Schlagwort-Archive: New Mexiko

Albuquerque (nM)–truth or Concequence (nm)

Am Morgen strebten wir noch weit nach oben, am Nachmittag wurden wir geerdet.

Um 5.30 Uhr weckte uns das Handy, schließlich hatten wir für den frühen Morgen einen Ballonflug gebucht. Pünktlich um 6 Uhr verließen wir unser Motel und fuhren zum Startplatz im Norden der Stadt.

Wir kamen dort an und kurz danach begannen die Vorbereitungen für den Start. Ich musste beim Aufblasen des Ballons noch kurz mitanpacken.

Den Flug hatten wir am Tag zuvor per Telefon gebucht.

Nach einer kurzen Einweisung, dass uns im Falle einer Turbulenz in den Korb hocken sollten, ging es um kurz nach 7 Uhr auf in den klaren Himmel über ABQ.
Die ersten Meter war uns noch mulmig, aber nachdem der Brenner ausgeschaltet wurde flogen wir sanft und ruhig in Richtung der Innenstadt von ABQ über den geschützten Grünstreifen entlang des Rio Grande.

Die letzten beiden Tage konnte aufgrund des Windes kein Start erfolgen, aber wir hatten heute Glück, aber bei 300 Starts im Jahr war die Wahrscheinlichkeit doch recht hoch.

Wir folgten etwas dem Verlauf des Rio Grande, sahen aus der Luft unter anderem einen Koyoten und kanadische Wildgänse.
Danach folgte ein Kunststück unseres Piloten, er tauchte kurz mit dem Boden des Ballons in den Fluss ein.
Danach stiegen wir auf zeitweise über 800 m über dem Boden, hier wechselte auch die Windrichtung und wir trieben immer weiter weg von der Stadt in Richtung Norden.

Von dort oben hatte man auch den richtigen Eindruck über die Ausdehnung der Stadt, typisch für die Städte im Westen der USA. Unser Pilot Scott hatte auch einen sehr passenden Vergleich aus seiner vorherigen Tätigkeit als Feuerwehrmann.
Er hatte sich einmal mit einem deutschen Kollegen ausgetauscht und man hatte festgestellt, das im Unterschied zwischen Deutschland und der USA bei gleicher Einwohnerzahl bei uns 3 Feuerwachen genügen, hier im Westen aber 29 Wachen aufgrund der Fläche benötigt werden.

Nach ca. 90 Minuten und 6.5 Meilen Weg landeten wir auf einem unbebauten Grundstück sicher und ohne Probleme, hatten etwa 50 Gallonen Gas verbraucht und freuten uns, dass wir diese Fahrt gemacht hatten.

Danach wurden wir wieder zu unseren Fahrzeugen gebracht, erhielten noch einen historischen Abriss der Ballonfahrt, eine kleinen Sekt und Häppchen.

Wir hielten uns aber bei den Häppchen zurück, weil wir noch bei einer ABQ Kette namens Weck’s frühstücken wollten, die uns aufgrund des tollen und reichlichen Essens empfohlen wurden.

Hier trafen wir auch wieder ein Pärchen aus Florida, die in einem zweiten Ballon mit uns aufgebrochen waren und uns noch ein paar Bilder per Mail überlassen hatten.

Extrem gesättigt fuhren wir ein letztes Mal durch ABQ, den es ging nach Süden. Ziel für den heutigen Tag war Truth or Consequence. Der merkwürdige Name stammt wohl von einer Fernsehshow und wurde vom Ort übernommen, um die Popularität gewinnbringend einzusetzen.

Das ist aber nur bedingt gelungen. Der Ort ist inzwischen aber nicht für das TV-Format bekannt, sondern für seine heiße Quellen und ist laut dem Touristenverband New Mexikos als günstigstes Spa der Staaten bekannt.
Wir merkten das auch, denn heute ist Freitag und als wir die Hotels abklappern erhalten wir entweder entschieden zu hohe Preise oder Absagen wegen ausgebuchter Kapazitäten.

Schließlich fahren wir beim Paloma-Motel/RV-Park/Spa vorbei und ich habe schon das Gefühl, hier werden wir erfolgreich sein.

So ist es auch, wir bekommen das letzte bezahlbare Zimmer und gleich auch einen Vortrag über lebendiges Wasser. Die Dame des Hauses erzählt uns unter anhaltendem Husten, dass das Wasser bei Paloma sehr besonders sei und auch besonders vorsichtig behandelt werde, wie sonst nur an drei anderen Orten in der Welt. Der Geist der Hippie-Zeit schwingt hier noch allzu deutlich mit und das Internet im Motel ist sehr langsam.

Man hat hier den Vorteil, dass sich die 12 Baderäume selber mit heißem Wasser (ca. 50 °C) füllen, ohne dass Pumpen oder sonstige Hilfsgeräte wie Filter eingesetzt werden und damit die Lebendigkeit des Wasser gewahrt wird.
Am Nachmittag erhalten wir die Chance dieses zu testen. Wir erhalten eine eigene Badekabine, an deren Ende ein rechteckiger Pool, ca 2 x 2 m², etwa 1.2 m tief, sich befindet. Der Boden des Beckens besteht aus grobem Kieseln, wodurch sich das Wasser auch selber reinigen würde.
Wenn man die hygienischen Bedenken mal beiseite lässt, ist dieses Bad sehr entspannend, vergleichbar mit einer Sauna. Nach ca. 10 Minuten müssen auch das Wasser verlassen und uns ausruhen.
Danach testen wir noch einen Außenpool, der sich in einer Art offenen Bootshaus befindet. Die Temperatur ist geringfügig geringer, aber das Becken ist auch sehr viel größer. Hier können bis zu 10 Personen gleichzeitig “soaken”, sich einweichen.

