Dänemark kontrolliert inzwischen konsequent seine Außengrenzen. Der Zug stand für zehn Minuten an der Grenze.
Unser Abteil wurde nicht kontrolliert und kurz nach der Grenze lichtete sich auch der Nebel. Die restliche Fahrt fand unter klarer Sicht statt.
Die Fahrt über den großen Belt fand unterirdisch statt. Die Autos fahren über die Brücke, wobei die beiden Pfeiler den höchsten Punkt Dänemarks darstellen. Der Zug fährt aber durch einen Tunnel.
In Kopenhagen kam ich pünktlich an. Der Weg zum Hotel war überschaubar. Kurz das Wichtigste aus dem Koffer geholt und dann ging es zurück in die Stadt.
Ca. 15 Minuten entfernt hatte mir Google ein Brauhaus gemeldet, im Namen kommt Warpigs vor, also bin ich hin. Mit den Charme eines Fischladens fanden sich aber ganz viele Einheimische gerne ab. Also bin ich hier nicht falsch.
Das Essen war lecker, so dass ich hier die Grundlage für den Abend legen konnte.
Anschließend zog ich durch die Straßen und bin jetzt in einem Jazzclub gelandet und warte auf die Band. Es spielt die Kapelle A Plane to catch, cooler Jazz, flott vorgetragen.
Es ist kurz nach 13 Uhr und ich sitze in einem abgerockten EuroCity, in der ersten Klasse und fahre in Richtung der dänischen Hauptstadt.
Die Fahrt von Fulda nach Hamburg verlief ohne Besonderheiten und wir waren sogar 2 Minuten zu früh in Hamburg. An dieser Stelle also kein Bahn-Bashing.
In Hamburg war es eben noch sonnig und man sah vereinzelt ein paar Fussballfans von St. Pauli, Schalke und Augsburg am Bahnhof. So beginnt also meine erste reine Bahnreise in den Norden Europas.
Nach vielen Jahren, in denen Daniela und ich mit dem Auto, dem Flugzeug unterwegs waren, habe ich mich in diesem Jahr entschieden mit dem Interrail-Angebot zu reisen.
7 Fahrten in den kommenden drei Wochen habe ich für eine Fahrt in den Norden Finnlands eingeplant. Die Anreise bringt mich heute noch in Dänemarks Hauptstadt. Zwei Tage später reise ich von dort nach Stockholm. Auch dort werde ich zwei Nächte bleiben um dann mit einer Fähre nach Tallin zu fahren. Von dort aus ist es nur ein zwei-stündiger Sprung nach Helsinki, wo ich bis Sonntag bleiben werde, um dann nach Oulu in Nordfinnland mit der Bahn zu reisen. Oulu wird dann für eine Woche mein Homeoffice sein. Mein Gedanke war, dass ich so mir ein wenig Urlaub aufsparen kann, aber trotzdem Nordlichter in der Nacht jagen. So meine Idee und mein Wunsch. Die Vorhersagen hierzu sind vielversprechend.
In der letzten Woche habe ich eine der besten Bahnstrecken Europas ins Visier genommen und werde von Oslo nach Bergen und Retour fahren. Mal schauen, ob ich unterwegs noch Orte aus meinen Reisen aus den 90ern erkennen werde.
Ich sitze jetzt hier im erwähnten EC, mein holländischer Mitfahrer hat mir ein Getränk überlassen und ich schreibe Blog.
In ca. 2 Stunden werden wir den Großen Belt mittels einer Brücke passieren. Ich hoffe bis dahin lichtet sich der Nebel etwas und man hat was von der Aussicht.
An letzten Tag des Jahres starten wir nächsten USA Trip.
Wir reisen sehr früh nach Frankfurt, wo dann hoffentlich unser Flieger nach Chicago pünktlich kurz vor neun startet und dann nach guten neun Stunden um elf Uhr Ortszeit landet.
Wir fliegen also dem alten Jahr davon und werden Mal schauen, wie man am Lake Michigan das neue Jahr beginnt.
Der Zug in Fulda fährt hier schonmal pünktlich um vier Uhr ab. Das sehen wir schonmal als gutes Zeichen.
