Archiv der Kategorie: CanUSA 2018

Columbia Falls (MT)

Frühstück: Eier mit Tomaten und Zwiebeln, Pfannkuchen mit Erdbeermarmelade. Selbst zu bereitet.
Reinigung der Pfannen: 15 Minuten

Im Beisein unserer AirBnB Hosts Dan und Kate plauschten wir etwas über den anstehenden Park.

Nachdem wir es gestern versäumt hatten die Going-to-the-sun-Road zu befahren, war es heute unser Ziel.

Wir wohnen ca. 15 Meilen entfernt vom Park, die Gehe-zur-Sonne-Straße über diesen Teil der Rockies ist ab dort gemessen ca. 50 Meilen lang.

Der Scenic Drive beginnt langsam mit dem MacDonald See zur linken, man bekommt schon einen Eindruck der Berge. Danach wird es waldig und spontan halten wir, da wir einen Parkplatz erwischen, was nicht so einfach ist und beginnen mit einem Stegweg entlang an großen Pinien, aber das reizt uns nicht, so dass wir den Wegweisern zu einem Lawinensee (Avalanche Lake) folgen. Durch einen dichten Wald kämpfen wir uns den Berg hinauf, mit uns sind ziemlich viele Menschen unterwegs.

Am Ende des Marsches kommen wir am Avalanche Lake an und der Anblick lohnt die Mühe, wir stehen vor einem Halbrund von hohen Bergen, dicht an dicht, mit einigen Wasserfällen, die in einen See münden. Es erinnert stark an den Moraine Lake.

Dort treffen wir auch Mitarbeiter des Fördervereins für den Betrieb des Glacier Nationalparks. Wir unterhalten uns mit ihnen, erhalten Trost für das Ausscheiden der Nationalmannschaft und Tipps für den Abend, sie kommen nämlich auch aus Columbia Falls.

Nach der Wanderung sind wir aber noch nicht richtig weit auf der GttsR gekommen, so dass wir erstmal Meter machen, Höhenmeter.

Die Passstraße wurde besonders umweltschonend, mit geringer Steigung geplant und umgesetzt. Daher hat die einzige Spitzkehre auf dieser Strecke auch einen Namen, sie heißt “The Loop”.

Kurz vor dem Logan, dem höchsten Punkt der Strecke, tollt auf der linken Seite ein Braunbär über die Wiese, wir erlegen ihn mit unserer Kamera.
Das Besucherzentrum und den Logan Pass passieren wir ohne Halt und fahren zur Ostseite des Parks.

Unterwegs machen wir Mittagspause, umringt von hohen Bergen.

Bei St. Mary’s verlassen wir den Park, fahren nach Norden und machen einen kurzen Schwenk zu den “Many Glacier” Abschnitt. Das Wetter ist sehr windig, die Zeit sehr fortgeschritten, daher machen wir hier nur eine kurze Runde durch das Camp und treffen ein schweizer Paar, die mit einer 600er Brennweite einen Bären in ca. 3 km Entfernung aufgespürt haben. Daniela holt ihn auch, so gut wie möglich, mit ihrer Kamera heran.

Wir starten wieder den Rückweg, wieder über die GttsR, wieder halten wir hinter dem Logan-Pass, dieses Mal laufen uns vier Schneeziegen über den Weg. Die hatten uns noch gefehlt. Check.

Beflügelt fahren wir zurück nach Columbia Falls, dort hatte um 5 Uhr bereits ein Farmers-Market begonnen. Bauernmarkt ist doch arg übertrieben, es sind eigentlich keine Farmer mit Ständen vertreten, sondern nur die örtlichen Restaurants. Außerdem gibt es Bänke ein er offenen Halle, mit Bier und Wein und den “Pink Cadillacs” einer unterirdischen Stimmungskapelle.

Wir halten es hier daher nicht allzu lange aus, wollten aber noch ein Bier trinken, eine Bar hatten wir jetzt nicht direkt gefunden, wussten aber, dass es 10 Blocks weiter noch eine Brauerei gab. Diese hatte aber um halb neun bereits geschlossen. Also liefen wir wieder 4 Blocks zurück und setzten uns noch bei dem Restaurant des Vorabends an die Theke.