Ob es jetzt an der Lebendigkeit oder der Temperatur des Wasser liegt lässt sich schwer ausmachen, aber wir fühlen uns großartig nach den Bädern und verschwinden für den Rest des Abends im etwas heruntergekommenen, aber sympathischen Truth or Consequence. 

Feuer!!
Noch Fest am Boden
Hoch in der Luft
Dem Ballon die Luft rauslassen
Sekt und Süßes
Badepark des La Paloma

TAOS (NM)

Draußen wie drinnen war die Nacht kalt. Nachdem der Wohnwagen sich über den Tag gemütlich aufgeheizt hatte, wurde es in der Nacht dann doch sehr kalt und so standen wir früh auf, machten Frühstück am eigenen Herd und planten den Tag.

Die Idee, auch um uns aufzuwärmen, bestand darin, dass wir zum Rio Grande fahren und dort sog. Hot Pools, natürliche, warme Quellen die in Becken gefasst wurden.

Wir holten uns noch eine Wegbeschreibung von der Lagerleitung und dann fuhren wir über Umwege, da ein Weg für den Durchgangsverkehr gesperrt war, über sehr ausgewaschene Wege zu den Manby Hot Springs.

Der Weg war schon sehr abenteuerlich, aber wir mussten den Allradantrieb nicht einschalten. Bodenfreiheit war aber schon wichtig.

Wir erreichten nach 30 Minuten Geschaukel den Rand des Rio Grande und mussten jetzt noch eine knappe Meile zu Fuß zum Fluss hinuntersteigen.

DSC06031

Unten angekommen waren wir nicht die einzigen Gäste, sondern es tummelte sich noch ein Pärchen im warmen Wasser.
Alsbald kam noch eine ältere Frau hinzu, für sie schien es ein tägliches Ritual zu sein. Wir wechselten auch die Pools, aber den sehr warmen Pool verließen wir schnell wieder, da das Wasser merkwürdig auf unserer Haut kribbelte.

DSC06032

Gegen Mittag wollten wir ein Eis bei Taos Cow kaufen, eine der zehn besten Eishersteller der USA, aber der Laden und eigentliche Zentrale war aktuell eingestellt und wird erst wieder im Mai geöffnet.
Daniela fand dafür aber eine Kuhtasche im Mexikostyle.

Wir besuchten noch die Kirche des heiligen Franz von Assisi und ein Museum in einem Handelsposten aus Anfang des 19. Jahrhunderts. Es war beeindruckend wie ursprünglich diese Leute hier als Pioniere leben mussten.

DSC06040DSC06052

Als wir am späten Nachmittag wieder an unserem Trailer eintrafen machten wir uns für den Abend fertig, in Brauerei nebenan stand ein Quizabend an.

Inzwischen stürmte es ordentlich, aber es war noch warm. Irgendwann fiel uns auf, dass das es doch ordentlich staubig in unserem Wagen wurde und dass der Vorhang des einen Fensters sich deutlich blähte. Die Lösung des Rätsels: das Fenster wurde vom Sturm herausgerissen und lag vor dem Wagen.

Aufgrund des Sturms konnte aber das Fenster jetzt nicht sofort repariert werden und so konnten/mussten wir in den größten Wohnwagen umziehen.

DSC06069

Inzwischen hörten wir aus dem Pub eine Bluesband scheppern und so gingen wir schnell rüber, setzten uns aber wegen des guten Wetters in den Hof und kamen schnell mit einem einheimischen Paar ins Gespräch.

Gegen 19.30 ging dann die Quiznacht los, jeder war eingeladen mitzuraten. Es konnten Teams bis 6 Personen mitmachen. Gerade wollte ich die Quizunterlagen für Dani und mich abholen und mir nochmal die Regeln erklären lassen, da meinte jemand hinter mir, dass ich doch bei seinem Team mitmachen sollte.

Gesagt getan, also quizzten wir für den Rest des Abends mit Travis (Messerschmied), Christopher (Anwalt) und Andi (Städteplaner) durch unterschiedliche Kategorien. Unser Team hatte den fabulösen Namen Affengurken, eine Kreation von Andi, Übersetzung von uns.

Ab und an konnten Dani und ich glänzen, auch konnten wir den beiden Quizmastern, im amerikanischen gibt es das Wort übrigens nicht, hier heißt es Host, beibringen, wie der McDonalds Slogan “Ich liebe es” richtig ausgesprochen wird.

DSC06084

Der Abend war ausgesprochen lustig und harmonierten bestens als Team. Es gab verschiedene Runden, zu Themen wie Wirtschaft, Literatur, Musik und Fernsehärzte. Außerdem gab es eine Geschicklichkeitsrunde. Wir belegten leider keinen der vorderen Plätze, aber es war sehr lustig.

DSC06080