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Johannesburg–Madrid–Fulda

Der weitere Flug verläuft ohne Verzögerung, aber auch ohne, dass wir die verlorene Zeit aufholen.

Das hat zur Folge, dass wir unseren Anschlussflug in Madrid verpassen. Sehr ärgerlich, dass Iberia nicht versucht uns pünktlich zum Flieger zu bringen, sondern lieber auf einen Nachmittagsflug umbucht.

Unsere Versuche einen früheren Flug nach Frankfurt zu bekommen scheitern und wir beschließen während der Wartezeit in die Stadt zu fahren.

Wir fahren mit der Metro in die City, shoppen etwas und essen spanisch unpanierte Kalbsschnitzel und halbe Baquettes mit Käse und Tomaten.

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Unser Rückflug verläuft normal, auch der Checkout entfällt, dafür warte ich vergeblich am Gepäckband auf meine Tasche. Diese ist irgendwo verschollen, wie ein Mitarbeiter von Iberia bereits seit unserer Landung weiss.

Egal, das macht dann den Kohl auch nicht fett. Um 21.30 sind wir wieder zu hause und schauen uns, soweit möglich, noch die ESC Endrunde an.

Secunda – Johannesburg

Am Morgen haben wir im Crawdaddy Restaurant unser Frühstück und machen uns auf, die letzten 150 Kilometer nach Johannesburg hinter uns zu bringen.

Ohne Probleme erreichen wir Johannesburg, tanken nochmal und gehen in einer kleinen Mall einkaufen.

Bis zum Abflug ist aber noch viel Zeit, so dass wir kurzfristig beschließen nochmal ins Zentrum Jo’burgs zu fahren.

Ziel ist der Constitution Hill. Auf diesem Hügel proklamierte Mandela die neue Verfassung in den 90ern. Hier war er auch jahrelang als politischer Gefangener inhaftiert, aber unter anderen auch Ghandi, als er noch als indischer Anwalt in Südafrika aktiv war.

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Danach geht es wieder in Richtung Flughafen und machen noch vorher Stopp und gehen bei einer Fischbraterei noch schnell was essen. Zwischenzeitlich regnet es dann auch ordentlich, so dass unser Ford ca. 20 kg Staub verliert.

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Der Check-In klappt trotz leichtem Übergepäck problemlos, wir schicken die letzten Karten nach Deutschland.

Wir wundern uns, dass wir 1 h vor dem Start bereits mit dem Boarding beginnen sollen und können außer einer umständlichen Vorgehensweise keinen Grund dafür erkennen.

Wir sitzen also pünktlich im Flieger und warten 2 Stunden, bis der Flieger endlich abhebt. Technische Probleme verhindern einen pünktlichen Start.

St. Lucia–Secunda

Heute beginnt die Rückreise. Bis Johannesburg sind es ca. 600 km. Diese würde man in Deutschland innerhalb eines halben Tages abreißen, aber hier in Südafrika ticken die Uhren etwas anders, deswegen suchen wir uns am Computer einen Zwischenstopp, kurz vor Johannesburg, um diesen Punkt binnen eines Tages sicher zu erreichen.

Unser Navi errechnet 16 Uhr, wir sind eine halbe Stunde früher, trotz Polizeikontrolle und Baustellen.

Secunda ist eine Industriestadt, hier wird aus Kohle Öl gewonnen. Der Stadt merkt man dieses an, es gibt riesige Einkaufszentren und neue, reiche Wohnviertel. Auch einfache Unterkünfte, aber keine Slums. Alle, die es hier in die Pampa gezogen hat, haben einen Job.

Wir übernachten in einem einfachen Motel mit angeschlossenem Restaurant. Hier gibt es ein 500 gr. Rumpsteak für 9 EUR und Grayfish, eine heimische Hummerart.

ST. Lucia–3. Tag

Von St. Lucia geht es in Richtung Norden, in unseren letzten Tierpark.

Angeblich soll es auch Katzen im Park geben, aber darauf setzen wir nicht mehr und lassen es ruhig angehen.DSC03845DSC03847DSC03872DSC03851

Im Park rund um das Cap Vidal, was für meinen Begriff auch kein wirkliches Cap ist, zeigt die Natur des Küstenstreifens in unberührter Form. Man bekommt einen Eindruck, wie undurchdringlich Dschungel sein kann.

