Archiv der Kategorie: USA 2014

ZDF – Zahlen, Daten, Fakten – The Wave 2014

Diese Tour war der Berühmtheit an der Grenze von Utah zu Arizona gewidmet. Aber bereits der Weg dorthin war alle Mühe der Anfahrt wert.

Ich werde es mir aber genau überlegen, ob ich nochmal so eine Kombi buche. Der Flug mit Zwischenlandung an der Ostküste war dann am Ende doch sehr lange (Reisezeit brutto ca. 24 h).

Insgesamt haben wir 1866 Meilen (2985 km) mit unserem treuen Toyota RAV4 in 8 Tagen verfahren, haben dabei in drei Bundesstaaten in insgesamt 7 Unterkünften in der Preisrange 25 bis 85 $ Unterschlupf gefunden.

Die Bierpreise hatten eine Range von 75 Cents bis 30 $. Dafür lagen aber die Spritpreise allesamt unter 3 $ für die Gallone.

 

USA 2014 - The Wave-Tour

StepMap USA 2014 - The Wave-Tour

 

Beeindruckend war und ist die Natur im Westen der USA, immer wieder ein Grund dort vorbei zu schauen. Selbst Flecken, die man bereits bereist hat, bieten, wenn man mal links anstatt rechts abbiegt, ungeahnte Ansichten.

Von daher schöne Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.

Als Geschenk hier alle Bilder des Urlaubs in 48 Sekunden

 

Las Vegas, NV – San Francisco, CA – Frankfurt a.M. – Fulda

Heute reisen wir zurück. Wir nahmen ein mehr oder minder üppiges Frühstück im America-Restaurant in unserem Hotel NY-NY ein. Mein Versuch wenigstens einmal gesund zu frühstücken wurde durch saftige Pfannkuchen untergraben, damned.

Danach holten wir unseren Wagen aus der Garage und fuhren auf verschlungenen Pfaden in Richtung Flughafen. Hier gaben wir blitzschnell unseren Wagen ab, unser Gepäck auf und machten uns nochmal auf den Weg zum internationalen Terminal, da wir hier noch die letzten Souvenirs kaufen wollten. Gab aber nichts.

Dafür schien die Sonne kräftig zum Abschied, in der Sonne hatten wir bestimmt 20 °C.

Das Boarding verlief problemlos, allerdings war mir noch etwas mulmig, da wir für den Transfer in San Francisco vom Ankunft-Gate zum Abflug-Gate nur 50 Minuten auf dem Papier haben würden.

Wie es sich dann in San Francisco aber herausstellte gab es einen Extragang für Transitpassagiere und wir waren in 20 Minuten am richtigen Gate. Außerdem verzögerte sich das Boarding des A380, so dass wir erst 30 Minuten später in SFO starteten.

Der Lufthansa-Kapitän erstellte aber die korrekte Prognose, dass wir aufgrund günstiger Strömungen diese Verspätung bis Ffm wieder aufgeholt haben werden.

Dem Flug mit dem A380 konnte ich nichts besonderes abgewinnen. Wir hatten schon von mehreren Seiten gehört, dass der Flug leiser als bei anderen Maschinen sei, aber das kann ich nicht bestätigen, auch der persönliche Raum zum sitzen ist gleich mit allen anderen Fernfliegern. Wenigstens das Entertainment-Paket stimmte bei Lufthansa, wenn auch die Empfindlichkeit des Bildschirms äußerst viel Geduld erfordert.

Am heiligen Morgen erreichten wir Ffm, fuhren zum Hbf und von dort ohne Verzögerung nach Fulda. Um 14 Uhr erreichten wir unsere Wohnung, packten die Taschen für Weihnachten um und stürzten uns in die Weihnachtstage.

Kanab, UT – The Wave, AZ – Las Vegas, NV

Heute ist der Tag, an dem wir unseren Lotteriegewinn einlösen können. Dazu standen wir um 6 Uhr morgens auf und waren nach einem stärkendem Frühstück um 8 Uhr auf der Straße.

_DSC6195

Gegen 8.40 Uhr erreichten wir über den 8-Meilen langen Feldweg den Parkplatz am  Wire-Pass. Wir waren das dritte Fahrzeug hier. Nach einer kurzen Orientierungsphase machten wir uns durch ein ausgetrocknetes Flussbett auf zur Wave.

SAM_0651

Im wahrsten Sinn über Stock und Stein mussten wir uns selber den Weg suchen. Die Karte, die wir vom BLM im Vorraus erhalten hatten, war nicht unbedingt hilfreich. Zum Glück hatte ich noch GPS-Daten aus dem Internet aufs Handy packen können, wodurch ich unseren eingeschlagenen Weg leicht kontrollieren konnte.