Als wir wieder zuhause ankamen, begrüßten wir noch die Chefin des Hauses und begannen eine Unterhaltung. Höhepunkt war, als sie uns ihr 80er Jahre Mercedes SL Cabrio stolz präsentierte.

Waterton Village (AB)–Columbia Falls (MT)

OMG, sind wir etwa schuld? Weil wir in diesem Urlaub schon zweimal beim Koreaner gegessen haben?

Die Nacht im Waterton Nationalpark war doch sehr windig und frisch. Zum Frühstück gab es heute die Reserven aus dem Kühlkoffer, sprich Wurst, Brot, Oatmeal, Bananen, Buttermilch und Kaffee vom Motelempfang.

Dazu wurde uns der Appetit durch das Ergebnis verdorben. Weit hinten in der Programmliste hatten die Kanadier/Amis (Fox überträgt Fussball) das Spiel GER – KOR versteckt, MEX – SWE war deutlich weiter vorne zu finden. Auch das war sicher ein Zeichen.

Schwamm drüber, wir sind draußen und müssen jetzt morgens keine Kneipe mehr suchen, in der das Spiel gezeigt wird.

So brachen wir also heute erst nach 10 Uhr auf, zu wandern gab es nicht viel am Ort, da durch einen Waldbrand 2017 die meisten Wege noch gesperrt waren. Wir gingen aber, ich mit langen Hosen, auf den nahegelegenen Hügel, um dort das Hotel des Prinzen von Wales zu besichtigen.
Der Wind der vorherigen Nacht hatte noch nicht abgeflaut, so kam über den See hin eine steife Brise auf uns Besucher zu, der uns ins Innere des Hotels trieb. Die Angestellten tragen zum Teil Schottenröcke (Wales???) , aber die Aussicht vom Frühstückstisch hat seinen Preis (in der Saison ab 249 C$ aufwärts).

Wir fuhren dann wieder aus dem Tal heraus, machten noch an einem Aussichtspunkt halt, bevor wir uns daran machten die letzten Kilometer dieses Urlaubs zu fahren.
Nach einer halben Stunde erreichten wir die Grenze Kanada –  USA, der Wiedereintritt in die Vereinigten Staaten klappte problemlos, aber nach der Grenze ergab sich ein vollkommen anderes Bild.
Während in Kanada alles wunderbar europäisch und ordentlich aussah, hatten wir im Norden Montanas nur Ödnis und Hoffnungslosigkeit spüren können, begleitet von bedecktem Himmel. In einem Reservat tankten wir erstmal, auch hier machten die Menschen nicht den glücklichsten Eindruck.

Dann hatte ich mich bei der Navigation auch zu sehr auf das Navi verlassen, so dass wir, nicht wie geplant über die Going-to-the-Sun Road nach Columbia Falls gelangten, sondern den gesamten Nationalpark einmal umrundeten.

Egal, wir fuhren trotzdem, jetzt von der Westseite, in den Park. Er ist lange nicht so spektakulär wie die kanadischen Pendants, aber auch hier sahen wir bereits Bären.

Unsere Unterkunft für die nächsten Tage haben wir schnell gefunden, allerdings war niemand zuhause, als wir ankamen, also kauften wir erstmal für die nächsten Tage in einem 24h-Supermarkt ein. Aber auch eine Stunde später war noch niemand zuhause, die Hintertür war zwar offen, aber so frech wollten wir auch nicht sein.

Ich rief eine der Nummern an, die uns AirBnB übermittelt hatte und der Hausherr freute sich uns zu hören, sagte, er sei bis 9 Uhr unterwegs. Aber die Tür sei offen und wir könnten uns im Keller ausbreiten. Was wir auch machten und unsere Koffer entleerten und in die Waschmaschine steckten.

