Das Frühstücksbuffett war wieder hervorragend, der Concierge konnte inzwischen auch meinen Namen und den auch noch richtig aussprechen, das war ja inzwischen nicht selbstverständlich.
Gerne wären wir noch in dem beschaulichen Ort geblieben, nicht nur die Musik im örtlichen Pub/Restaurant war beschaulich, sondern auch der gesamte Rhythmus der Stadt, alles läuft dort einen Ticken langsamer. Wunderbar!
Wir haben aber den 4. Juli quasi vor der Brust, daher machen wir uns auf den Weg nach Bend.
Die Landschaften wechseln ständig, zwischen Dichten Wäldern, beschaulichen Städtchen im Westernlook und der sog. High Desert, der Hochwüste.
Als ersten Stopp wählen wir John Day, in diesem winzigen Ort gab es einst die viertgrößte chinesische Gemeinde in den USA. Davon ist aber heute nichts mehr zu sehen, einzig ein Museum weist auf diesen Umstand hin.
Weiter auf dem Highway 26 kommen wir an ein wunderbares Naturschauspiel, die Painted Hills. Hier hat Wasser die verschiedenfarbigen Lehmschichten freigelegt und wir sehen bei strahlendem Sonnenschein und fast wolkenfreien Himmel die wunderbaren Farbspiele der roten, gelben und grauen Hügel.
Ein Ranger zeigt uns noch Fossilien, die ebenfalls in diesem Gebiet gefunden wurden und darauf hindeuten, dass die Erdplatten von Europa und Amerika einmal zusammengehört hatten. Auf meine Frage, wie er solche Beweise für das Alter der Erde den bibelfesten Christen Amerikas erklärt, die davon ausgehen, dass die Erde erst wenige Tausend Jahre alt ist, hat er nur ein verschmitztes Lächeln und sagt, dass er diese Leute nicht bekehren will und kann.
Kurz vor Bend besuchen wir in den frühen Abendstunden noch den Smith-Rock-State-Park. Einen großen Basalt-Felsen, der quasi die Miniatur Version eines großen Gebirges darstellt und daher, weil auch sehr dicht an Bend, ein beliebtes Ausflugsziel darstellt.
Gegen 19 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft, ein Motel, parken unseren Pickup direkt vor der Tür, entladen das Fahrzeug und machen uns auf in die Stadt.
Bend ist bekannt für seine vielen Brauereien, ein lokaler Führer spricht von 26, anderswo habe ich die Zahl 40 aufgeschnappt, irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit.
Auf der Suche nach der Crux Brauerei kommen wir bereits an anderen Bierherstellern vorbei. Das Thema Microbrewing, sprich Hausbrauereien ist in diesem Teil Oregons ein Riesending, jedesmal steht man vor eine Getränkekarte mit mindestens 15 Bieren, die aber meist nicht unseren europäischen Geschmack treffen. Dafür sind aber die Namen der einzelnen Sorten um so kreativer.
Wir beenden den Vorabend des vierten Juli aber frühzeitig, um den Festivitäten des kommenden Unabhängigkeitstages in aller Frische folgen zu können.