_DSC6201 _DSC6213 _DSC6218

Der Weg zur Welle war sehr anspruchsvoll für Vorderrhöner.  es mussten leichte Berkkämme überwunden werden und am Ende noch 50 Höhenmeter quasi überklettert werden.

_DSC6227 _DSC6230 _DSC6245
_DSC6421 Diese „Wand“ (oberhalb der Düne in der Mitte) mussten wir erklimmen, um final in die Welle (Felsformation oberes Bilddrittel zu gelangen).

Dazu kam noch ein ständiger Wind, der unregelmäßig Sandsalven in unsere Gesichter bließ. Aber der Himmel war herrlich blau und bildete somit einen wunderbaren Rahmen für die Attraktion des Tages: The Wave.

SAM_0666 SAM_0668

_DSC6260 _DSC6282
_DSC6272 _DSC6314 SAM_0716

Wir hatten die Welle ganz für uns und konnten ein paar Bilder schießen. Die nächsten Wanderer verpassten wir beim Abstieg, das Gelände ist entsprechend weitläufig.

Glücklich und geschafft erreichten wir nach 4.5 Stunden wieder den Parkplatz und machten uns nochmal auf den Weg zum Visitor Center in Kanab. Hier erfuhren wir, dass sich für die verbliebenen 10 Plätze heute 144 Leute beworben hatten. Daher freuten wir uns um so mehr, dass wir in der Lotterie Glück hatten.

Danach fuhren wir zurück nach Las Vegas, wo am nächsten Tag unser Flug startete. Daniela und ich steuerten auf der Interstate 15 wiederrum durch eine großartige und sehr abwechslungsreiche Landschaft. So sollten mal unsere Autobahnen angelegt sein.
Auf diese Art und Weise erreichten wir schnell die Wüstenmetropole. Wir fuhren nochmal den gesamten Strip hinunter und hörten lautstark ein wenig Rammstein. Man muss ja Farbe bekennen. :-))

Danach fuhren wir ins New York New York Hotel und checkten im 21. Stock des Unity Towers ein mit Blick auf den Strip (+ 10 $).  Im MGM waren wir essen und Amerikaner beobachten.

Aber nach dem anstrengenden Tag gingen wir nach einem Spaziergang über die Brooklyn Bridge auf unser Zimmer.                _DSC6550 _DSC6568 SAM_0726

Kanab, UT – Page, AZ – Grand Canyon, AZ – Kanab, UT

Heute morgen wollten wir uns auf alle Fälle im Visitor Center von “The Wave” informieren, wie im Moment die Bedingungen für die Fahrt bis zum Parkplatz über die Dirt Road und dann die weitere Wanderung bis zur “Wave” sind. Leider hatte das Center heute geschlossen, die Verlosung für Samstag und Sonntag fanden schon am Freitag statt. Wir hätten uns dieses Schauspiel gerne mal angeschaut. Wir kennen es ja bereits von einem Youtube- Video.

So entschlossen wir uns, auf jeden Fall, die dreißig Meilen über die “89” bis zum Abzweig zur “Wave” zu fahren, von wo aus die Dirt Road abzweigt.

Dann wollten wir zurück nach Kanab fahren, um von dort zum North Rim des Grand Canyon zu fahren.

Wir entschlossen uns jedoch zu einer kleinen Planänderung. Wir fuhren die Straße einfach weiter in Richtung Page  und zum Lake Powell.

_DSC6107

Die Landschaft ist grandios. Diese riesigen roten Sandsteinformationen, einfach unbeschreiblich. Dann erreichten wir Lake Powell und Page. Hier hatten wir ja schon 2011 einen zweitägigen Zwischenstopp gemacht. Der See und die Landschaft war wie damals unbeschreiblich, es hatte sich nichts verändert, nur die Temperatur.

_DSC6119 _DSC6122

Natürlich hatte ein Besuch von Page auch noch einen anderen Grund: Wir wussten, dass es hier einen Walmart gibt. Und da wir noch nicht alle Weihnachtsgeschenke und Mitbringsel zusammen hatten, machten wir eine kleine Sightseeing- Tour durch den Laden (eine Stunde reicht vollkommen, dann ist man reizüberflutet und einfach nur genervt!).

Wir wollten die 89 dann weiter über den “Horseshoe Bend” nehmen, aber leider war die Straße aufgrund eines Erdrutsches gesperrt. Dies scheint aber schon länger der Fall zu sein, da der Staat sich extra die Mühe gemacht hat, einen Flyer mit der Umleitungsstrecke zu drucken, den man in den Visitor Centern der Umgebung bekommt.