Da diese etwas Zeit brauchte, gingen wir ins nächstgelegene Restaurant essen, die Nachteule. Als wir dort um 6 Uhr aufschlugen, waren beinahe alle Tische mit Einheimischen besetzt, wir hatten als die richtige Wahl getroffen. Vorher hatten wir auch den Nachbarn Arthur gesprochen, an dessen Käfer ein deutsches Kennzeichen vorne seinen Namen verriet. Auch er hatte uns “The Nightowl” empfohlen und den Tipp gegeben, dass man auch auf einem Balkon sitzen kann.
Wie gesagt, der Laden war richtig voll, bestimmt über 200 Leute waren schon drin und wir bekamen aber unseren Tisch an der frischen Luft und hatten ein tolles Dinner.

Zuhause lasen wir schnell noch die Pressestimmen zum Spiel, schreiben Block und legen die frische Wäsche zusammen.

Radium Hot Springs (BC)–Waterton Village (AB)

Das Frühstück hatten wir heute morgen im Freien, nicht weil es so lauschig war, sondern weil der Frühstücksraum sehr klein war und bereits durch eine Familie mehr oder minder blockiert wurde.
Das Frühstück im Motel war sehr gut, da alles selbst gemacht war.

Daher brachen wir auch erst gegen 9 Uhr auf, fuhren nochmal kurz den Berg hinauf, um dort einen spektakulären Canyon, durch den die Straße führt, zu fotografieren. Kurz davor sahen wir dann auch die ersten Tiere des Tages: Rockie Mountain Schafe, die aber eher Springböcke oder Mufflons für uns sind.

Der Durchbruch ist ebenfalls toll anzusehen, wir machen Bilder und geben unserem GMC die Sporen, beschleunigen ihn auf 100 km/h.

Das Gelände wird insgesamt flacher, grüner und wir rollen gemütlich dahin.

Bis plötzlich das Fort Steele auftaucht. Es handelt sich dabei um eine ehemalige Goldgräberstadt, die 1910 zur Geisterstadt wurde und zu unserer Zeit als lebendiges Musemusdorf wiedererweckt wurde. Über 60 Gebäude aus der Zeit vor 1900 sind hier zu besuchen, interessant wird es aber durch die original kostümierten Bewohner, alles Angestellte und Schauspieler, die dem Treiben an verschiedenen Stellen zum Leben verhelfen. So kamen wir bespielsweise zu spät zum Unterricht, sahen eine Modenschau und tolle Backwaren. Auch gibt es hier seit neuestem ein Hotel, in dem man stilecht übernachten kann.

Wir hatten aber einen anderen Plan und beschleunigten den Pickup wieder und führen im Zickzack in Richtung des Waterton Nationalparks. Gavins Mutter hatte uns ja bereits vorausgesagt, dass dies eine sehr schöne Fahrt wäre, das können wir bestätigen.

100 km vor unserem Ziel verändert sich die Landschaft in eine Prärie und nachdem die Straße sich gen Süden wendet, sind auf einmal wieder die grandiosen Gipfel der Rocky Mountains zu sehen.
Laut unserem Reiseführer ist dieser Übergang von Prärie zu Gebirgen einmalig in Kanada und wir sind erschlagen von Schönheit der Landschaft.
Auch wenn es schwierig ist, diesen Anblick zu erlangen, denn es bläst ein heftiger Wind, der es einem schwer macht, die Tür des Autos zu öffnen.

Watertonvillage ist ein kleiner Nationalsparkstraum, klein, übersichtlich, leider auch wieder etwas teurer. Man wird aber mit einer tollen Szenerie belohnt und auch dem Ausblick auf das Hotel des Prinzen of Wales. Dieses hatten wir ursprünglich als Highlight für diesen Park im Auge, aber der Park ist der Star.

Kurz hinter der Einfahrt in den Park sahen wir eine Schlange Autos, also heißt es wieder langsam fahren, da es möglicherweise etwas zu sehen gibt. Und hier waren sie: eine Bärenmutter mit drei kleinen Bärenkindern, die die Straße überquerten. Natürlich wurden sie von einem Ranger flankiert, der uns auch gleich anwies, weiter zu fahren und nicht anzuhalten. Trotzdem konnten wir ein paar schöne Bilder dieser kleinen Familie schießen.

Wir waren noch schnell etwas in einer Brauerei essen und schreiben nun vor unserem Motel unseren Blog.

