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Taos (NM)–Albuquerque (NM)

Gegen 9 Uhr verabschiedeten wir uns aus Taos, es war wieder sehr stürmisch und die gesamte USA kühlt aktuell wettermäßig ab, daher machten wir uns daran weiter in den Süden zu kommen.

Erstmal machten wir aber Stopp in Santa Fe. Ich hatte die völlig falsche Idee von der Stadt, der Kern ist ähnlich groß wie in Taos, aber Santa Fe ist eine Großstadt.

Unterwegs hatten wir immer wieder Leute getroffen, die Santa Fe in den Himmel loben, wir haben auch eine Runde durch die Stadt gedreht, aber irgendwie konnte uns das Paket nicht gewinnen, zumal das Wetter deutlich kälter wurde.

Vorher waren wir aber in einer Erfahrung der besonderen Art. Wir besuchten die international bekannte Meow Wolf Ausstellung. Das Grundthema sind wohl verschiedene Universen. Diese sind verschiedenen Welten, sehr kreativ und teilweise verstörend von verschiedenen Künstlern dargestellt. Es war ein kruder Mix aus grellen Farben, Dunkelheit, Interaktivität und der Möglichkeit zwischen Realitäten zu wechseln. So kann man beispielsweise aus der Küche durch den Kühlschrank in ein Portal wechseln, von dem man in verschiedene Welten reisen kann.

Vor allem nach dem anstrengenden Quizabend eine sehr anstrengende und anregende Erfahrung der besonderen Art.

Nachdem uns Santa Fe nicht so recht begeistern konnte, fuhren wir noch schnell 90 km weiter nach Albuquerque (Elbukörkie).

Auf dem Weg dorthin passierten wir Madrid, eine weitere, sehr kleine Künstlerkolonie, die bereits im Film Wild Hogs mit John Travolta, Tim Allen als Kulisse diente.
Wir fuhren aber nach einem kurzen Spaziergang weiter, da es zu schneien anfing.

ABQ erreichten, fuhren Richtung Innenstadt reservierten uns ein Zimmer für zwei Nächte und besuchten nochmal die Altstadt. Wieder das gleiche Bild wie in Taos und Santa Fes. Um einen zentralen Platz gibt es Lehmhäuser, die meist ein Kunstgeschäft oder Nippesladen beinhalten.

Fürs Abendbrot hatten wir an der Rezeption des Knight Inn den Tipp erhalten das Route 66 Diner zu besuchen, da man hier gut isst und das Restaurant bis zu den Bedienungen alle im 60s Style unterwegs sind.

Außerdem gab es einen $5 Shake.

Farben, Farben, Farben – Meow Wulf Museum
Walk the dinosaur
Einkaufsstraße in Santa Fe
Marktplatz in Santa Fe, noch ohne Grün
Kurzer Stop in Madrid
ABQ Zentrum, aber es wiederholt sich.

TAOS (NM)

Draußen wie drinnen war die Nacht kalt. Nachdem der Wohnwagen sich über den Tag gemütlich aufgeheizt hatte, wurde es in der Nacht dann doch sehr kalt und so standen wir früh auf, machten Frühstück am eigenen Herd und planten den Tag.

Die Idee, auch um uns aufzuwärmen, bestand darin, dass wir zum Rio Grande fahren und dort sog. Hot Pools, natürliche, warme Quellen die in Becken gefasst wurden.

Wir holten uns noch eine Wegbeschreibung von der Lagerleitung und dann fuhren wir über Umwege, da ein Weg für den Durchgangsverkehr gesperrt war, über sehr ausgewaschene Wege zu den Manby Hot Springs.

Der Weg war schon sehr abenteuerlich, aber wir mussten den Allradantrieb nicht einschalten. Bodenfreiheit war aber schon wichtig.

Wir erreichten nach 30 Minuten Geschaukel den Rand des Rio Grande und mussten jetzt noch eine knappe Meile zu Fuß zum Fluss hinuntersteigen.

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Unten angekommen waren wir nicht die einzigen Gäste, sondern es tummelte sich noch ein Pärchen im warmen Wasser.
Alsbald kam noch eine ältere Frau hinzu, für sie schien es ein tägliches Ritual zu sein. Wir wechselten auch die Pools, aber den sehr warmen Pool verließen wir schnell wieder, da das Wasser merkwürdig auf unserer Haut kribbelte.

