen wir die Tickets für den kommenden Morgen um 9.30 Uhr.
Wo wir aber schonmal in Marrakesch sind, da gehen wir natürlich auch die Souks, den Basar. Es gibt wenig neues zu sehen, aber etwas findet man doch wieder. So kaufe ich nach „harter“ Verhandlung eine neue Ledertasche aus Ziegenleder für meine Kamera, endlich eine Männerhandtasche.
Der Basar von Marrakesch ist unendlich groß und erschöpft gehen wir am Nachmittag in unser Unterkunft, zumal das Wetter ungemütlich wird. Es fängt an zu regnen, der erste Regen seit 3 Monaten und es wird empfindlich kalt.
Für den Abend buchen wir uns ein Abendessen in einem vornehmen Hotel nahe unserer Unterkunft auf deren Dachterrasse.
Vorher marschieren wir abermals zum La Place und setzen uns bibbernd in eines der Dachcafes. Gestern waren hier noch alle Plätze belegt, heute ist es keiner mehr.
Kurz vor acht suchen wir unser Restaurant, Google Maps funktioniert auch hier in Marrakesch für Fußgänger nur suboptimal. Am Ende rufe ich, nur wenige Meter vom Eingang entfernt stehend, dort an, weil ich das 4-Sterne Hotel nicht erkenne, aber ein freundlicher Mitarbeiter holt uns auf der Straße ab.
Es regnet immer noch und die Temperatur sinkt auf 10°C. Die Dachterrasse ist für die 300 warmen Tage ausgelegt, so dass wir in einen beheizten Salon geführt werden und dort mit einem heute angereisten Paar aus Köln zu Abend essen.
Sie erzählt mir auch davon, dass die Salzzitronen, die ich in Marokko kennen und lieben gelernt habe, bei uns ein seltenes Gut sind und teuer erstanden werden müssen.
Wir müssen also die Augen offen halten, ob wir diese irgendwo günstig hier entdecken.