Frankfurt erreichen wir auf die Minute pünktlich, vorher hatten wir noch einen kurzen Plausch mit dem freundlichsten Schaffner der Deutschen Bahn in der Welt. Ich habe ihn noch nie Tickets kontrollieren gesehen, daher ist er wahrscheinlich der Freundlichste.
Also bisher läuft alles bestens, wir freuen uns laut darüber und dann passiert beinahe das Unglück. Wir wollen mit dem Aufzug von der oberen Ebene des Frankfurter Bahnhofs zu den S-Bahngleisen fahren. Das mache ich seit Jahren mindestens einmal in der Woche. Wir steigen also in die leere Kabine, fahren einen Meter und dann stockt der Fahrstuhl. Zum Glück gibt es ein Notprogramm, welches uns im Schneckentempo wieder nach oben fährt.
Die Rolltreppe dauert zwar etwas länger, aber ist sicherer.
Aber heute läuft alles, auch den Flughafen erreichen wir planmäßig, geben unser Gepäck auf, reihen uns in die lange Schlange beim Sicherheitscheck ein und kommen auch hier flott durch.
Daniela hat am Vorabend ein Angebotsparfüm im Duty-Free im Voraus bestellt, dadurch spart sie nochmal 13 %. Aber die Vorgang ist entweder sehr neu, gänzlich unbekannt oder wird nie genutzt, jedenfalls macht der Prozess mehr Aufwand, als die gesamte Sache wert ist. Egal, wir haben ja Zeit.
Gegen 7:30 wird unsere Sitzreihe zum Boarding aufgerufen, zwanzig Minuten später dürfen wir endlich in den Flieger. Dieser ist bis auf den letzten Platz durch einige Nachrücker besetzt, aber die energische Crew hat die Passagiere gut im Griff und wir sind kurz vor 9 Uhr in der Luft.
Die Winde stehen günstig und wir sind landen mit dem Wind 45 Minuten zu früh in Chicago.
Hier ist es trüb, einzelne Schneeflocken fallen. Es ist eben Winter. Nachdem wir beim Zoll nochmal überprüft werden, ob wir nicht illegal Kartoffeln, Äpfel oder Mandarinen Schalen einführen, sind wir auch schon aus Flughafen draußen und fahren mit der Metro in die Innenstadt. Die Fahrt dauert gut 50 Minuten, aber wir bekommen Unterhaltung durch einige gebrochene Gestalten, die mittels ein Bluetooth Box uns die Soulklassiker der 80er in Erinnerung bringen. Es ist aber friedlich, wenn das mit dem Rauchen nicht wäre, müsste ich das hier garnnicht erwähnen.
Wohlbehalten landen wir in der Innenstadt. Chicago ist riesig, die Hochhäuser mit den Art-Deco-Elementen allesamt beeindruckend. Wir müssen bei Schmuddelwetter unser Hotel finden, aber es ist auch mit Gepäck fußläufig kein Problem.
Unser Glück geht weiter, unser Zimmer ist bereits jetzt fertig und wir können einziehen. Schnell die Koffer abladen und dann wieder raus, bevor der Jetlag reinkickt.
Das Hotel liegt mitten in Downtown, also machen wir uns schnell auf den Weg, finden einen Burgerladen und haben hier Lunch/Dinner.
Weiter geht es durch die Häuserschluchten von Downtown Chicagos. Der Wind bläst ab und an unangenehm, so dass wir, nur um uns aufzuwärmen, bei Michael Jordan in die Bar gehen.
Die Getränke sind hier aber ein wenig teuer und um es noch ein wenig authentischer zu bekommen, wechseln wir die Lokalität. Mother Hubbard oder Hubbards Mother, egal, die Musik, Leute und Getränke passen.
Gegen 19 Uhr Ortszeit machen wir eine Pause im Hotel und schlafen sofort ein. Den Wecker haben wir auf 21.30 Uhr gestellt, es fällt uns schwer jetzt nochmal aus dem Bett zu kommen. Aber um nicht morgen früh um 4 Uhr glockenwach zu sein und um die Sylvesterfeiern zu erleben, ziehen wir uns nochmal warm an und laufen zum Navy Pier. Nach einer großen Runde bis dorthin, erreichen den Pier gegeh 23 Uhr.
