In der ersten Hauptstadt des Staates Utah gingen wir wieder ins erste Haus am Platz um zu frühstücken: Garden of Eat’n.
Ich habe den Witz erst beim zweiten Lesen verstanden, aber ich muss immer noch schmunzeln. Das Frühstück ging so, lustig war nur der asiatische Küchenscherge, der sehr lautstark mit den scheinbar tauben Farmern an der Theke kommunizierte: „Hey, what’s up, Fat Tony?!!“
Danach machten wir uns wieder auf, um das erste Tagesziel zu erreichen, den Bryce Canyon. Den hatten wir zwar schon 2011 besucht, aber Gutes kann man ruhig auch öfter genießen.
Auf dem Weg dahin fanden wir noch einen Hinweis auf ein historisches Fort, welchem wir gerne nachgingen.
Das Fort wurde im 19. Jahrhundert von einem gläubigen Mormonen als Reisestation, Pferdewechselstation und Relaisstation gebaut und auch heute leben dort noch Mormonen, die gläubige und ungläubige Reisende über die Geschichte der Station informieren. Wir hatten eine Privatführung von Elder Brown, der uns durch alle Räume des Forts führte. Nebenbei klopfte er noch unsere Gesinnung ab, blieb aber sehr freundlich und für Umme konnte man nichts sagen.
Danach aber wieder zurück auf die Straße und wieder auf über 2000 Meter zum Bryce Canyon. Hier lag auch etwas Schnee, was den Ausflug von unserem ersten Trip deutlich unterscheidet. Wir fuhren die klassichen Aussichtspunkte entlang der Abbruchkante ab und machten etliche Bilder. So, wie man uns kennt. Eine Wanderung machten wir aufgrund der Witterung und der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr, schließlich wollten wir noch in den Kodachrome Basin State Park. Es war auch nicht viel los, das kannten wir anders, als wir Mai 2011 schon mal hier waren.
Den Kodachrome Basin State Park kannten wir bisher nur aus dem Reiseführer. Hier, wie im Bryce Canyon, sind die unterschiedlichen Schichten von Erdablagerung bestens zu sehen, allerdings sind die durch Erosion entstandenen Skulpturen nicht so grazil, trotzdem in der Ausformung und Dimension sehr beeindruckend.
Leider hatten wir nicht mehr ausreichend Zeit um alle Sehenswürdigkeiten noch bei Tageslicht zu betrachten, aber wir fuhren trotzdem zufrieden wieder auf den Highway 12, der uns in Richtung Kanab bringen sollte.
Auf dem Weg nach Kanab liegt Hatch, ein kleines Kuhkaff, in welchem wir 2011 bereits übernachtet hatten und freundliche Einheimische kennengelernt hatten. Daher hatten wir die Option offen gehalten, hier wieder zu übernachten. Aber der Schnee wurde Dichter und als wir auf den Ort zufuhren, brannten nur die Straßenlaternen. Jegliche öffentliche Einrichtung, ob Diner, Shop und auch unser Motel von damals waren geschlossen.
Also wurde der Toyota, der inzwischen aus Richtung der Rückbank etwas nervig quietscht, wieder auf 65 mph beschleunigt und die nächsten 70 Meilen noch schnell abgerissen.
Kanab erreichten wir gegen 18 Uhr und nachdem wir den Ort einmal durchfahren hatten, gingen wir in Parry’s Motel, fragten nach einem Zimmer und bekamen natürlich auch prompt eines, in welchem wir auch gerne 2 Nächte bleiben wollen.
Auf die Frage, warum wir nach Kanab gereist seien, antwortete ich kurz, dass wir in der Lotterie gewonnen hätten. Als ich die Reaktion von der Chefin und einer Serviererin sah, führte ich noch etwas weiter aus, dass es sich hier um The-Wave-Lotterie handeln würde.
Wir gingen dann gleich ins Rocking V Restaurant, da es als einziges auf hatte und auch eine Menge los war. Für Amerka untypisch, selbst bei viel Betrieb, mussten wir fast 10 Minuten warten bis wir saßen und eine Bestellung aufgeben konnten, was am Ende dazu führte, dass Danis Essen komplett aufs Haus ging, weil man selbst eine andere Erwartung an den Service hätte. Ich wollte sie beruhigen und ablehnen, das Essen war schließlich exzellent, aber sie bestand darauf und entschuldigte sich immer wieder. Dabei hatte ich ihr gesagt, dass wir als Deutsche solche Zeiten als normal wahrnehmen würden.
Wir fragten noch nach einer Bar im Ort, erhielten noch eine Empfehlung für einen Schuppen 4-5 Meilen außerhalb oder eine Taverne in der Nähe unseres Hotels, welche aber, wie sich herausstellte, um 20.40 Uhr geschlossen hatte.
Kanab im Dezember ist nicht der richtige Ort für Barhopping.
Eben haben wir noch die letzte Unterkunft für unseren Trip gebucht, den letzten Abend unserer Reise verbringen wir in New York … Naja, im New York, New York in Las Vegas.