_DSC6111 _DSC6150_DSC6131

_DSC6135 _DSC6138 SAM_0569

SAM_0573 SAM_0552

So fuhren wir die N20, um dann schließlich die “89A” zu erreichen, die uns zum Grand Canyon National Park führen sollte.

Die Straße führte uns auch über eine Brücke über den Colorado River, wo man einen kleinen Eindruck bekommen kann, welche Dimensionen dieser Fluss haben kann (und vor allem, welche Tiefe).

SAM_0575 _DSC6148 SAM_0576

Schließlich erreichten wir die Kreuzung der 89A mit der 67. Die “67” sollte uns direkt zum North Rim des Grand Canyons führen.

Hier mussten wir aber mit Erschrecken feststellen, dass die Straße zum North Rim gesperrt ist !!!

Unglaublich !!! Mein Plan, noch einmal den Grand Canyon zu sehen, wurde durchkreuzt. Ich vermute dahinter immer noch einen Komplott der Regierung oder des FBI!

Es half kein Jammern, wir konnten die Straße nicht weiter fahren.

_DSC6153

Auf der Strecke hatten wir noch diesen Ausblick, der erklärt, warum man vom Grand Staircase Escalante National Monument spricht.

Also fuhren wir wieder zurück nach Kanab, um uns westlich von Kanab den “Coral Pink Sand Dunes State Park” anzuschauen. Es war leider nicht ganz so beeindruckend wie der Grand Canyon, aber auch sehr schön, wie ihr auf den Bildern erkennen könnt.

SAM_0596 _DSC6165 _DSC6176

SAM_0613

Nun sind wir auf unserem Zimmer, haben bereits die ganzen Mitbringsel in den Koffern verstaut und den Rucksack für den morgigen Tag und die Wanderung zu “The Wave” gepackt.

Wir sind gespannt, was uns erwartet!

Fillmore – Fort Cove – Bryce Canyon – Kodachrome Basin – Kanab (all UT)

In der ersten Hauptstadt des Staates Utah gingen wir wieder ins erste Haus am Platz um zu frühstücken: Garden of Eat’n.

Ich habe den Witz erst beim zweiten Lesen verstanden, aber ich muss immer noch schmunzeln. Das Frühstück ging so, lustig war nur der asiatische Küchenscherge, der sehr lautstark mit den scheinbar tauben Farmern an der Theke kommunizierte: „Hey, what’s up, Fat Tony?!!“

_DSC5938

Danach machten wir uns wieder auf, um das erste Tagesziel zu erreichen, den Bryce Canyon. Den hatten wir zwar schon 2011 besucht, aber Gutes kann man ruhig auch öfter genießen.

Auf dem Weg dahin fanden wir noch einen Hinweis auf ein historisches Fort, welchem wir gerne nachgingen.
Das Fort wurde im 19. Jahrhundert von einem gläubigen Mormonen als Reisestation, Pferdewechselstation und Relaisstation gebaut und auch heute leben dort noch Mormonen, die gläubige und ungläubige Reisende über  die Geschichte der Station informieren. Wir hatten eine Privatführung von Elder Brown, der uns durch alle Räume des Forts führte. Nebenbei klopfte er noch unsere Gesinnung ab, blieb aber sehr freundlich und für Umme konnte man nichts sagen.

_DSC5943_DSC5945_DSC5949

_DSC5950

Danach aber wieder zurück auf die Straße und wieder auf über 2000 Meter zum Bryce Canyon. Hier lag auch etwas Schnee, was den Ausflug von unserem ersten Trip deutlich unterscheidet. Wir fuhren die klassichen Aussichtspunkte entlang der Abbruchkante ab und machten etliche Bilder. So, wie man uns kennt. Eine Wanderung machten wir aufgrund der Witterung und der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr, schließlich wollten wir noch in den Kodachrome Basin State Park. Es war auch nicht viel los, das kannten wir anders, als wir Mai 2011 schon mal hier waren.

_DSC6029_DSC5978

SAM_0453

_DSC5994SAM_0476

SAM_0509

_DSC6008_DSC6018_DSC6010_DSC6015SAM_0549_DSC6027

Den Kodachrome Basin State Park kannten wir bisher nur aus dem Reiseführer. Hier, wie im Bryce Canyon, sind die unterschiedlichen Schichten von Erdablagerung bestens zu sehen, allerdings sind die durch Erosion entstandenen Skulpturen nicht so grazil, trotzdem in der Ausformung und Dimension sehr beeindruckend.