Auf dem Pier steht ein riesiges Gebäude mit Geschäften und Restaurants und unentwegt strömen dort Leute hinein, wir geraten in diesen Sog und laufen durch Massen von Menschen, die überall am Boden sitzen oder stehen.
Die Geschäfte haben fast alle geschlossen, die Restaurants sowieso. Also, warum sind die Leute hier? Scheinbar passiert hier noch was, weshalb tausende Menschen hier in der Mall warten.
Wir durchlaufen einmal die Mall, kommen wieder nach draußen. Wir entdecken die obere Etage der Außenanlage und verstehen zwanzig Minuten später auch, warum die Leute alle so gedrängt drinnen warten, es ist windig in der Windy City. Auch wir finden dann aber noch ein trockenes Plätzchen zum Warten und pünktlich um 12 Uhr geht gegenüber der Pier in tolles Feuerwerk für die nächsten 10 Minuten in die Luft.
Links also das Feuerwerk über dem Wasser und rechts ist die tolle Skyline von Chicago. Auch hier wird entlang des Chicago Rivers geballert, aber lange nicht so spektakulär, wie hier am Michigan-See.
Gegen 01 Uhr nachts erreichen wir unser Hotel, die Bar des Hotels hat geschlossen, wir und einige andere Gäste schauen noch zu, wie in den westlicheren Landesteilen das neue Jahr eintrifft und gehen dann zu Bett.
Damit ist ist dieser 31-stündige Sylvestertag erfolgreich beendet.
Vielstimmig rufen Muezzine über die Altstadt von Rabat. Ein Kanon, der zuerst überrascht. Diese stimmen werden wir in den kommenden zwei Wochen sicher oft zu hören bekommen.
Gestern hat der Ramadan begonnen und viele Geschäfte sind geschlossen in der Medina von Rabat. Aber trotzdem verhungern muss man als Tourist hier nicht, aber die Etikette empfiehlt den Reisenden sich respektvoll zu verhalten und in der Öffentlichkeit nicht zu trinken oder essen.
Apropos Essen, heute Abend Speisen wir in unserem Riad. Spezialität des Hauses ist eine vegetarische Tajine mit Huhn oder Lamm. :-))
Der Tag begann mit dem Wecker um zwei Uhr. Kurz vor drei Uhr fuhren wir schon aus der A66 in Richtung Flughafen. Hier suchten wir noch schnell eine Tanke und gaben den Mietwagen überprüft zurück.
Die Formalitäten am Flughafen waren zügig erledigt und der Urlaub konnte beginnen.
Wir landeten pünktlich zum Umstieg in Paris, doch hier war noch Chaos, ich vermute aufgrund der Streiks seit Beginn der Woche. Aber ein Österreicher, der mit uns eine Stunde in der Schlange zur Passkontrolle stand, meine, das die mehr oder weniger der Normalzustand sei. C’est la vive.
Gehetzt kamen wir 5 Minuten zu spät zu unserem Check in, aber wir waren nicht die letzten Passagiere und man hatte 25 Minuten Verspätung.
Als wir am Flughafen Rabat-Sale ankommen hat sich aber die Zeitzone um -1 geändert, somit sind wir wieder überpünktlich. Alles eine Frage der Perspektive …
Im Vorfeld hatte ich von langen Zeiten bei der Einreise gelesen, aber nach 20 Minuten sind wir durch die Einreisekontrolle und stehen vor dem Flughafen.
Für die ersten beiden Tage haben wir noch keinen Wagen gemietet, also fahren wir mit dem Taxi in die Stadt. Hier bekommen wir dann auch die erste Stunde in marokkanischer Verhandlungstaktik. ‚ Im besten Französisch frage ich den Fahrer nach dem Preis, der antwortet aber erstmal nicht und schnappt sich Danielas Koffer, um diesen in seinen Dacia zu laden. Ich bleibe beharrlich und frage weiter nach dem Preis. Der liegt etwas über dem allgemein genannten Preis von 250 Dirham. Also versuche ich es mit der Verhandlung, der Fahrer verteidigt aber eisern seine 300 und ich gebe auf, ich bin ja auch schon ein paar Stunden wach. Außerdem ist es kein Mondpreis.
Der Fahrer kann uns aber nicht direkt bis zum Hotel bringen, da es in der Medina (Altstadt) liegt und dort keine Auto zugelassen sind. Also müssen wir die letzten 400 Meter zu Fuss laufen.
