Archiv der Kategorie: CanUSA 2018

Oak Harbor

Erwartungsgemäß begann der erste Tag sehr früh, weil der Jetlag uns noch in den Knochen hängt. Kurz vor sieben gehen wir zum Frühstück in unserem Motel, neben der bereits erwähnten Gravy Sauce gibt es auch noch ein Mega-Waffeleisen, an dem man selbst Hand anlegen kann.

Gestärkt machen wir eine Runde durch die Stadt, wir besuchen das “historische” Stadtzentrum, bestehend aus 10 Gebäuden, besuchen zwei Garagenflohmärkte, Daniela arbeitet dabei an der Vervollständigung ihrer Baseballausrüstung und wir besuchen den lokalen Walmart.

Danach haben wir uns mit einem Einheimischen verabredet, der Daniela bereits vor 5 Jahren zu einer Motorradtour eingeladen hat. Gegen 12.30 Uhr taucht er mit seiner roten Straßenmaschine auf und Daniela und ich gehen getrennter Wege, aber natürlich nur für diesen Nachmittag.

Danielas Nachmittag:
Tom rüstet mich erst mal mit einer seiner Lederjacken aus und die Handschuhe und der Helm durften natürlich auch nicht fehlen.
So begannen wir unsere Tour, zunächst einmal von Whidby Island runter und dann an der Küste entlang in richtung zu einem Aussichtspunkt in der Nähe von Bellingham, wo wir Parasurfer beobachten konnten.

An dieser Stelle traten wir dann auch schon wieder den Rückweg an, aber nicht ohne eine kurze Kaffeepause in Edison einzulegen.

Tom liess es sich während der Fahrt auch nicht nehmen, mir die “Spielereien” an seinem Motorrad vorzuführen, wie der Tempomat und das Radio.

Gegen 16 Uhr waren wir dann wieder beim Motel angelangt. Der Einzige, der fehlte, war Steffen.

Steffens Nachmittag:

Die zwei fuhren davon, ich setzte mich nun auch mal ans Steuer unseres GMC und fuhr nach Süden, um ggf. mit der Fähre nach Port Townsend zu fahren.

Unterwegs sah ich dann ein Wegweiser zu einem Aussichtspunkt Ebey View, dem folgte ich und hatte von dort einen fantastischen Blick auf die Berge des Olympia National Park. Whidbey Island liegt zwischen diesen Bergen im Südwesten und den Cascades im Osten. Diese waren heute, wenn auch im Dunst, bestens zu sehen.

Überhaupt ist die Insel extrem grün, das fällt auch beim Befahren der vielen kleinen Straßen auf. Den Plan mit der Fähre verwerfe ich und cruise mit dem Pickup entlang der Küste, fahre durch Farmland und stoße auf nette, kleine Orte.

Als ich um kurz nach 5 wieder am Motel ankomme, stehen Tom und Daniela bereits dort und warten auf mich.

Wir beschließen kurzerhand noch Essen zu gehen und Tom führt uns in ein Fischrestaurant “Seabolt’s Smokehouse”. Sehr lecker.

Tom muss am Abend noch etwas erledigen, so dass wir uns verabschieden. Wir fahren nochmal schnell nach Coupeville, einer sehr netten Stadt, südlich von Oak Harbor. Der historische Stadtkern ist doppelt so groß wie in Oak Harbor und hat seinen Titel auch verdient. Auch der Weg auf den Pier lohnt sich und so bekommen wir nochmal Sonne ab.

Danach wollen wir noch einen letzten Absacker in der Nähe des Hotels zu uns nehmen, aber es gibt hier einfach keine Bars, sondern nur Restaurants. Final landen wir in einem chineschischen Restaurant mit einer großen Bar, aber beenden Abend, nach einem langen Tag. 

Fulda–Oak Harbor

26 Stunden-Wach-Experiment

Heute ist der Tag der Abreise. Alles hat seine Routine, wir essen noch die letzten Reste aus dem Kühlschrank.

Um 9.07 startet unser Zug in Richtung Flughafen. Fast hätten wir noch unser Startfoto vergessen, aber nur fast.

Die Zugfahrt war kurzweilig, da in unserem Abteil ein Trupp Fussballer auf Abschlussfahrt sitzt.

Am Flughafen ist schon viel los, der Sicherheitscheck dauert fast 1 Stunde, aber mit genügend Puffer kommen wir ans Gate und treffen hier einen Portlander, der uns Bilder von einer Alien-Parade zeigt.

Auch der Flieger ist richtig voll, wir sitzen in Mitte, so dass wir nichts von den überflogenen Island, Grönland mitbekommen. Es ist schon bemerkenswert, dass wir nach ca. 6 Stunden bereits den amerikanischen Kontinent erreichen, aber dann immer noch 4 Stunden vor uns haben.

