Ursprünglich wollten wir ja von Chicago aus mit dem Zug in Richtung Boston reisen, aber es war dann doch etwas teuer und auch die Reisezeiten waren gut und schlecht zugleich. Gut, weil man über Nacht im Schlafwagen voran gekommen wäre und schlecht, weil die Fahrt meistens während der Nacht stattgefunden hätte.
Wir hätten mit der Bahn gleich von Chicago nach Buffalo in einer Nacht fahren können. Da wir jetzt doch wieder den klassischen Roadtrip machen, haben wir uns bei der ersten Planung daran orientiert.
Bei näherer Betrachtung kam das aber nicht in Frage, schließlich hätte ja auch Schnee liegen können, so dass wir 11 Stunden Fahrtstrecke nicht an einem Tag hätten bewältigen können.
Aber bevor wir über die Straßen von Illinois, Indiana und Ohio rollen müssen ja erstmal unseren Mietwagen abholen.
Die Station ist nur 400 Meter von unserem Hotel entfernt und wir sind die vergangenen Tage bereits mehrfach daran vorbeigelaufen, da wir aber jetzt mit Gepäck unterwegs sind, machen wir eine größere Schleife, um nicht über rutschige Treppen mit den Koffern ins Straucheln zu geraten.
Im Vorfeld so einer Reise liest man ja auch die ein oder andere Rezension über alles mögliche, die Feedbacks zu dieser Vermietstation waren alles andere als positiv, regelrecht vernichtend. Daher liefen wir mit etwas Spannung in das winzige Büro, wo wir halbwegs freundlich begrüßt wurden.
Ein junger Kerl fragte kurz und nuschelig, ob wir für einen Abholung da seien. Ja, sind wir. Die notwendigen Papierarbeiten waren schnell erledigt, er machte auch keine Anstalten noch zusätzlichen Quatsch zu verkaufen, so dass wir 5 Minuten später in das Parkhaus liefen und hier unser Fahrzeug abholen.
Gebucht hatten wir ein Fahrzeug entsprechend einem Ford Mondeo. Also Spannung. Auf dem uns genannten Parkplatz stand aber keine Limousine sondern ein Jeep Compass.

Wir erhielten also ungefragt ein Upgrade. Eigentlich wollten wir ja diese Kategorie buchen, aber die Einwegmiete war deutlich teurer als für die Limousine. Glück gehabt.
Unser Handy-Navi bringt uns sicher aus der Stadt heraus, jetzt um 10 Uhr morgens ist der Verkehr auch sehr ruhig.
Unterwegs halten wir bei einigen Walmarts, um die Vorräte aufzufüllen. Das Wetter ist heute aber durchgehend bedeckt, unterwegs haben wir auch Schnee und Regen.

Interessant wird es als wir die ländlichen Regionen von Indiana durchfahren, hier sieht man links und rechts ständig gepflegte Farmen und oft ungewöhnliche Fahrzeuge mit sehr wenig PS.

Wir durchfahren also gerade Amish Land. Immer wieder sehen wir diese Kutschen, die Kutscher sitzen aber geschützt hinter eine Scheibe.
Funfact, die Kutschen müssen auch elektrische Beleuchtung haben, ein Nummernschild und ein Warnddreieck, wie man auf dem Bild oben sieht.
Mit der Zeit wird es dunkel und wir haben noch mehr als 100 Meilen bis Cleveland zu fahren.

Die Landschaft, die wir seit Stunden durchfahren ist Farmland, als wir dichter an Cleveland herankommen, wird es typisch amerikanisch dichter besiedelt, aber sehr ausufernd.
Autohändler sind hir so groß wie Ortschaften zwischen Hünfeld und Rasdorf.
Gegen halb halb neun sind wir an unserer Unterkunft und wenig später in einer Brauereigaststätte, wo wir essen und ein paar Quizfragen lösen, es ist Trivia-Night.