Es ist aber noch nicht so eng, wie in anderen Städten Marokkos und wir finden das Riad im ersten Anlauf. Dort bekommen wir zur Begrüßung erstmal einen Tee und etwas Gebäck und nach 30 Minuten unser Zimmer.
Am Nachmittag gehen wir vorsichtig in die Stadt und besorgen uns Bargeld, machen eine Pause auf der Dachterrasse des Riads und laufen zum Strand, wo der Atlantik kräftige Wellen an die Felsen wirft.
Zurück zum Riad laufen wir über einen riesigen Friedhof, einige Gärtner meinen in mir einen Wikinger zu erkennen und rufen mir lachend „Ragnar“ zu, worauf ich sie zu deren Freude Mo Salah nenne.
Zum Abendessen werden wir im Riad bekocht, Daniela bekommt eine Tajin mit Gemüse und ich eine runde Fischpastete. Dazu eine große Flasche Wasser, keinen Alkohol, das kommt meiner Fastenzeit sehr entgegen.
Zur Verdauung machen wir noch eine kurze Runde durch die Medina, die jetzt mit dem Fastenbrechen auch deutlich belebter ist als am Tag.
Wir sind wieder auf Tour. Heute morgen um 4 Uhr ging der Wecker, aber wir waren schon wach. Die großen Gepäckstücke haben wir schon gestern gepackt, damit es heute morgen nicht so anstrengend startet.
Um 4.45 verlassen wir die Wörthstraße und nach 500 Kilometern erreichen wir Kiel bereits um 8.45 Uhr. Perfekter kann die Anreise nicht laufen.
Also laufen wir ein wenig durch die Stadt und reihen uns um 10.45 auf dem Gelände von Colorline in die Schlange der Wartenden ein. Hier lassen wir den Audi stehen und laufen nochmal schnell in die Stadt. Um 12.30 öffnet das Schiff für die Fahrzeuge und wir bekommen einen Platz auf Deck2 zugewiesen. Zuvor hatten wir beim Check-/Drive-Inn bereits unsere Zimmerkarten erhalten.
Natürlich steht unser Auto im vorderen Teil des Schiffs, das Zimmer ohne Fenster dafür ganz hinten. Aber dadurch bekommt man Bewegung. Durch die engen Gänge zwischen den Kabinen kommt einem das Schiff riesig vor und der Weg will nicht enden.
Die Kabine hat ein großes Bett, einen schmalen Gang links und rechts und ein Bad mit Duschkabine. Der Ort lädt nicht zum Verweilen ein, dafür hat die Reederei schließlich das Boardentertainment erfunden. An Bord der Color Magic hat man die Auswahl zwischen verschiedenen Restaurants, einem Pub, einer Bar, einem Casino und Shops, angefangen beim Duty Free (gibt es das eigentlich noch?) bis zur Boutique.
Wir haben im Voraus eine Buchung für eine Musik-Tanzshow gemacht. Wir werden zum Tisch geführt und werden umgehend nach Getränken gefragt. Die Show ist eine Empfehlung von Danielas Kollegen und hier werden Popklassiker von heute und gestern von 4 Sänger:innen interpretiert und einer Gruppe Tänzer:innen bewegend begleitet. Die Show hat Klasse und nach kurzweiligen 45 Minuten wechseln wir ins Buffetrestaurant.
Wir hatten schon vorher den Eindruck, aber das Schiff ist gering ausgelastet. Das sieht man auch am Buffet, hier ist kein Gedränge, wie wir es vorher schon in dem ein oder anderen Video gesehen hatten. Das ist aber sehr angenehm, wir haben auch Zeit mit dem Personal zu scherzen. Die Preise an Board sind deutlich über dem deutschen Niveau, aber noch lange nicht in der Klasse Norwegen. Die Skandinavier lassen es krachen an Board.
Auf dem Schiffsboulevard ist dann um 22 Uhr nichts mehr los und so gehen wir in unsere Kajüte auf Deck 9. Hier schlafen wir mit leichtem Schaukeln des Schiffs bald ein, denn der Wecker für Morgen steht auf 6 Uhr.