Auch Bullen, Kudus, Zebras, Nilpferde, Krokodile kreuzten unseren Weg.

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Zur Mittagszeit erreichen wir den Strand des Cap Vidal und dieser ist so einladend und leer, so dass wir uns dort erstmal von drei Stunden Safari erfolgreich erholen können.

Hluhluwe-iMfolozi-Park–St. Lucia

Die Nacht in unserem Zelthaus war wunderbar ruhig, als nachts um 10 Uhr der Generator für die Stromversorgung des Bush-Camps abeschaltet worden war.

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Einige unserer Nachbarn waren am Morgen schon sehr umtriebig und lärmten munter gegen 5 Uhr los und beluden ihren Pickup.

Wir ließen uns etwas mehr Zeit, auch wenn wir das Frühstück ausließen um vor 7 Uhr bereits in den Park zu fahren.

Zu dieser Zeit steht die Sonne aber schon einige Zeit am Himmel und die scheuen Nachtgewächse haben Unterschlupf im dichten Busch gesucht.

Nichts desto trotz treffen wir auf unserer 5-Stündigen Rundfahrt auf Elefanten, Giraffen, Zebras, Nashörner, Impalas, Kudus, Warzenschweine und verschiedene Vögel. Ein sehr überschaubarer Park, sehr viel kleiner als der Krügerpark und auch der Addo Nationalpark, aber ein toller Park für Nashornbeobachtungen.

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Weite Teile des Hluhluwe-iMfolozi-Park sind auch mit dem Auto nicht zu erreichen, können aber mit den Rangern, oftmals auch zu Fuss, erschlossen werden.

Am Nachmittag treffen wir dann in St. Lucia ein, die Unterkunft liegt am Ende der großen Einkaufs- und Restaurantstraße. Die Lage ist traumhaft, direkt hinter dem Haus beginnen mehrere Pfade durch einen grünen Dschungel. Ab und an sollen auch Hippos aus dem Pool saufen.

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Hier sind wir nun drei Tage und wir lassen alles etwas gemächlicher angehen. Nach mehr als 2 Wochen trennen wir gebrauchte Kleidung von frischer und genießen unsere strahlend weiße Unterkunft.DSC03824 

Ganz untätig sind wir aber nicht, wir fahren kurz zu den örtlichen Geschäften und decken uns mit Getränken ein. Danach machen wir noch eine Erkundungsfahrt durch den Ort und nehmen den riesigen Strand in Augenschein, der sich an der Meerseite von St. Lucia 7 km erstreckt.

Am Abend gehen wir in griechisches Lokal und essen Fisch und Eishbein (Schreibfehler von der Karte). Eishbein sei eine griechische Spezialität, aha, vielleicht nach den vielen Subventionen, haha.

Naja, der Wein war zu warm, das Eishbein (eigentlich eine Haxe) hat ziemlich lange gedauert, aber war saftig und weich. So wie man es will.

Durban–Hluhluwe ImfoLozi nationalpark

Nach ruhiger Nacht starten wir um 8 Uhr mit einem gekochten Frühstück, es wurde gut für uns gesorgt.

Wir räumten anschließend unsere Sachen ins Auto und fuhren abermals mit Uber in die Stadt um den bekannten Viktoria Street Market zu besuchen.

Nach einer erfolglosen Runde durch das Gebäude, wo man als Tourist immer und von allen Seiten vor Dieben gewarnt wird, gelangten wir in eine Räuberhöhle der besonderen Art. Wir gingen in einen Gewürzladen und kaum hatten wir das Wort “Marsala” ausgesprochen mixte die Verkäuferin wie wild die verschiedenen Gewürze zusammen, füllte diese in Beutel und verschweißte diese.

Am Ende standen wir mit 4 verschiedenen Gewürzmischungen da und hatten eine Rechnung von 660 Rand auf der Uhr. Kleinlaut bezahlte ich die Rechnung, die Verkäuferin erließ mir noch 60 Rand, so dass wir pro Beutel ca. 12 EUR bezahlt hatten.

Wir hatten nach den Warnungen nicht wesentlich mehr Geld dabei und fuhren mit unserer Beute zurück zur Unterkunft, wo wir derweil sicher unser Auto wussten.

Unsere Gastgeberin war entsetzt über den Preis, den wir bezahlt hatten und versuchte umgehend die Verkäuferin am Telefon zur Rede zu stellen.