Banff (AB)–Radium Hot Springs (BC)

Heute war frühes Aufstehen angesagt, um 7.20 Uhr hatten wir das Hotel verlassen und waren auf dem Highway 1 in Richtung Lake Louise, denn heute stand ein Höhepunkt der Reise an, der Moraine Lake.

Kurz nach 8 waren wir vor Ort, aber trotz heftigem Regens, als wir in Banff starteten, schien noch die Sonne, war der Parkplatz für den See schon gesperrt. Zwar kamen immer wieder Autos von dort, aber die Ranger wollten uns nicht dorthin fahren lassen.

Also nahmen wir uns der Alternative an, fuhren zum Besucherzentrum in Lake Louise und kauften uns zwei Shuttle Tickets für die Fahrt an den See.

Schnell hatten wir den Bus gefunden und auch Plätze bekommen, aber die gesamte Fahrt zum See schüttete es ordentlich und der “Tourleiter” trug noch zur guten Stimmung bei, als er uns beruhigen wollte, dass vielleicht ab 11 Uhr das Wetter besser werden würde.

Ein riesen Mist, aber was soll’s, da muss man als Urlauber durch. Als wir am See ankamen konnte man fast nichts sehen, so dicht waren die Wolken und der Nebel, daher gingen wir erstmal ins trockene, den Giftshop und ich kaufte mir einen zusätzlichen Pullover im ortsüblichen Rot mit Ahornblatt.
Ich hatte mir den Pulli kaum übergezogen, da schauen wir nach draußen und siehe da, der Regen hatte aufgehört und die Schönheit des Moraine Lakes entfaltete sich langsam. Wir stiegen auf einen Aussichtspunkt, von dem man tolle Bilder machen kann.

Nach kurzer Zeit kam dann auch die Sonne durch und der See zeigt sich in seiner ganzen, türkisen bis tiefblauen Pracht. Die Bilder lügen nicht.
Da wir mit bei den ersten waren, die dort hinaufgestiegen waren, war der Andrang noch überschaubar.

Wir gingen dann weiter eine kleine, halbe Runde um den See, hier hatten wir weitere tolle Einblicke, inzwischen hatten sich auch mutige Touris mit Kanus auf den See hinausgewagt und brachten so weitere Farben auf den See.

Es war inzwischen richtig sonnig, aber auch windig, so dass wir beschlossen gegen Mittag wieder zu unserem GMC zu fahren, schließlich wollten wir heute den Banff Nationalpark verlassen und nach Radium Hot Springs fahren.

Auf dem Weg dorthin machten wir, je nach Anlass (Wasserfall, Canyon, Farbtöpfe) kurz halt.

Gegen 16 Uhr erreichten wir Radium, hier checkten wir im Gateway Motel ein, erster Stock, Mist, das heisst Koffer schleppen. Hier lagen auch schon extra Handtücher für die heißen Quellen bereit, ein Schwimmbad, im welchen sich schon die Ureinwohner kurierten. Man hat hier zwei Becken, eines zum Schwimmen bei 30°C Wassertemperatur und eines zum Entspannen bei kuscheligen 39°C.

Zum Abendbrot gab es mal wieder Burger und jetzt sitzen wir auf einem Balkon mit Geranien, es beginnt zu regnen und wir sind mit dem Blog für heute fertig.

Banff (AB)

Heute wird mal richtig ausgeschlafen und wir stehen erst um 8 Uhr auf. Das Frühstück, in Tripadvisor das eine ums andere Mal verrissen, kann uns aber überzeugen. Man muss halt mit Papptellern und Plastikbesteck klar kommen. Aber, es gibt auch Steinguttassen. Wir als Europäer werden dies wohl nie verstehen.

Gegen9 Uhr starten wir unseren Orientierungslauf durch Banff, die Hauptstraße hinunter, vorbei an zahllosen Pubs und Geschäften.

Großes Ziel heute ist das historische Fairmont Banff Springs Hotel. Etwas außerhalb der Stadt liegt es auf einer leichten Anhöhe, die Fassade besteht aus schwarzem Basalt. Daniela fühlt sich an Harry Potters Schule Hogwarts erinnert.