Kurz nach meinem 50. Geburtstag fahren wir morgens in Fulda los. Rauf auf die A7 und dann bis Füssen durchfahren. Auf der Strecke kommen wir nur mäßig voran, überall Baustellen und kleine Staus.
Auch in Österreich sind viele Urlauber unterwegs, sodass wir nicht so schnell vorankommen, wie beim letzten Mal.
Wir entscheiden uns für den Reschenpass und sind gegen 19 Uhr in Trient.
Diesen Stopp hatten wir gewählt, weil wir im letzten Jahr hier die Stadt nicht bequem besuchen konnten, weil es sehr stark regnete.
Diesesmal fing es erst an zu regnen, als wir zum Essen in das Restaurant 4 Stagioni gehen wollten. Vorher wurden wir vom Hausherren mit dem Hinweis begrüßt, dass wir ja kein Fernsehen schauen müssten, Italien sei schließlich Europameister.
Das Essen war sehr gut, es gewitterte inzwischen ordentlich und so machten wir uns auf den Weg in unsere Unterkunft.
Erschöpft nach 9 Stunden Fahrt fielen wir bald ins Bett.
Sommerurlaub in Zeiten von Corona, das ist ein Experiment, welches wir heute starten.
Nach langer Zeit fliegen wir mal nicht weg, aber wir sind im letzten Jahr auch dreimal geflogen. Aber wir haben ja unseren neuen Flitzer, der mit genügend Kofferraum ausgestattet, zum Urlaubstransporter wird. Also nochmal Neuland für uns.
Wir starten den Diesel entspannt um 10 Uhr. Das Dach bleibt zu, es war noch nicht zu sonnig und wir wollten auch Kilometer machen.
Erster Stopp für diesen Urlaub ist das Outlet in Zweibrücken, kein Trip ohne Shopping ;-).
Weiter ging die wilde Fahrt zur Besinnung ins Kloster nach Oberbronn. Diese Unterkunft fanden wir bei Booking und versprach etwas Dreifaltigkeit.
Das Kloster von den Schwestern des göttlichen Erlösers wurde 1849 gegründet und wird heute in der Hauptsache als Altenheim genutzt. Und auch als Hotel. Neben uns waren noch einige Biker hier. Fürs Abendessen konnten wir uns nicht mehr anmelden, da waren wir zu spät.
Also machten wir einen kurzen Spaziergang durch den kleinen Ort mit einem herrlichen Mittelalterkern.
Fürs Abendbrot stehen zwei Restaurants zur Verfügung. Eines im Stadtkern und eines neben unserem Hotel. Dieses wählen wir auch, weil hier hier mehr Leute sitzen. Es sind alles Einheimische, sie sprechen elsässisch. Wir sitzen daneben und lauschen vertrauten Klängen. Hier sind wir nicht in Frankreich, sondern im tiefsten Saarland.
Wir bekommen Flammkuchen und ein schönes Steak. Bei den Biersorten stellt sich schnell heraus, dass nur das heimsche Kronenburg schmeckt und der heimische Weißwein in 0.1l großen Gläschen.
Entspannt gehen wir zurück ins Kloster, das Tor bekommen wir noch geöffnet, aber interpretieren den Türcode für das Haupthaus falsch. Aber mit Hilfe über die Gegensprechanlage klappt es doch, dass wir unser Zimmer zum Schlafen.
Anlässlich der Rammstein Tour 2019 konnten wir für Deutschland keine Karten bekommen, aber dafür in Chorzow, in der Nähe von Kattowitz in Polen.
Das Konzert fand am Mittwoch, den 24.7. statt und so fassten wir den Plan, dass wir nicht nur zum Konzert fahren, sondern noch ein paar Tage davor und danach uns den Süden Polens mal etwas anschauen.
Aber wie kommen wir dorthin? Mit dem Auto wäre eine Möglichkeit, aber ich schaute nach dem Kauf der Rammstein Tickets kurz nach Flügen in die Region und wir konnten bei Lufthansa ein Schnäppchen machne.
So flogen wir also an an meinem Geburtstag nach Krakau und verbrachten dort die ersten 3 Tage und reisten am 4. Tag weiter nach Bytom (ehemals Beuthen in Oberschlesien), wo wir zwei Tage für das Konzert übernachteten.