_DSC6053_DSC6083_DSC6086_DSC6090

Leider hatten wir nicht mehr ausreichend Zeit um alle Sehenswürdigkeiten noch bei Tageslicht zu betrachten,  aber wir fuhren trotzdem zufrieden wieder auf den Highway 12, der uns in Richtung Kanab bringen sollte.

_DSC6097

Auf dem Weg nach Kanab liegt Hatch, ein kleines Kuhkaff, in welchem wir 2011 bereits übernachtet hatten und freundliche Einheimische kennengelernt hatten. Daher hatten wir die Option offen gehalten, hier wieder zu übernachten. Aber der Schnee wurde Dichter und als wir auf den Ort zufuhren, brannten nur die Straßenlaternen. Jegliche öffentliche Einrichtung, ob Diner, Shop und auch unser Motel von damals waren geschlossen.

Also wurde der Toyota, der inzwischen aus Richtung der Rückbank etwas nervig  quietscht, wieder auf 65 mph beschleunigt und die nächsten 70 Meilen noch schnell abgerissen.

Kanab erreichten wir gegen 18 Uhr und nachdem wir den Ort einmal durchfahren hatten, gingen wir in Parry’s Motel, fragten nach einem Zimmer und bekamen natürlich auch prompt eines, in welchem wir auch gerne 2 Nächte bleiben wollen.
Auf die Frage, warum wir nach Kanab gereist seien, antwortete ich kurz, dass wir in der Lotterie gewonnen hätten. Als ich die Reaktion von der Chefin und einer Serviererin sah, führte ich noch etwas weiter aus, dass es sich hier um The-Wave-Lotterie handeln würde.

Wir gingen dann gleich ins Rocking V Restaurant, da es als einziges auf hatte und auch eine Menge los war. Für Amerka untypisch, selbst bei viel Betrieb, mussten wir fast 10 Minuten warten bis wir saßen und eine Bestellung aufgeben konnten, was am Ende dazu führte, dass Danis Essen komplett aufs Haus ging, weil man selbst eine andere Erwartung an den Service hätte. Ich wollte sie beruhigen und ablehnen, das Essen war schließlich exzellent, aber sie bestand darauf und entschuldigte sich immer wieder. Dabei hatte ich ihr gesagt, dass wir als Deutsche solche Zeiten als normal wahrnehmen würden.

Wir fragten noch nach einer Bar im Ort, erhielten noch eine Empfehlung für einen Schuppen 4-5 Meilen außerhalb oder eine Taverne in der Nähe unseres Hotels, welche aber, wie sich herausstellte, um 20.40 Uhr geschlossen hatte.
Kanab im Dezember ist nicht der richtige Ort für Barhopping.

Eben haben wir noch die letzte Unterkunft für unseren Trip gebucht, den letzten Abend unserer Reise verbringen wir in New York … Naja, im New York, New York in Las Vegas.

Eureka, NV – Ely, NV – Great Basin Nationalpark, NV – Fillmore, UT

So, heute will ich mal wieder das kommentieren übernehmen, nachdem mich eine Erkältung fast dahingerafft hätte.

_DSC5822 - Kopie_DSC5823 - Kopie

Heute morgen gaben wir dem Restaurant (Owl Club) noch eine Chance, nachdem es dass Abendessen so dermaßen verk… hat. Aber das Frühstück überzeugte uns und so eroberten wir, jeder durch ein Omelette und Country Potatoes (Bratkartoffeln) gestärkt, wieder den Highway 50, den loneliest Highway der USA.

Dieser Name erwies sich heute auch wieder als äußerst zutreffend, und so legten wir die 70 Meilen bis Ely entspannt zurück, nachdem ich unsere Reisegeschwindigkeit von 70 Meilen auf dem Tachometer eingestellt hatte. Ist echt super, muss man nur noch lenken, wenn (mal) eine Kurve kommt.

So erreichten wir ziemlich bald Ely. Die Stadt überzeugte uns nicht wirklich aber dafür die örtliche Waschanlage, wo wir unseren armen Toyota vom Schlamm der gestrigen Dirtroad befreiten.

Kurz hinter Ely hatten wir die Möglichkeit, uns alte Holzkohleöfen anzuschauen, die auch noch ziemlich gut erhalten waren.

_DSC5827

Diese lagen in der Nähe der Geisterstadt “Ward” von der aber leider nur noch ein paar Mauerreste und der Friedhof erhalten waren. Die Stadt ist seit 130 Jahren verlassen.