 

Auch wir waren nicht untätig und sind nochmal selbst in die Stadt gefahren, der Verkehr war sehr ruhig, so dass wir hierbei keine Gefahr sahen.

Daniela blieb im Auto, ich ging nochmal zur Verkäuferin im Gewürzladen. Unsere Gastgeberin, selber auch Inderin, hatte inzwischen die Verkäuferin erreicht und ihr die Meinung gesagt. Mit ihren und meine Argumenten bekam ich schließlich einen Rabatt, aber die Inderin war eine gewiefte Verhandlerin.

Auf dem Weg aus der Stadt kamen wir auch am Fußball- Stadion, welches Austragungsort während der südafrikanischen Fußball- WM 2010 war. Hier kann man mit einer Gondel über das Stadion fahren. Leider ist diese Gondel seit mehr als zwei Wochen außer Betrieb, wie uns ein netter Parkwächter mitteilte.

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Eine Stadion- Führung wollten wir aber nicht machen, so dass wir uns mit ein paar Bildern außerhalb des Stadions begnügten.

Mit diesem gemischten Eindruck verließen wir schnell Durban und fuhren auf der Autobahn in Richtung des unaussprechlichen Nationalparks in der Nähe unseres nächsten Ziels Santa Lucia. DSC03751 DSC03754

Wir bekamen noch eine Hütte im Park, in einem sog. Buschcamp. Das bedeutet zum einen, dass hier die Tiere, außer den ganz großen, uneingeschränkten Zugang haben und es Strom nur in der Zeit zwischen 18 bis 22 Uhr gibt. Danach ist Bettruhe angesagt.

Der Abend ist wieder sehr mild und so sitzen wir vor unserem Zelthaus, lauschen in die Nacht und schreiben Blog.

Underberg–Durban

Gestern Abend versuchten wir zuerst noch einem anderen Restaurant eine Chance zu geben, aber es hatte geschlossen. Daher endeten wir wie am Vorabend im Pimentos. Essen war wieder sehr schmackhaft, allerdings wurden die Geruchsnerven durch Versuche Feuer zu machen mit Benzin und Putzlappen etwas eingeschränkt.

Egal, wir wechselten anschließend wieder in die Bar und trafen einige Leute vom Vorabend, wir waren somit quasi schon Einheimische.

Am nächsten Morgen standen etwas später auf als davor, wir mussten ja schließlich nur nach Durban fahren.

Wir verließen Steven und die beiden Mustiffs zurück und fuhren los.

Weit kamen wir erstmal nicht, denn auf unserem Weg sahen wir einen Wegweiser nach “Reichenau”, unserem Entdeckerinstinkt folgend folgten wir diesem.

Nach einem kurzen Schotterweg stießen wir auf eine sehr deutsch wirkende Siedlung, die von deutschen Priestern Ende des 19. Jahrhunderts gegründet wurde. Herausragend, im wahrsten Sinne des Wortes, ist die Sandsteinkirche. Kaum hatten wir unsere Fotoapparate im Anschlag, da kam auch schon fröhlich plappernd ein Einheimischer auf uns zu und beleuchtete kurz die Hintergründe des Anwesens und der Kirche.

Mit ihm gingen wir kurz durch die Kirche und nach weiteren Erklärungen, startete er unvermittelt mit lateinisch klingendem Gesang, um uns die Akustik zu demonstrieren.

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Wir wollten uns anschließend schnell verdrücken, ihm 20 Rand für seine Mühen überlassen, aber er ließ nicht locker und bat uns, dass wir uns unbedingt noch die mit Wasserkraft betriebene Mühle anzuschauen.
Wir wendeten zwar ein, dass gegen 12 Uhr in Durban sein müssten, aber er beharrte weiter darauf. Also gingen wir mit ihm und dann wurde es mir auch klar warum, diese Tour kostete pro Nase 50 Rand und die wollte er sich nicht entgehen lassen.

Im Schnelldurchlauf durchschritten wir die Mühle, er ließ sogar den gesamten Apparat an und so konnten wir sehen, wie dort vor Ort vor allem Maismehl gewonnen wird. Dort wird wohl auch Milchpulver gemahlen, stellt sich bei mir die Frage, ob hier Kühe gemahlen werden. Aus Respekt vor Daniela ging ich dieser Frage nicht nach.