Zu Beginn des Fluges wurden alle Passagiere im Namen der TSA, NSA und USA gebeten keine Versammlungen in Gruppen am Gang, vor allem vor den Toiletten abzuhalten. Soviel zum “Land of the free” oder es müsste jetzt im Flieger eher heissen “Land of the groups not larger than three”. :-/

Der Flug verlief ohne besondere Vorkommnisse, wir konnten aber kein Auge zu machen. Auch die Einreise verlief ohne Zwischenfälle.

Kurz nachdem wir den Flughafen verlassen hatten, enterten wir den Shuttlebus zu den Mietwagenfirmen. Bei Hertz war herzlich wenig los, es war aber auch nur ein Schalter offen. So ging zu einem der dort aufgestellten Automaten.

Nachdem ich mich mit meiner Reisepass identifiziert hatte fixierte ich mich auf einen Bildschirm, auf dem ich einen Dialog erwartete. Passierte aber nichts, also funktionerte das wohl nicht mit einem deutschen Pass. Ich wollte schon aufgeben, da bemerkte ich auf einem zweiten Bildschirm darüber, dass mir ein freundlicher Mann aufgeregt winkte und andeutete, ich solle den Telefonhörer, links von seinem Bildschirm abnehmen. Ich hatte das Bild erst ignoriert, weil ich vermutete, dass es sich dabei um Werbung handeln würde. Denn der Mann saß, so wie sich im Gespräch herausstellte in einem Büro in Phoenix (AZ), aber die Software projizierte ihn vor ein grünes Tal. Spooky.

Nach einigen Diskussionen und viel Spaß druckte er mir alle erfordlichen Papiere aus und wir konnten ins Parkhaus gehen, wo Hertz uns bereits einen silbernen Chevy Colorado reserviert hatte.

So weit, so gut, es war nicht, wie erwartet, ein Nissan Frontier, sondern ein besser ausgestatteter Chevy. Als wir jedoch die Tür öffneten kam uns eine kräftige Brise Gras- und Wiesenduft entgegen. Gut, seit einiger Zeit ist dieses legal hier im Staate Washington, aber wir wollten nicht in diesem Dunst durch die Lande fahren, wirft vielleicht ein falsches Licht im falschen Moment auf uns.
Wir suchten uns einen kompetenten Mitarbeiter, der sah es dann auch gleich ein und wir konnten uns aus der Sammlung von Midsize Pickups selber einen aussuchen.

Es wurde dann ein schöner, schwarzer GMC Canyon mit 3.6l V6 Motor und sparsamen 308 Pferden unter Haube, 4 USB Steckern im Innenraum.

Inzwischen war es 17 Uhr Ortszeit, wir wollten schnell noch ein Outlet, welches am Weg liegen sollte, aufsuchen, aber leider hatte ich mich bei der Eingabe vertan und so machten wir einen 80 km Umweg.
Das Outlet selbst machte auch nicht den besten Eindruck, so dass wir unverrichteter Dinge weiterfuhren. Vorher füllten wir noch schnell unseren Getränkebestand auf und fuhren gute zwei Stunden noch in Richtung Norden, nach Oak Harbor auf Whidbey Island.

Kurz nach 21 Uhr Ortszeit erreichten wir unser Hotel, brachten unsere Sachen schnell aufs Zimmer wollten schnell zum Italiener/Griechen neben dem Motel gehen, der hatte aber bereits seit 21 Uhr geschlossen. Aus der Not gingen wir dann zu Arbys, einer Fastfood Burgerbude, die auch schon am Feierabendmachen waren, aber uns noch bedienten. Kurz nach zehn waren wir wieder am Zimmer, inzwischen schon 26 Stunden auf den Beinen. So dauerte es nicht lange, bis wir einschliefen, allerdings kam die Nacht das böse Jetlag auf uns zu, so dass wir 3 Stunden später erstmal wieder wach wurden, aber dann bis um 5 Uhr schliefen. Frühstück gibt es hier ab 6 Uhr morgens, mmmmh, mit Gravy-Sauce.

Urlaub gebucht, WM gestrichen

Schlau, schlau,

2018 soll es mal wieder nach Nordamerika gehen und wir holen uns mit Kanada ein neues Land auf die „Besucht-Liste“.

Dummerweise haben wir beim Buchen nicht direkt an die Fussball WM gedacht. Gut, die USA ist nicht qualifiziert und daher wird es weniger euphorisch, aber man wird es sicher trotzdem im TV zeigen, aber dem Zeitunterschied sei Dank, laufen die Spiele dann tagsüber. Da wollen wir aber Berge sehen.

Denn die Reise geht in die Rocky Mountains, die felsigen Berge. Wir starten in Seattle, fahren nach Vancouver, dann in die Nationalparks Jasper und Banff, bevor wir am Glacier Nationalpark wieder in die USA fahren. Der Rest der Reise ist noch offen, vielleicht schaffen wir es noch in die Hippsterstadt Portland.