_DSC5831_DSC5853_DSC5854

In der Nähe der Stadt fanden wir ein altes Lager, wo Bohrkerne von Gesteinsproben gelagert wurden. Das Tor war offen, ein Großteil der Bohrkerne zerbrochen, aber ich konnte diesen Ort nicht verlassen, ohne eine kleine Probe als Andenken mitzunehmen.

_DSC5841_DSC5847

Dann fuhren wir weiter über den Highway 50, um dann einen Abstecher über den “Great Basin Nationalpark” zu machen. Hier wollten wir einen Scenicway im Park fahren, der aber nach drei Meilen leider wegen Schnee gesperrt war. So schauten wir uns im Visitor Center einen Film über den Park an.

Dann ging es weiter quer durch Nevada und dann weiter durch Utah (hier haben sie uns mal wieder eine Stunde Zeit gestohlen wegen der “Mountain Time”.

_DSC5901SAM_0408SAM_0416

SAM_0414

Wir machten einen kleinen Zwischenstopp am “Sevier Dry Lake”, einem Salzsee mit einem tollen Blick über die gesamte Landschaft.

SAM_0422Schuhreceycling auf amerikanisch

SAM_0426 Achtung, freilaufende Farmer auf Traktoren!

Schließlich erreichten wir das Städtchen “Fillmore”, wo wir uns ein Motel suchten. Nach einem Abendessen machten wir eine kleine Sightseeing- Tour durch die Stadt, die uns auf Weihnachten einstimmte mit einer tollen Lichtshow. Ich dachte immer, so etwas gäbe es nur im Internet, aber wir wurden eines besseren belehrt.

_DSC5920_DSC5932 _DSC5927

Die Stadt überraschte uns mit einer Illumination, abgestimmt auf verschiedene Weihnachtslieder, die man auch im Radio hören konnte. Dieses können wir euch aber nur über ein Video näherbringen!

Hawthorne – Berlin – Austin – Eureka (all NV)

Dirty Roads mean dirty car

Um 07.15 Uhr saßen wir wieder auf unserem Stammplatz im “El Capitan” und genossen ein umfangreiches Frühstück mit riesigen Pfannkuchen.

_DSC5550

Nach so einem Frühstück fällt jede Bewegung schwer, da kommen einem die amerikanischen Errungenschaften, wie Drive-In/By-Briefkästen sehr entgegen.
_DSC5555

Danach machten wir uns auf den Weg nach Berlin. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. Allerdings war es schwierig den auf der Karte eingezeichneten Weg zu finden, die Straße hatte zwar eine Nummer, aber dieser Weg war nicht zu finden. Wir fragten in einer Tankstelle nach und ein Einheimischer erzählte uns, dass es sich bei der Straße um eine Dirtroad handeln würde, die aber problemlos mit jedem Auto zu befahren wäre. Also, hit the road!

Unterwegs mussten wir dann aber nochmal nach dem Weg fragen und dazu hielten wir an einem Militärstützpunkt. Hier standen grimmige Damen mit dem MP im Anschlag. Vorsichtig näherten wir uns den Mädels und fragten höflich auf Englisch, ob wir ihnen eine Frage stellen dürften.
Sie antworteten „What is it?“ – Was bei mir noch mehr Fragezeichen aufwurf. Hatte man mich nicht verstanden, wissen diese Leute nicht, was eine Frage ist. Im Reflex antwortete ich mit einer Gegenfrage „A Question?!?!?!“ – Worauf sie schmulzend meine Fehlinterpretation aufklärte. Sie brachte uns schließlich auf den richtigen Weg und ich habe eine neue Phrase gelernt.

Diese Wahl entpuppte sich als absoluter Treffer, da wir auf dieser Schotterpiste durch eine wunderbare Wüsten-Berg-Landschaft fuhren. Das  war schließlich eines der Ziele dieses Trips: Die einsamen Weiten von Nevada.

_DSC5570
_DSC5576
_DSC5599

Mittels der Nokia-Here-Software schafften wir problemlos die Navigation über die Backroads und erreichten Berlin, eine wiederum verlassene Minenstadt.

_DSC5631
_DSC5635

Der Flecken war an sich schon ein Ziel, aber zwei Meilen dahinter wurden versteinerte Ychtosaurier gefunden, die wir aber aufgrund der Jahreszeit nur durch Scheiben bewundern konnten.

_DSC5621
_DSC5626
_DSC5667

Als nächstes Ziel steuerten wir die nördlich verlaufende einsamste Straße der USA an, den Highway 50, der ähnlich der Route 66, die USA von Ost nach West, gerne auch in umgekehrter Richtung, durchläuft.
Aber bis dahin fuhren wir, nachdem wir gute Erfahrungen mit den Backroads gemacht hatten, auf einer Schotterpiste in Richtung Highway 50. Wieder sahen wir über 30 Meilen unberührter Natur, inklusive einer Herde von 50-60 Antilopen, die hinter einer Kurve plötzlich die Straße kürzten.