Dort, genauer am internationalen Flughafen von Kattowitz hatten wir im Voraus einen Mietwagen für die restlichen 3 Tage gebucht.
Mit diesem Wagen, einem Dacia Duster, gebucht hatten wir einen Corsa, fuhren wir dann in den Süden, in die Karpaten, in den polnischen Urlaubsort überhaupt: Zakopane.
Nach Zakopane machten wir unseren letzten Stop in Auschwitz, um dann am Sonntag von Krakau aus wieder nach Frankfurt zu fliegen.
Wir steigen am Bahnhof in Denver aus dem Flughafenshuttle aus und werden mit leichtem Hagel begrüßt.
So startet also unser Jahresurlaub in diesem Jahr, mit Schnee und Regen. So hatten wir uns das nicht vorgestellt, als wir uns für 3 Tage in der Mile-High-City Denver mit 300 Sonnentagen im Jahr einquartiert haben.Wenn man es positiv bedenkt, dann ist das der Trommelwirbel, der einen fantastischen Urlaub ankündigt.
Die Anreise war lang, aber problemlos. Wir wurden am Freitag morgen von einer Polizeieskorte, sprich unserer guten Freundin Annett an den Flughafen gebracht. Hier kamen wir äußerst entspannt und mehr als pünktlich an. Das Bodenpersonal war heute sehr neugierig, Daniela wurde am Schalter intensiv befragt und mein Gepäck wurde gesondert, nochmal per Hand durchgeschaut. Angeblich werden hier immer per Zufall Passagiere ausgesucht. Egal, das war dann etwas Abwechslung.
Zum Flug möchte ich kurz anmerken, die Sitze haben die übliche Beinfreiheit, kein Problem, auch der Lederbezug scheint echt zu sein, aber, wie könnte es sein, es muss gemeckert werden, die Sitze sind zu kurz und bieten großen Menschen keine Stütze oberhalb der Schulter. Daher konnte ich auf dem Flug nach Charlotte und dem anschließenden Inlandsflug immer nur für kurze Zeiten schlafen, obwohl ich mir zum Einschlafen ein 5-stündiges Interview mit Herbert Grönemeyer aus dem ZEIT-Podcast anhörte.
Wir hatten in Charlotte, North-Carolina einen Umsteigestopp und durch den sehr schnellen ersten Flug beinahe 4 Stunden zum Umsteigen, aber wir konnten das warme, ca 25 Grad warme Wetter nur hinter großen Scheiben genießen.
Die Begrüßung in Denver war dann ja etwas kühler, so im einstelligen Bereich. Nachdem Checkin im The Curtis, unserer Unterkunft für die nächsten Tage, stellten wir kurz unser Gepäck aufs Zimmer und wollten nochmal für einen Absacker kurz auf die Straße, aber hier trieb der Wind bereits Schneeflocken diagonal durch den Abend. An der Hotelbar klärten wir schnell die Sache mit der Sommerzeit, die es in der USA auch gibt und bereits am ersten Märzwochenende beginnt. Die Bar war auch plötzlich sehr gut besucht, mag am Wetter liegen, bzw. daran, dass nebenan die Theater die Zuschauer entlassen hatte.
Viel konnten wir bisher noch nicht von Denver sehen, wir kamen gestern im Dunkeln an, aber das was wir bis dato gesehen haben, hat uns sehr gefallen.
Gegen 11 Uhr Ortszeit beendeten wir unseren Tag.
Man sieht am Scheinwerfer Schneeflocken, die bis in die Halle fliegen.
Heute ist der Tag der Abreise. Alles hat seine Routine, wir essen noch die letzten Reste aus dem Kühlschrank.
Um 9.07 startet unser Zug in Richtung Flughafen. Fast hätten wir noch unser Startfoto vergessen, aber nur fast.
Die Zugfahrt war kurzweilig, da in unserem Abteil ein Trupp Fussballer auf Abschlussfahrt sitzt.
Am Flughafen ist schon viel los, der Sicherheitscheck dauert fast 1 Stunde, aber mit genügend Puffer kommen wir ans Gate und treffen hier einen Portlander, der uns Bilder von einer Alien-Parade zeigt.