Wir folgen einem Wanderweg in den Wald hinein, um auch einen Blick auf das imposante Hotel zu bekommen, aber wir merken bald, dass dies nicht unsere beste Idee war, weil dort tausende hungriger Moskitos auf uns warten.
Diese Jahreszeit ist gut für Menschen und Moskitos, vor allem im Halbschatten und in Verbindung mit dunkler Kleidung sind die Biester ganz wild und verpassen uns eine Faltenkur der besonderen Art.

Das es in kanadischen Wäldern gefährlich zugeht, haben wir ja bereits vorher erzählt, auch dieses Mal singen wir zu Bärenabwehr die Melodie von “Big Ben”. Aber es gibt auch immer noch Gefahren, mit denen man so schnell nicht rechnet, als wir uns dem Hotel wieder nähern, kommen wir auch dem Golfplatz gefährlich nach und 3 m über uns schlägt ein Golfball in eine Tanne. Gewarnt ziehen wir geduckt weiter.

Wir folgen einem Fluss einmal aufwärts, dann abwärts und erreichen den akademischen Teil von Banff, hier gibt es einige Bildungsinstitute und mehrere Theater. Das hatten wir nicht erwartet.

Den restlichen Nachmittag verbringen wir in der Innenstadt und schauen uns lustige Touris und Kanadier an.

Valemount (BC)–Banff (AB)

Wir haben ein letztes Frühstück mit Gavin und seiner Familie. Gestern Abend lernten wir nochmal seine ganzen Pferde kennen und hatten einen fantastischen Sonnenuntergang.

Eigentlich versprach auch die Nacht wolkenfrei zu bleiben, aber aufgrund der der Spätfolgen der Mittsommernachtsfeier (Solstice) schafften wir es nicht so lange wach zu bleiben.

So waren wir früh wach und wieder auf dem Weg nach Jasper. Die Stadt ließen wir erstmal liegen und fuhren weiter zum Maligne Canyon, hier hat das Wasser eine extrem tiefe und schmale Schlucht in den Stein geschnitten.

Weiter geht’s zum Maligne Lake, bekannt von tausenden von Bildern über den Jasper Nationalpark. Aber auch der Weg dorthin ist spektakulär. Dort sehen wir einen Besucher mit Deutschland-Trikot, erst da fällt uns auf, dass wir garnicht die Möglichkeit unseres Satellitenradios genutzt hatten und den launischen Kommentar von FoxSports gehört hatten.

Es dauerte noch 6 Stunden, bis wir das Ergebnis von GER vs. SWE erfuhren.

Dafür hatten wir auf dem Weg zum Maligne Lake unsere Mittagspause in Gesellschaft mit zwei Goophern (Murmeltieren).

Der Weg zurück führte uns wieder nach Jasper, diesmal hatte der Ort keinen Stromausfall und wir konnten günstig tanken, denn im Gegensatz zu British Columbia ist hier der Sprit um 0,1 C$ günstiger pro Liter.

Das günstige Benzin nutzen wir um den Icefield-Parkway, diesesmal von Nord nach Süd zu durchfahren. Diesesmal ist das Wetter noch ein wenig besser und wir halten unterwegs für tolle Bilder.

Nach 5 Stunden auf dem Icefield-Parkway erreichen wir den Banff-Nationalpark und holen uns am Lake Louise einen Vorgeschmack auf die nächsten Tage. Es ist ein toller See, mit einem riesigen Hotel am Anfang (Zimmerpreise in der Saison 700 C$ und aufwärts).

Den benachbarten Morraine-Lake heben wir uns für Montag auf. Es ist kurz vor 7 Uhr und wir machen uns auf nach Banff. Es geht nochmals 70 km bergab und siehe da, schon sind wir im Voyager Inn.

Unser Zimmer ist geräumig, aber etwas dunkel, deswegen treibt es uns wieder auf die Straße und wir haben Dinner in einem mexikanischen Restaurant, wo wir aber ganz nach hinten zu den Michael Kors Schuhenträgern gesetzt werden, weil ich ein Ron Burgundy Shirt mit kurzer Hose trage. Egal, gibt es halt weniger Tipp.