Dann ging es weiter nach Durban, wir durchfuhren unter anderem Pietermaritzburg, dessen Ausdehnung wir im letzten Jahr so nicht wahrgenommen hatten.

Eine Stunde später erreichten wir die Vororte von Durban. Nach einer Straßenzollstation sahen wir auch im Vorbeifahren ein riesiges Einkaufszentrum. Das wäre wichtig gewesen, da wir dort die bereits im Voraus bezahlten Rugby Tickets hätten abholen können. Allerdings scheiterten unsere Versuche mittels Abfahrt von der Autobahn wieder dorthin zu gelangen. Dadurch verloren wir eine gute halbe Stunde.

Also fuhren wir erstmal in unsere Unterkunft in Durban Nord. Das Navi leitete uns sicher dorthin.

Wir fragten unsere Gastgeberin nach dem nächsten Checker und fuhren dorthin um die Tickets abzuholen. Erstmal mussten wir uns anstellen und als wir dran waren fragte mich die Dame hinter dem Schalter nach meinem Ausweis. Den hatte ich aber nicht dabei und somit schien unser Rugby-Ausflug in weite Ferne zu rücken. In der Bestätigungsmail stand lediglich, dass man seine Kreditkarte als Nachweis mitbringen sollte. Nach einigen Diskussion und mit dem Wohlwollen der Supervisorin bekamen wir aber schließlich unsere Tickets. Es war 13.30 Uhr als auf meinem Handy Uber installierte, weil das in Durban die einfachste Art der Fortbewegung sei.

10 Minuten später saßen wir in einem dieser Privattaxis und fuhren zum Sharks Stadion im Grothpoint Kings Park.

Viele Fans waren schon da und machten den Parkplatz schon im Vorfeld zur größten Picknick-Fläche der Stadt.

Die Sicherheitskontrollen ins Stadion waren für deutsche Verhältnisse sehr locker und wir machten uns auf den Weg zu unseren Plätzen. Nach einigen Irritationen und unnötigen Höhenmetern auf der spiralförmigen Rampe, die man zum Auf- und Abgehen benutzt, fanden wir den richtigen Eingang doch, kauften uns eine Stadionwurst und Getränke.

WP_20170506_17_27_02_Pro Das Fussballstadion, direkt daneben

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Unsere Sitze war in der dritten Reihe, also direkt am Spielfeldrand. Wir konnten quasi die geschwitzen Spieler riechen.

Vor dem Spiel gab es für die Zuschauer amerikanischen Spaß, sprich Cheerleader mit sehr gewagten Outfits, Kissing Cams und tanzenden Maskottchen.

Die Spieler liefen dann unter verhaltenem Jubel der Zuschauer ein, Stimmung wie in unseren Stadien gibt hier aber auch nicht. Fairplay gilt nicht nur auf dem Platz, sondern auch für die Zuschauer, die vorab unter anderem gebeten wurden nicht die Gegner auszubuhen.

Gary hatte uns gestern noch ein paar grundlegende Regeln erklärt, aber allen Entscheidungen der Schiedsrichter konnten wir nicht folgen. Auf jeden Fall gingen die Sharks gegen Western Force (Australien) schnell mit zwei Strafstößen 6:0 in Führung. Die Australier konnten aber nach kurzer Zeit durch einen Lauf den Ball hinter der Torlinie ablegen und durch den anschließenden Freekick mit 7:6 in Führung gehen.

Die Sharks taten sich etwas schwer wieder in Führung zu gehen, obwohl sie zweimal erfolgreich den den Ball hinter die Torlinie brachten, aber der im Rugby zugelassene Videobeweis vereitelte diese.

Erst kurz vor Halbzeit (nach 40 Minuten) konnten sie erfolgreich ihren Sieg mit zwei “Touchdowns” vorbereiten. So stand es zur Halbzeit 20:7.

Die zweite Hälfte verlief dadurch sehr viel ruhiger und die Gegner konnten dem ganzen nicht viel entgegensetzen.

Das Spiel endete final 37:12.