_DSC5677
Dann lernten wir noch eine Vokabel, deren Bedeutung wir vorher nicht viel Beachtung geschenkt hatten. Wie wir mit Spannung verbunden lernen mussten, bedeutet “Summit” soviel wie Pass. Solch einen Pass mussten wir mit unserem SUV auf leicht schlammigen oder verschneiten Wegen bewältigen. Mit Ruhe und Gefühl meisterte Michele “Danielle” Mouton diese Wertungsprüfung mit Bravour.

SAM_0402
Danach lagen nur noch 200 Kilometer, entlang der legendären Pony-Express-Route, vor uns, bevor wir hier in Eureka gelandet sind. Der Ort bezeichnet sich selbst als freundlich, naja, auch die Preise für Essen und Getränke liegen über dem Schnitt, was ansonsten in NV verlangt wird.
Die Alternative Austin konnte uns auch nicht überzeugen, hier wurden wir zu einem kurzen Stopp gezwungen, da der Hw 50 für einen überbreiten Schwertransport gesperrt worden war.

_DSC5735

Die Fahrt in Richtung Osten auf dem Hw 50 ist eine Offenbarung, extreme Weiten, schneebedeckte Berge und minimaler Verkehr, so wollten wir das.

_DSC5696  _DSC5744
_DSC5794

Jetzt sind wir im Hotel, der einzige Saloon am Ort hat uns mit seiner lieblosen Art nicht überzeugen können und daher schaue ich die letzte Folge des Steven Colbert Reports auf dem Comedy Channel, bevor dieser zu CBS wechselt um David Letterman zu beerben.

Beatty, NV – Hawthorn, NV

Karten lügen nicht, oder doch?

Gestern nacht wurde unser Motel noch von einer marodierenden Gruppe wiler Esel/Mulis heimgesucht, die den Vorgarten der Anlage auffressen wollten. Unter Einsatz meines Lebens 😉 habe ich sie davon abhalten können.

_DSC5274

Das Frühstück heute morgen nahmen wir bei Dennys ein, hier gab es der Jahreszeit entsprechend auch Frenchtoast mit Lebkuchengeschmack. Daniela hat es geschmeckt. Ich bekam Kümmelbrot bei Dennys, home sweet home.
Danach wollten wir in den Titus Canyon fahren, haben das aber nach ca.10 Meilen Feldweg abgebrochen, da der Nebel immer dichter wurde.

_DSC5278

Also wieder auf den Highway 95 in Richtung Westen/Norden nach Goldfield, einer weiteren Bergbau-Stadt, die aber schon seit mehr als 100 Jahren aufgegeben wurde und jetzt noch von wenigen, unverbesserlichen bewohnt wird. Hier erreichten wir auch die Schneefallgrenze und es wurde ungemütlich, also schnell weiter, da es außer einer kleinen Ausstellung im Court House auch nicht viel zu sehen gab.

_DSC5306

_DSC5310

Nächster Stop war dann Tonapah, heutige Zahl der Einwohner ca 2000, um die Jahrhundertwende 18 auf 19 waren es mehr als 10.000. Die Stadt wurde bekannt durch die Funde an Gold und Silber. Wir besichtigten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt dasbrach liegende Minengelände mit Einblicken in die Gerätschaften aus der Zeit und unter die Erde, durch noch offen liegende Schächte. Wir waren die Besucher 5 und 6 für den Tag, der Saal für eine Filmeinführung hatte den Wert der Außentemperatur. *bibber*

Das Gelände war äußerst interessant und Daniela hatte sich der Jahreszeit angemessen gekleidet.

_DSC5370 _DSC5377
_DSC5393_DSC5379

Nachdem wir aber bereits gegen 2.30 pm mit der Anlage durch waren und noch keine Lust hatten in dem müden Ort uns nieder zu lassen, folgten wir weiter dem Highway 95, da die Karte, die wir zuvor im Court House von Goldfield mitgenommen hatten, noch einige Orte auf dem Weg anzeigte, an denen wir ggf. übernachten könnten. Hätte, hätte, Fahrradkette, denn das diese Flecken überhaupt auf die Karte gekommen sind, dürfte alleine dem Umstand geschuldet sein, dass man ansonsten hätte zugeben müssen, dass dort nichts ist. Ja, die Zeiten des Rausches von Edelmetallen in der Gegend sind lange vorbei, aber hier zeigt sich wieder die Mobilität des Amerikaners, der gerne auch den Wohnort wechselt, wenn der bisherige nicht mehr attraktiv ist.

