Chicago, Il

Trotzdem, dass erst gegen 2 Uhr ins Bett gefallen waren, wachten wir gegen 5.30 Uhr bereits auf. Da es schon ab 6 Uhr Frühstück im Hotel gibt, haben wir uns fertig gemacht und waren mit die ersten Gäste am Buffet.

Das Frühstück ist hier sehr nahrhaft, man kann sich auch leckere Waffeln backen. Wir wären keine Deutschen, wenn wir nichts zu meckern hätten, es gibt wieder nur Einweggeschirr.

Gestärkt treten wir kurz vor 8 Uhr auf die Straße und laufen zum Riverwalk, eine Flaniermeile entlang des Chicago River. Heute ist der 1. Januar und der Neujahrstag ist auch in den USA ein Feiertag. Außer ein paar Joggern und Hundebesitzern sieht man fast niemanden unterwegs. Es ist wunderbar ruhig, auch der Straßenverkehr ist äußerst reduziert.

Am Ende des Riverwalks gelangen wir an den Lake MIchigan. Wir folgen weiter der Uferpromenade, es ist kühl, aber da kein Wind geht, ist es auszuhalten.

Eigentlich wollten wir direkt zum Millenium Park und dem neuen Wahrzeichen von Chicago, der Cloud, aber wir sehen bald, dass wir über die Uferstraße auch dorthin kommen.

Die Cloud oder im Volksmund die Bohne liegt dann irgendwann vor uns, wir können aber nicht bis ran treten, da die Skulptur von einem Bauzaun umstellt ist. Irgendwie hatte ich mir die Bohne größer vorgestellt.

Weiter geht es zur größten Attraktion Chicagos, dem Brunnen aus dem Vorspann der Serie „Eine schrecklich nette Familie“. Dieser liegt auf einem großen Platz und mittels Youtube finden wir die Position, aus der dieses Bauwerk aufgenommen wurde.
Das ist in soweit interessant, weil sich seit den 80er Jahren die Skyline von Chicago deutlich gewandelt hat.

Als nächstes laufen wir dann in Richtung Innenstadt, bewundern die breiten Straßen und Häuserschluchten. Wir sind im Stadtteil Rivernorth und die Höhe der Häuser hat deutlich abgenommen.

Heute ist zwar Feiertag, aber die Geschäfte haben trotzdem geöffnet. Wir gehen in das größte Kaufhaus Chicagos, zu Macys und wandeln durch die Abteilung. Die Angebote sind interessant, interessanter ist allerdings die Architektur des Gebäudes, welches von Marshall Fields gebaut wurde und mit einem riesigen Deckenmosaik in der ersten Halle aufwartet.

Der zweite Teil ist ein Gebäude mit großem Innehof, über 11 Stockwerke, wovon Macys aber nur 7 nutzt. Im restlichen Bereich sind Büros. Früher war wohl das ganze Gebäude ein Warenhaus, aber auch hier in den USA hat sich das Kaufverhalten geändert und lokale Handel hat seinen Stellenwert verloren.

Gegen Mittag machen wir Pause bei Panda Express, ein Franchise für chinesisches Essen. Es gibt hier auch einen Cola-Automaten mit „free refill“ und so können wir unseren Flüssigkeitsbedarf ausgleichen.

Gestärkt gehen wir ins Hotel und ruhen etwas. Ich hatte mich im Vorfeld noch mit einem Freiberufler, der aktuell in Chicago weilt, verabredet, dass wir uns treffen und ich schlage vor, dass wir in einen Jazz Club gehen.
Nach einigen SMS haben wir uns verabredet. Um den Nachmittag noch zu nutzen ziehen wir uns wieder die Schuhe an, machen uns einigermaßen Clubfertig und laufen nochmal zum Fluss und laufen jetzt den Riverwalk in die andere Richtung bis zum Ende durch. Wir müssen unter etlichen Brücken durchlaufen. Inzwischen sind mehr Leute unterwegs, aber es ist immer noch sehr ruhig, so ruhig, dass an manchen Stellen des Flusses ein Angler auf den Fang des Tages wartet.

Wir machen noch eine Extra Runde, landen am Ende auf Michigan Avenue, der großen Einkaufsstraße in Downtown. Daniela findet das Fell des Krümelmonsters als Jacke und kann es für einen Schnäppchenpreis erstehen.

Inzwischen ist es halb sechs und wir gehen zum Jazzclub. Hier mussten wir Online Plätze reservieren, die wir jetzt einnehmen können. Es ist ein kleiner Club in dem heute Abend eine kleine Band aus meistens Bläsern eine Stunde Programm macht.

Wir kennen dies schon aus New York, man bekommt einen Slot von noch nicht mal zwei Stunden, isst während des Konzerts und wird am Ende freundlich aus dem Laden komplementiert.

Unsere beiden Gäste führen wir dann noch in die Sportsbar von gestern Abend, hier laufen gerade die letzten Minuten eines College Football-Spiels. Es sind viele Fans anwesend und man kann in der letzten Sekunde noch den Vorsprung durch beherztes Verteidigen retten. Die Gäste in der Bar rasten aus vor Freude und zwei junge Männer reißen sich das Shirt vom Leib und feiern mit freiem Oberkörper durch die Bar. Aber nur so lange, bis der humorlose Security Mitarbeiter ihn deutlich macht, dass sie sich doch bitte wieder korrekt kleiden sollen. Es ist ja auch zu kalt …

Zum Abschluss laufen wir noch zum London House, einem Hotel mit Rooftopbar, Unbehelligt können wir auf den Balkon gehen und haben einen fantastischen Blick auf das Herz von Downtown, den Fluss und die Brücken. Mit den Lichtern überall, das macht den Tag rund.

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