Auch der Flieger ist richtig voll, wir sitzen in Mitte, so dass wir nichts von den überflogenen Island, Grönland mitbekommen. Es ist schon bemerkenswert, dass wir nach ca. 6 Stunden bereits den amerikanischen Kontinent erreichen, aber dann immer noch 4 Stunden vor uns haben.
Zu Beginn des Fluges wurden alle Passagiere im Namen der TSA, NSA und USA gebeten keine Versammlungen in Gruppen am Gang, vor allem vor den Toiletten abzuhalten. Soviel zum “Land of the free” oder es müsste jetzt im Flieger eher heissen “Land of the groups not larger than three”. :-/
Der Flug verlief ohne besondere Vorkommnisse, wir konnten aber kein Auge zu machen. Auch die Einreise verlief ohne Zwischenfälle.
Kurz nachdem wir den Flughafen verlassen hatten, enterten wir den Shuttlebus zu den Mietwagenfirmen. Bei Hertz war herzlich wenig los, es war aber auch nur ein Schalter offen. So ging zu einem der dort aufgestellten Automaten.
Nachdem ich mich mit meiner Reisepass identifiziert hatte fixierte ich mich auf einen Bildschirm, auf dem ich einen Dialog erwartete. Passierte aber nichts, also funktionerte das wohl nicht mit einem deutschen Pass. Ich wollte schon aufgeben, da bemerkte ich auf einem zweiten Bildschirm darüber, dass mir ein freundlicher Mann aufgeregt winkte und andeutete, ich solle den Telefonhörer, links von seinem Bildschirm abnehmen. Ich hatte das Bild erst ignoriert, weil ich vermutete, dass es sich dabei um Werbung handeln würde. Denn der Mann saß, so wie sich im Gespräch herausstellte in einem Büro in Phoenix (AZ), aber die Software projizierte ihn vor ein grünes Tal. Spooky.
Nach einigen Diskussionen und viel Spaß druckte er mir alle erfordlichen Papiere aus und wir konnten ins Parkhaus gehen, wo Hertz uns bereits einen silbernen Chevy Colorado reserviert hatte.
So weit, so gut, es war nicht, wie erwartet, ein Nissan Frontier, sondern ein besser ausgestatteter Chevy. Als wir jedoch die Tür öffneten kam uns eine kräftige Brise Gras- und Wiesenduft entgegen. Gut, seit einiger Zeit ist dieses legal hier im Staate Washington, aber wir wollten nicht in diesem Dunst durch die Lande fahren, wirft vielleicht ein falsches Licht im falschen Moment auf uns. Wir suchten uns einen kompetenten Mitarbeiter, der sah es dann auch gleich ein und wir konnten uns aus der Sammlung von Midsize Pickups selber einen aussuchen.
Es wurde dann ein schöner, schwarzer GMC Canyon mit 3.6l V6 Motor und sparsamen 308 Pferden unter Haube, 4 USB Steckern im Innenraum.
Inzwischen war es 17 Uhr Ortszeit, wir wollten schnell noch ein Outlet, welches am Weg liegen sollte, aufsuchen, aber leider hatte ich mich bei der Eingabe vertan und so machten wir einen 80 km Umweg. Das Outlet selbst machte auch nicht den besten Eindruck, so dass wir unverrichteter Dinge weiterfuhren. Vorher füllten wir noch schnell unseren Getränkebestand auf und fuhren gute zwei Stunden noch in Richtung Norden, nach Oak Harbor auf Whidbey Island.
Kurz nach 21 Uhr Ortszeit erreichten wir unser Hotel, brachten unsere Sachen schnell aufs Zimmer wollten schnell zum Italiener/Griechen neben dem Motel gehen, der hatte aber bereits seit 21 Uhr geschlossen. Aus der Not gingen wir dann zu Arbys, einer Fastfood Burgerbude, die auch schon am Feierabendmachen waren, aber uns noch bedienten. Kurz nach zehn waren wir wieder am Zimmer, inzwischen schon 26 Stunden auf den Beinen. So dauerte es nicht lange, bis wir einschliefen, allerdings kam die Nacht das böse Jetlag auf uns zu, so dass wir 3 Stunden später erstmal wieder wach wurden, aber dann bis um 5 Uhr schliefen. Frühstück gibt es hier ab 6 Uhr morgens, mmmmh, mit Gravy-Sauce.