Dabei lässt er gerne auch alles stehen und liegen, ich habe in eine verlassene Tanke geschaut und da standen noch kistenweise Pepsi-Dosen-Kartons ungeöffnet herum und im Büro lagen noch Kataloge im Fenster. Nach uns die Sintflut.

_DSC5531

_DSC5510

Gelandet sind wir schließlich in Hawthorne, NV, einem Militärstützpunkt und riesigem Verladebahnhof mit mehr Abstellgleisen als Einwohner. Wir wohnen im El Capitain, einem Casino mit angeschlossenem Motel mit mehr als 200 Zimmern, wozu auch immer, der Ort scheint auch nicht zu blühen. Der Concierge meinte, dass die Größe noch aus der Zeit stamme, als der Bahnhof noch im Betrieb war.

SAM_0387

Morgen geht es nach Berlin und dann auf die einsamste Straße Amerikas, den Highway 50. Yeehah.

Las Vegas, NV – Beatty, NV

Heute Morgen beendeten wir unser Gastspiel in Las Vegas. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge.  Lachend, weil wir von der oberflächlichen Geschäftigkeit dieser Stadt immer mehr geblendet werden und weinend, weil ich doch immer mehr hinter die Idee dieser Stadt komme und mehr interessante Facetten entdecke. Aber es ist wie im wahren Leben, alles Theater.

Gegen 10 Uhr haben wir unseren Mietwagen abgeholt, man hat erfreulicher Weise nicht versucht uns die obligatorische Roadassistence zu verkaufen, dafür ist scheinbar die goldene Mastercard gut. Zuerst hat man versucht uns einen Nissan Juke anzudrehen, den wir aber ablehnten, da die Mischung aus Zigarettenqualm und Febreeze einfach zu heftig war. Wir entschieden uns wieder für den 2012er Toyota RAV4, genau das Modell, mit dem wir bereits im Mai/Juni die Südstaaten bereist hatten.

_DSC5077

Das Auto sah zwar von innen aus, als hätte Coca Cola getestet, an welchen Oberflächen Limonaden auch immer halten, aber das stört uns nicht. Auch die Laufleistung von mehr als 58.000 Miles ist schließlich kein Problem für den robusten Japaner. Rent a Wreck. 😉
Leaving Las Vegas

_DSC5074

Da wir gestern schon mit dem Bus unterwegs waren, fiel uns die Navigation in der Stadt nicht schwer, zumal wir auch zum ersten Mal nur mit dem Handy navigieren und nicht mit dem liebgewonnenen Rand McNally Straßenatlas.
Schnell noch ins nördliche Outlet und eine Bestellung von Resi K. abholen und dann ab auf den Highway 95 in Richtung Norden, oder eigentlich Richtung Westen.
Kaum aus LV draußen schauen wir auf endlose Bergketten rechts und links des Highways, nach dem ganzen künstlichen Glanz und Glitter eine wunderbare Erholung.
Wir sind diese Strecke entgegengesetzt bereits 2011 gefahren, aber außer einer Besserungsanstalt haben wir keinen markanten Punkt mehr mit unserer Erinnerung ausmachen können.
Als Reminezenz durfte ein kurzer Abstecher ins Amargosa Valley zur größten Kuh Nevadas nicht fehlen.

_DSC5096

Ziel des heutigen Tags war Beatty und die Geisterstadt Rhyolite, welche zwischen Beatty und dem Death Valley liegt. Wunderbar, welche Ruhe hier herrscht.
Es gibt hier einen verlassenen Friedhof, mehrere Ruinen, aus den goldenen Zeiten (Ende 19., anfang 20. Jahrhundert) und ein Museum.
Interessant, wie der Zahn der Zeit in 120 Jahren, ohne Kriege, an Gebäuden und florierenden Orten nagen kann. Aber Mark vom Exchange Club Motel meinte, dass es für die Gegend normal sei, dass Orte entstehen und wieder verfallen, selbst in kürzester Zeit. Der Amerikaner ist hier deutlich weniger ortsbezogen, wenn es um seine Heimat geht. Home is where your heart is.

_DSC5103

Ich konnte ein paar tolle Bilder von einer Geisterinstallation in Rhyolite schießen. Seht selbst.