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Gegen Mittag wollten wir ein Eis bei Taos Cow kaufen, eine der zehn besten Eishersteller der USA, aber der Laden und eigentliche Zentrale war aktuell eingestellt und wird erst wieder im Mai geöffnet.
Daniela fand dafür aber eine Kuhtasche im Mexikostyle.

Wir besuchten noch die Kirche des heiligen Franz von Assisi und ein Museum in einem Handelsposten aus Anfang des 19. Jahrhunderts. Es war beeindruckend wie ursprünglich diese Leute hier als Pioniere leben mussten.

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Als wir am späten Nachmittag wieder an unserem Trailer eintrafen machten wir uns für den Abend fertig, in Brauerei nebenan stand ein Quizabend an.

Inzwischen stürmte es ordentlich, aber es war noch warm. Irgendwann fiel uns auf, dass das es doch ordentlich staubig in unserem Wagen wurde und dass der Vorhang des einen Fensters sich deutlich blähte. Die Lösung des Rätsels: das Fenster wurde vom Sturm herausgerissen und lag vor dem Wagen.

Aufgrund des Sturms konnte aber das Fenster jetzt nicht sofort repariert werden und so konnten/mussten wir in den größten Wohnwagen umziehen.

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Inzwischen hörten wir aus dem Pub eine Bluesband scheppern und so gingen wir schnell rüber, setzten uns aber wegen des guten Wetters in den Hof und kamen schnell mit einem einheimischen Paar ins Gespräch.

Gegen 19.30 ging dann die Quiznacht los, jeder war eingeladen mitzuraten. Es konnten Teams bis 6 Personen mitmachen. Gerade wollte ich die Quizunterlagen für Dani und mich abholen und mir nochmal die Regeln erklären lassen, da meinte jemand hinter mir, dass ich doch bei seinem Team mitmachen sollte.

Gesagt getan, also quizzten wir für den Rest des Abends mit Travis (Messerschmied), Christopher (Anwalt) und Andi (Städteplaner) durch unterschiedliche Kategorien. Unser Team hatte den fabulösen Namen Affengurken, eine Kreation von Andi, Übersetzung von uns.

Ab und an konnten Dani und ich glänzen, auch konnten wir den beiden Quizmastern, im amerikanischen gibt es das Wort übrigens nicht, hier heißt es Host, beibringen, wie der McDonalds Slogan “Ich liebe es” richtig ausgesprochen wird.

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Der Abend war ausgesprochen lustig und harmonierten bestens als Team. Es gab verschiedene Runden, zu Themen wie Wirtschaft, Literatur, Musik und Fernsehärzte. Außerdem gab es eine Geschicklichkeitsrunde. Wir belegten leider keinen der vorderen Plätze, aber es war sehr lustig.

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Great Sand Dunes National Park (CO)–Taos (NM)

Als die ersten Sonnenstrahlen die Spitze des Mount Herard rot färben stehe ich im Schlafanzug hinter unserem Zimmer und mache die ersten Fotos. Es ist noch leicht frostig, aber es verspricht wieder ein warmer Tag zu werden.

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Die beiden Inder von gestern haben scheinbar heute morgen frei und ein ruhiges amerikanisch-mexikanisches Pärchen begrüßt uns am continental Breakfast Buffet. Es gibt einen Waffelautomaten und eine große Auswahl an dauerhaft haltbaren Lebensmitteln, die auf Papptellern und Styroporbechern und Schüsseln genossen werden können. So stellen sich die Amis halt unser europäisches Frühstück vor.

Das heutige Ziel Taos liegt nur 2 Stunden entfernt und so lassen wir es ruhig angehen.

Zunächst geht es in Richtung Taos. Bei einem kleinem Zwischenstopp in San Luis sehen wir auf einer Karte, dass wir einen kleinen Umweg nehmen können und so die älteste Kirche in Colorado bewundern können. Nach kurzem Überlegen entschließen wir uns, diesen Umweg zu nehmen.