Nach dem Spiel geschahen dann unglaubliche Dinge. Die Zuschauer, zuerst Eltern mit ihren Kindern liefen zu den Spielern aufs Spielfeld und diese posierten auch bereitwillig. WP_20170506_16_58_10_ProWP_20170506_17_02_52_ProWP_20170506_17_02_57_Pro

Daher machten wir uns auch auf das Grün zu betreten. Daniela stellte sich auch schnell zu einem der Spieler und ich machte ein Foto. Danach sammelten sich alle Spieler in einem Kreis und gaben in aller Ruhe Autogramme. Das nenne ich mal Fannähe.

Langsam gingen wir aus dem Stadion, noch schnell durch Fanshop, aber die Trikots waren für einen spontanen Spaßkauf aber zu teuer.

Also liefen wir in Richtung der Picknick-Wiese, wo wir vorher eine Bühne gesehen hatten. Hier spielte auch eine Band Klassiker aus den 80ern.

Wir hielten uns aber hier nur kurz auf, da wir noch zu Abend essen wollten. Zuerst hatten wir überlegt nochmal schnell ins B&B zu fahren, um uns einen Tipp abzuholen. Aber ich meinte, dass wir hier auf der Wiese sicher auch einen Hinweis bekommen können.

Vorher trafen wir noch das Maskottchen Sharkie, der mit den Fans auf der Picknick-Wiese, inzwischen Grillplatz, den Heimsieg feierte. Daniela umarmte ihn spontan und wunderte sich, dass er so nass sei. Hallo!? Es ist ein Fisch.

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So kam es dann auch. Durch den bekannten Zufall trafen wir Clinton. Wir kamen sehr schnell mit ihm ins Gespräch, er reichte uns zwei Bier und wir lernten seine ganzen Freunde, bestimmt 20 Leute kennen, die ganz entspannt den Abend hier am Stadion begannen.

Daraus entwickelten sich sehr lustige zwei Stunden, bevor wir aufbrachen, Uber bestellten um 12 Kilometer in den Norden zu einem der angesagten Viertel zu fahren.

Das Viertel ist sicherlich angesagt, aber es hatte die Atmosphäre einer Einkaufspassage und sagte uns daher nicht besonders zu. Wo wir aber schonmal hier waren, suchten wir uns ein indisches Restaurant und aßen hier vom Buffet zu Abend.

Es war immer noch ziemlich schwül warm, so dass wir wieder den Rückweg antraten.

Underberg–Sani Pass

Um sieben Uhr starteten wir unsere Fahrt auf einer der gefährlichsten Straßen der Welt. Gary arbeitete in der Vergangenheit als Tourguide und hat diesen Ritt mehr als 150 Mal bereits erfolgreich hinter sich gebracht, so auch dieses Mal.

Diese Straße führt von Südafrika hinauf nach Lesotho. Underberg liegt auf 1600 – 1700 Meter und das obere Ende des Passes liegt auf 2874 Meter.

Interessanterweise haben wir in unserem Reiseführer gelesen, dass man die erste Strecke bis zum Grenzposten von Lesotho mit einem normalen Pkw fahren kann. Danach darf man nur noch mit einem Allrad-Fahrzeug weiterfahren.

Unser Eindruck: Genau das Gegenteil ist der Fall. Der erste Abschnitt des Weges ist katastrophal, wohl auch durch viele Baustellenfahrzeuge, die eine ordentliche Straße hier bauen sollen. Ein Schlagloch am nächsten, eines tiefer und ausgeschlagener als das Andere.

Gary fährt einen 2007 Landcruiser, die Ausstattung noch voll aus den 80ern und wir werden auf den kommenden 23 Kilometern ein ums andere Mal ordentlich durchgeschüttelt. DSC03063

Aber Gary fährt sicher und kennt die Strecke bestens. DSC03069

Am Grenzposten 1 wir bekommen einen Stempel für die Einreise und fahren weiter hinauf zum Sani Pass. Ich werde noch dazu einige Videos einstellen.

Oben am Pass angekommen, geht es zu einem zweiten Grenzposten, warum auch immer, auch hier müssen wir unseren Pass vorzeigen und bekommen einen zweiten Stempel.

Außerdem begrüßt uns ein guter alter Bekannter, der Duft nach Braunkohle. In Lesotho wird viel mit Braunkohle geheizt und dieser Geruch bringt uns zurück in die 80er, der Duft der DDR.

Wir fahren noch ein kurzes Stück bis zu einem Dorf der Basotho und besuchen hier eine Hütte, die Gary auf jedem seiner Ausflüge nach Lesotho besucht. Es sind nicht allzu viele Einwohner gegen 9 Uhr im Dorf unterwegs, aber gewinnen einen Eindruck vom harten Leben der Einwohner.

