Lofoten im Regen und Sturm

Die Wolken von letzter Nacht haben folgerichtig auch Regen gebracht.
Bereits seit der Nacht regnet es unablässig und der Bach mit Schmelzwasser neben unserem Eingang führt am Morgen doppelt soviel Wasser in den Fjord.

Also fassen wir den Plan heute ins Wikinger Museum nach Borg zu fahren. Auf dem Weg dorthin machen wir halt an einem Bauernhof, der Schafe züchtet und deren Wolle direkt verarbeitet.
Zum einen in Wolle, die auch von den Erzeugern gefärbt und zu Strickmode verarbeitet wird. Kein billiges Vergnügen, eine Mütze kostet ca. 100 EUR und ein paar norwegische Fäustlinge mit dem spitzen Abschluss kosten knapp 60 EUR.

Daniela nimmt sich ein paar Knäul Wolle zum Selberstricken mit. Die Socken werden sicher sehr, sehr warm.

Wir fahren die Küstenstraßen 815 und 813 in Richtung Svolvaer weiter, der Audi wird einige Male ordentlich geschüttelt und unsere schützende Schmutzschicht ist inzwischen komplett abgewaschen, ja es ist Samstag und Waschtag fürs Automobil.

Kurz vor Zwölf erreichen wir das Wikingermuseum in Borg. Ein Bauer hat beim Pflügen mit seinem Massey Ferguson Reste einer großen Siedlung entdeckt und so entstand hier eine lebendige Ausstellung rund um das Leben von Olaf Tvennumbruni, einem wohlhabenden Fürsten am dem 8. Jahrhundert, der aber von einem kriegerischen Herrscher aus dem Süden Norwegens vertrieben wurde und nach Island übersiedelte.

Herzstück der Ausstellung ist das große Holzhaus, welches original wieder aufgebaut wurde und dem Besucher es ermöglicht den Alltag im wahrsten Sinne zu begreifen. Werkzeuge, Haushaltsutensilien, Kleidung und Waffen aus der Zeit können benutzt werden und als man das Holzhaus verlässt und ins aktuelle Dorf blickt, braucht man einen Moment, um den Zeitsprung zu verarbeiten.IMG_8436IMG_8446

Wo wir schonmal in der Gegend sind fahren wir an den Strand von Unstad. Wenn es einer Definition vom Ende der Welt bedarf, dann findet man diese hier.
Wir halten an einem kleinen Friedhof außerhalb des Dorfes, Daniela öffnet die Fahrertür, die ihr umgehend vom Sturm entrissen wird.

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Auch ich habe Probleme bei dem Wind einen festen Stand zum Fotoschießen zu finden.

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Bedeutend einfacher ist es eine Kleinigkeit für die Kaffeepause zu bekommen. Im Unstad Arctic Surf holen wir uns einen kleinen Pizzafladen, zwei Kaffee und eine der weltbesten Zimtschnecken, so das Eigenlob der Besitzer für übersichtliche 32 EUR. Aber umtost vom Sturm und geschützt durch große Fenster genießen wir diese.

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Es regnet und stürmt immer noch, als wir gegen 17 Uhr wieder an der Unterkunft sind. Heute gibt es eine Fischsuppe, die wir noch mit Kartoffeln, Schrimps und Möhren aufwerten.

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