_DSC5113 _DSC5123
_DSC5184
_DSC5220_DSC5245

Danach fuhren wir nach Beatty, NV, wo wir problemlos in einem kleinen Hotel untergekommen sind. Gegenüber besuchten wir den Souerdough Saloon, in dem wir unseren täglichen Abendburger mit einigen Bier zu uns nahmen. Natürlich kam ein mitteilungsfreudiger Einheimischer zu uns an den Tresen.
Er hätte in den 60er Jahren für kurze Zeit in Darmstadt und später Heilbronn gelebt und erzählte uns, dass Beatty und speziell dieser Saloon in den heißen Monaten von deutschen Ingenieuren bevölkert werde, die im benachbarten Death Valley Fahrzeuge unter extremer Hitze testen.

_DSC5261

Morgen wollen wir noch mehr Geisterstädte finden.

2-in-1 – shop till you drop

Am ersten Tag, nach einem langen Abend am Strip, haben wir es heute geschafft doch mal recht lange, bis 6 Uhr zu schlafen. Noch aus unserem Kingsize-Bett heraus machen wir das Bellagio Frühstücks Buffet als am nahegelegendsten und geeignetsten aus, um uns für die heutigen Aufgaben zu stärken. Das Ballys ist für solche Gelüste nicht geeignet und das Paris ist einen Tick zu teuer.

_DSC4999 _DSC5008

Gegen 7 Uhr erreichten wir das Bellagio, bekommen einen Tisch mit Couch und los gehts. Auf breitester Front sehen wir uns unzähligen Speisen und Gängen hilflos gegenüber, Augen zu und durch.

_DSC5020

Unter anderem gab es Wong-Tong-Suppe (Wan-Tan bei uns), Eis, Muffins, Speck, Fischsalat, Schrimps, Pancakes, Waffles und und und.

Es hat uns auf jeden Fall für den Tag versorgt.

Danach machten wir uns auf zum ersten Punkt der heutigen Expedition: Freemont-Street am Tag. Ist tagsüber nicht besonders, daher auf zum Premium Outlet Center North, ab der Freemont Street zu Fuß wohlgemerkt. Das Wetter ist uns und allen in LV wohlgesonnen, sprich sunny und 10-15 °C. Überhaupt verwundern die verschiedenen Wahrnehmung von Temperatur, abends ist es schon chilly so in Richtung 4-5°C, aber die wahren Rednecks sind LV-gemäß in kurzen Hosen und Shirt unterwegs.

_DSC5028

Der Aufbau des Outlets ist gleich den meisten Centern rund um den Globus. Viele kleine Stores unter freiem Himmel. Bis ca. 12 Uhr haben wir alles gesehen, was wir sehen/kaufen wollten.

Aber irgendwie war das noch nicht ganz zufrieden stellend, so dass wir uns an unseren ersten LV-Aufenthalt erinnerten und mit dem Bus 40 Minuten in Richtung Downtown zum Premium Outlet Center South fuhren und dort deutlich mehr Mit-Shopper hatten und auch die Auswahl sich unterschied.

_DSC5054
So sieht es abends bei Macy’s in der Damenschuhabteilung aus …

Kurz gesagt, es hat sich gelohnt, die Füsse waren zu dem Zeitpunkt schon erledigt, so dass wir zum Ballastabladen wieder ins Hotel für eine kurze Verschnaufpause fuhren.

_DSC5047

_DSC5038 _DSC5039

SAM_0378 SAM_0381

Von hier aus machten wir uns auf zum nächsten Event: Freemont Street Experience. Vorher aber Essen. Dazu sind wir auf der Freemont Street ins 4 Queens gegangen. Das ist noch ein Casino, wie man es aus dem Fernsehen der 70er, 80er Jahre kennt, viel Geblinke und Millionen von Glühbirnen.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich wegen eines 6 Dollar-Rabattes für ein Steak meine Daten an die Datenkrake 4 Queens verkauft habe und noch ein original Kartenspiel dazu erhalten habe. Ich sehe uns schon in der Hölle schmoren.

Vor allem, weil wir nicht mehr gespielt haben, sondern noch ein wenig die Freemont Street entlang gewandert, aber das Wetter war zu kalt, die Leute waren zu merkwürdig und wir hatten platte Füße, so dass wir uns wieder in Richtung LV Blvd machten. Dort machten wir noch einen kurzen Abstecher ins stylische Cosmopolitan Hotel, really stylisch und tranken noch zwei Absacker im Harley Davidson Cafe.
Hier hatte ich noch eine kurze Diskussion über das von uns Deutschen verhasste Tipping (Trinkgeld geben), weil es uns zum ersten Mal auf 5 Reisen durch die USA passiert, dass der Tipp bereits auf der Rechnung vorgegeben war. Man liest es zwar immer wieder, aber wenn man selbst in die Situation kommt, dann … 😉

_DSC5055