Die Werbung für dieses Hotel versprach uns ein Deluxe Frühstück. OK, da hat jeder seine Kategorie. Wieder hatten wir wunderbares Plastikbesteck und Styropor-Teller. Aber es gab Waffeln, Oatmeal, Bagels, Muffins und Gravy Sauce ohne Gravy. Also für 62 $ + Tax eine ordentliche Auswahl.
Das Publikum war sehr durchmischt, viel White-Trash, aber morgens sind wir auch noch nicht unterwegs, um Konversation zu machen.
Wir brachen daher auch alsbald auf und ließen uns nochmal kurz den Unterschied zwischen Hells Gate und Hells Canyon erklären, vor allem, dass der wichtige Teil in Washington State läge. Ich frage mich nur, warum wir dafür an die Staatsgrenzen von Idaho und Oregon fahren sollen … *Klugscheissermodusoff*
Also gaben wir unserem GMC die Sporen und fuhren nach Süden. Am Highway 95 sahen wir ein Transparent, welches auf ein Rodeo in Winchester hinwies. Wir folgten diesem und mussten aber erst nach dem Weg fragen, denn das Rodeo war jetzt nicht so eine große Nummer im dem 300 Seelen-Dorf. Es fand in einem Wald etwas außerhalb statt und wir waren auch deutlich zu früh, um Wettkämpfe zu sehen.
Generell scheinen Rodeos in diesem Teil Amerikas aber ein großes Ding zu sein, denn jeder Ort hatte eine kleine oder große Arena hierzu errichtet.
Wir folgten dem Highway 95 entlang der Ostseite des Hells Canyon, gezeichnet durch den Salmon River. Die einsamen Landschaften, unterbrochen von Farmen und großen Feldern und Wiesen zogen uns in ihren Bann.
Als grobes Ziel hatten wir aus der Reiseführerlandkarte Halfway anvisiert, damit unser Navi uns korrekt führte, aber wir hielten unterwegs immer wieder Ausschau nach geeigneten Übernachtungsmöglichkeiten. Unter anderem bot sich hier der touristische Ort Riggins, am Salmon River, an, der aber ausschied, weil wir hier noch zu weit von unserem vorletzten Stopp in Bend entfernt wären.
Also fuhren wir weiter in Richtung Halfway; die Landschaft erinnerte sehr stark an die Drakkensberge in Südafrika, es gab hier Stauseen und eine unberührte Natur.
Als wir Halfway erreichten, stellte es sich heraus, dass dies auch nur ein kleiner Ort ist (300 Einwohner), aber er war so wunderbar in der Zeit stehengeblieben, dass wir uns nach einem Quartier umschauten.
Außerdem war die Zeit bereits wieder vorangeschritten, wir hatten heute zweimal die Zeitzone Mountain-Time und Pacific-Time gewechselt, einmal wurde uns eine Stunde genommen, dann wieder eine dazu gegeben, sprich Summe passt.
In Halfway gab es eine große Werbung für ein Motel, aber einem Instinkt folgend fuhren wir eine weitere Runde durchs Dorf und Daniela sah die Pine Valley Lodge.
Wir gingen hinein, um nach einem Zimmer zu fragen und ich hatte mich da schon entschlossen, dort zu übernachten. Die Atmosphäre in dem Hotel war einzigartig.
Wir mussten aber warten, die Tür war zwar offen, aber die Betreiberin war gerade noch dabei, einige Besorgungen zu erledigen, wie ein Schild im Inneren verriet.
Als sie zurückkam, zeigte sie uns ein Zimmer, und wir entschlossen uns, die nächsten beiden Nächte hier zu verbringen.
Wir wohnen in einem historischen Holzhaus, welches von den beiden Gründern, einer Malerin und einem Holzkünstler, final gestaltet wurde.
Wir haben einen eigenen Balkon vor dem Zimmer, dem Krähennest (The Crowsnest) und schreiben auf zwei Schaukelstühlen diesen Blog.