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Nach einem kurzen Aufenthalt geht es aber zurück zur Kante des Sani Pass. Hier steht Afrikas höchster Pub und wir nehmen ein spätes, großes Frühstück ein. Daniela trinkt, weil es draußen zwar sonnig aber kalt ist, einen Gluhwein (afrikanische Schreibweise).

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Vom Balkon des Pubs hat man einen fantastischen Blick hinunter auf den zurückgelegten Weg.

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Inzwischen kommen auch immer mehr Jeeps mit noch mehr Touristen den Berg hinauf, es war von uns die richtige Entscheidung bereits um 7 Uhr zu starten.

Der Weg hinab wirkt noch gefährlicher, aber Gary ist ein sicherer Fahrer und wir können die tollen Ausblicke genießen.

Wieder in Underberg macht Daniela noch einen kleinen Spaziergang durchs Dorf und ich schreibe etwas Blog.

Mal schauen, wo wir heute Abend essen werden.

Giant’s Castle–Underberg

Als Nachtrag zum gestrigen Abend möchten wir das tolle Restaurant des Giant’s Castle Resort lobend erwähnen.

Sie hatten aufgrund der geringen Auslastung nur eine reduzierte Karte, aber die Gerichte wurden hervorragend zubereitet und angerichtet. Hier hätte Herr Rach nichts zu mäckeln, auch der Service war natürlich und freundlich. Das hatten wir auf dieser Reise bisher noch nicht so erlebt.

Auch das Frühstück war wieder außerordentlich und starteten so gut in den Tag, das wir uns auf einer Autofahrt in Richtung Underberg entspannen mussten.

Das besondere an den Drakensbergen ist, wenn man sich in Nord-Süd-Richtung (oder umgekehrt) bewegen will, so muss man immer Stichstraßen zu den außenliegenden Überlandstraßen fahren. Das heisst hier im konkreten Fall für eine geographische Distanz schlägt das Navi eine Strecke mit über 200 Kilometern vor.

Nach einer Änderung auf kürzeste Strecke sind es “nur” noch 128 km zu fahren. Diese 128 Kilometer haben es aber in sich und fahren über die berüchtigten Backroads, in der Regel Sandpisten mit ordentlich Schlaglöchern. Aber dadurch fahren wir durch wunderbares Farmland mit tollen, herbstlichen Farben.

Gegen 12 Uhr erreichen wir Himeville und Underberg und treffen unseren Gastgeber für die nächsten zwei Tage. Sein Name ist Gary, er ist Friseur, Hausmann, Lobbyist und vermietet einen winzigen Raum hinter seiner Garage.

Das ist unsere Unterkunft für nächsten zwei Tage, wir stören ihn beim Fifa 2017 spielen. Aber das Zimmer ist klein, aber sehr sauber und Gary ist Easy-Going.

Nachdem wir unser Gepäck untergebracht haben und fahren an einen nahgelegenen See. Dort treffen wir an unserem Hochzeitstag auf eine Hochzeitsgesellschaft, die dort ein Picknick veranstalten. Wir beschäftigen uns aber mit den tollen Herbstfarben, die die Bäume rings um den See haben.

Wir müssen aber gleich aufbrechen, weil das Wetter umschlägt und Gewitterwolken aufziehen. Gerade als wir im Auto sitzen fängt es kurz an zu regnen.

Wir fahren zurück nach Underberg und machen noch einige Besorgungen für das Frühstück am nächsten Morgen.

Gary und seine Frau geben uns eine Restaurantempfehlung in der näheren Umgebung, so dass wir dorthin laufen können.

Das Pimentos ist ein Restaurant mit einer Bar. Daniela hat eine riesige Fischplatte und ich bekomme 500 gr T-Bone-Steak.

Das Essen war sehr gut und als Nachtisch gehen wir rüber in den Pub und unterhalten uns ein wenig mit den Einheimischen. Sie erzählen uns von ungeheuren Schneehöhen im Winter, aber sie kennen hier keine Winterreifen.

Mit dieser Erkenntnis gehen wir zurück zur Unterkunft, schließlich wollen wir am nächsten Tag uns von Gary auf den Sani Pass hinauffahren lassen.