Unterwegs überqueren wir den Rio Grande, der hier noch ein kleines Bächlein ist.

Die Kirche ist absolut einen Halt wert und so parken wir unseren Toyota, um auch noch das kleine Örtchen Conejos zu erkunden.DSC02697DSC05982

Aber es ist irgendwie strange, nicht mehr amerikanisch, aber auch noch nicht so richtig mexikanisch.

So fahren wir nach einem kurzen Walk weiter in Richtung Taos.

An der Brücke “Gorge Bridge” des Rio Grande (hier etwas größer…) machen wir kurz vor Taos wieder einen Zwischenstopp. Das Ganze ist schon beeindruckend.

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Kurz darauf erreichen wir unseren Platz, an dem wir übernachten wollen: “Luna Mystica”, kurz vor Taos. Hier stehen amerikanische Vintage-Wohnwagen aus den 50ern und 60iger Jahren, die man mieten kann. Voll ausgestattet mit kleiner Küche und Bad usw.

Wir haben uns für “Sundance”entschieden, einem alten “Airstream” in hübschem Braun- Beige.

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Als hochaufgewachsener Europäer läuft man doch etwas geduckt durch den Eingang und den Wagen selber, aber es ist sehr gemütlich.

Wir richten uns ein und fahren dann in die Stadt Taos, ca. 7 Meilen von unserem Campground. Die Stadt hat einen historischen Kern, doch wir fahren einmal komplett hindurch. Es gibt eine Durchgangsstraße über die sich der ganze Verkehr schiebt.

Am Ende des Orts gibt es sogar einen Walmart, wir hatten zuerst vermutet, dass in diesem, doch eher alternativ und von Künstlern geprägte Ort sich diesem Kommerzriesen verweigert hatte.

Aber auch das arbeitende Volk muss hier einkaufen und kann sich die Preise der Wholefoods (Bioläden) sicher nicht auf Dauer leisten. Überhaupt fällt uns auch diesesmal wieder auf, dass Lebensmittelpreise im Vergleich mit Deutschland doch sehr, sehr hoch sind. Eine Gemüsezwiebel beispielsweise kostet im Supermarkt $1.29, eine Salatsoße in der Flasche um die $4.

Bevor wir aber unseren Kühlschrank füllen, laufen wir eine Runde durch den historischen Kern von Taos. Überall gibt es kleine Geschäfte und Galerien verkaufen in der Hauptsache Gemälde. DSC02752

Die Sonne scheint und wir sind in kurzen Hosen und T-Shirt unterwegs. Die Sonne brennt ordentlich, aber durch den kühlen Wind von den Bergen fällt das nicht so auf, es sei denn, man beachtet eine gewisse Rötung in unseren Gesichtern, autsch.

Zum Lunch hat Daniela ein Käsesandwich und ich ein mexikanisches Chili. Im Gegensatz zum Rest der Welt kommt in das mexikanische Chili kein Hackfleisch, sondern weich gekochtes Rindfleisch in langen Streifen. Mit dem ersten Bissen erwische ich auch eine ordentlich scharfe Stelle im Chili, die mir erstmal einen Schluckauf beschert.

Im Suppenkoma gehen wir einkaufen und fahren zu unserer Unterkunft.

Neben dem Campground liegt auch gleich eine Brauerei “Taos Mesa”, die das übliche Selbstgebraute vertreibt. Hier setzen wir uns zum Ausklang des Tages in den Hof und informieren uns weiter über Taos.

Die Brauerei ist wohl auch Teil der Earthcommunity, die noch vor dem Rio Grande auf einem großen Gelände lebt. Im Vorbeifahren hatten wir schon die ungewöhnlichen Häuser gesehen, die sich perfekt in die Landschaft einpassen und die amerikanische Variante des Niedrigenergiehauses darstellen.
Die Architektur der Brauerei ist sehr künstlerisch und passt mit dem Look perfekt in die raue Wüstenlandschaft.

Als die Sonne untergeht sitzen wir vor unserem Wohnwagen und schreiben diesen Bericht, aber kurz nach dem Sonnenuntergang wird es doch etwas frisch und wir sitzen im Inneren unseres Airstreams.

Buenas Noches.