Karten lügen nicht, oder doch?
Gestern nacht wurde unser Motel noch von einer marodierenden Gruppe wiler Esel/Mulis heimgesucht, die den Vorgarten der Anlage auffressen wollten. Unter Einsatz meines Lebens 😉 habe ich sie davon abhalten können.
Das Frühstück heute morgen nahmen wir bei Dennys ein, hier gab es der Jahreszeit entsprechend auch Frenchtoast mit Lebkuchengeschmack. Daniela hat es geschmeckt. Ich bekam Kümmelbrot bei Dennys, home sweet home.
Danach wollten wir in den Titus Canyon fahren, haben das aber nach ca.10 Meilen Feldweg abgebrochen, da der Nebel immer dichter wurde.
Also wieder auf den Highway 95 in Richtung Westen/Norden nach Goldfield, einer weiteren Bergbau-Stadt, die aber schon seit mehr als 100 Jahren aufgegeben wurde und jetzt noch von wenigen, unverbesserlichen bewohnt wird. Hier erreichten wir auch die Schneefallgrenze und es wurde ungemütlich, also schnell weiter, da es außer einer kleinen Ausstellung im Court House auch nicht viel zu sehen gab.
Nächster Stop war dann Tonapah, heutige Zahl der Einwohner ca 2000, um die Jahrhundertwende 18 auf 19 waren es mehr als 10.000. Die Stadt wurde bekannt durch die Funde an Gold und Silber. Wir besichtigten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt dasbrach liegende Minengelände mit Einblicken in die Gerätschaften aus der Zeit und unter die Erde, durch noch offen liegende Schächte. Wir waren die Besucher 5 und 6 für den Tag, der Saal für eine Filmeinführung hatte den Wert der Außentemperatur. *bibber*
Das Gelände war äußerst interessant und Daniela hatte sich der Jahreszeit angemessen gekleidet.
Nachdem wir aber bereits gegen 2.30 pm mit der Anlage durch waren und noch keine Lust hatten in dem müden Ort uns nieder zu lassen, folgten wir weiter dem Highway 95, da die Karte, die wir zuvor im Court House von Goldfield mitgenommen hatten, noch einige Orte auf dem Weg anzeigte, an denen wir ggf. übernachten könnten. Hätte, hätte, Fahrradkette, denn das diese Flecken überhaupt auf die Karte gekommen sind, dürfte alleine dem Umstand geschuldet sein, dass man ansonsten hätte zugeben müssen, dass dort nichts ist. Ja, die Zeiten des Rausches von Edelmetallen in der Gegend sind lange vorbei, aber hier zeigt sich wieder die Mobilität des Amerikaners, der gerne auch den Wohnort wechselt, wenn der bisherige nicht mehr attraktiv ist.
Dabei lässt er gerne auch alles stehen und liegen, ich habe in eine verlassene Tanke geschaut und da standen noch kistenweise Pepsi-Dosen-Kartons ungeöffnet herum und im Büro lagen noch Kataloge im Fenster. Nach uns die Sintflut.
Gelandet sind wir schließlich in Hawthorne, NV, einem Militärstützpunkt und riesigem Verladebahnhof mit mehr Abstellgleisen als Einwohner. Wir wohnen im El Capitain, einem Casino mit angeschlossenem Motel mit mehr als 200 Zimmern, wozu auch immer, der Ort scheint auch nicht zu blühen. Der Concierge meinte, dass die Größe noch aus der Zeit stamme, als der Bahnhof noch im Betrieb war.
Morgen geht es nach Berlin und dann auf die einsamste Straße Amerikas, den Highway 50. Yeehah.
Wunderschöne Eindrücke und super Bilder!
Bitte bitte macht weiter, habt viel Spaß und genieße die schöne Zeit!
Liebe Grüße aus Germany :o)