Golden (Bc)–Valemount (BC)

Eine Inderin bereitete uns heute unser Frühstück in einem kleinen Cafe, in dem auch der Dorfsheriff seinen Kaffee trank. Ansonsten war um 7.30 Uhr noch nicht viel los in Golden.

Also machten wir uns daran mit unserem Pickup die Rockies zu erklimmen. Nach ca. 80 km erreichten wir das heutige Ziel des Tages, denn hier ist der Weg das Ziel, den Ice-Field-Parkway.

Es ist eine Strecke, die ausdrücklich für Touristen gebaut wurden zwischen den beiden Rockie-Städten Jasper und Banff.

Vor uns bauen sich unglaublich hohe Berge auf, tolle Täler und Gletscher. Immer wieder müssen wir Straße verlassen, um ein neues Naturwunder zu betrachten.

Wir packen, bei Gelegenheit einige Bilder von der Strecke in den Blog.

Besonders erwähnen möchten wir den imposanten Athabasca Gletscher im Columbia Icefield. Diesen kann man auch mit großen Bussen befahren, aber wir wandern zur weit zurückgezogenen Gletscherzunge über einen riesigen Moränenberg. Auf dem Weg dorthin stehen immer einige Jahreszahlen, an den man ablesen kann, wie weit der Gletscher sich in den letzten Dekaden zurückgezogen hat. Das älteste Datum ist 1908 und ist mehr als einen Kilometer vom heutigen Ende entfernt.

Nach diesem Stopp fahren wir weiter nach Jasper, um hier zu tanken. Inzwischen hat sich aber das Wetter grundsätzlich geändert und es regnet heftig in bestimmten Abschnitten. In Jasper muss es wohl auch noch ein Gewitter gegeben haben, denn diese Stadt, die nur aus Hotels besteht, hat einen totalen Stromausfall. Alle Geschäfte sind dunkel und vor allem Tankstellen funktionieren nicht. 

Das wir nicht tanken ist besonders tragisch, da wir noch gut 130 Kilometer vor uns haben und lt. Tankanzeige die Reichweite 140  km beträgt. Knappe Kiste, aber es bleibt uns nichts anderes übrig, als es zu versuchen, schließlich zeigt die Uhr schon nach 18 Uhr und wir wollten nicht zu spät an Gavin’s Farm (Apostroph S ist in den Fall OK, weil wir hier in Kanada sind) ankommen.

Also raus aus der dunklen Stadt und rauf auf die Straße. Ein Umstand kommt unserem Spritmangel zu gute: Die gesamte Strecke geht beinahe vollständig bergab. Wir fahren also 120 km mit kontinuierlichem Gefälle!!

Mit etwas Rückenwind und einem vorsichtigen Gasfuß erreichen wir schließlich Valemount und nehmen die erste Tankstelle. Seit etwa 50 Kilometern hatte die Reichweitenanzeige auch nur noch LOW angezeigt.

Wo wir schonmal in Valemount sind, gehen wir auch gleich noch Essen. In der örtlichen Brauerei gibt es nichts zum Essen, daher gehen wieder einmal zum Koreaner um die Ecke. Lecker essen, was will man mehr.

Danach fahren wir zu unserer Unterkunft bei Gavin, gebucht über AirBnB. Gavin ist Farmer und hat in seinem Holzhaus ein Gästezimmer, welches wir die nächsten zweite Tage bewohnen.

Wir werden sehr freundlich aufgenommen, neben Gavin sind auch seine Mutter und sein Bruder Shawn anwesend. Wir sitzen am Tisch und unterhalten uns, da kommt auch noch Gavin’s Mitbewohner Kevin vorbei, hat ein paar kühle Getränke dabei und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Hierzu nur so viel: Wir machen ein riesiges Feuer und machen eine spontane Sommersonnenwendfeier.

Kamloops (BC)–Golden (BC)

Auch der heutige Tag verspricht schweisstreibende Temperaturen, noch sind aber klimatisiert und haben ein tolles Frühstück im Plaza-Hotel.

Aber kaum sind wir vor der Tür, da treibt der Sonne die Temperaturen wieder in die Höhe.

Vor uns liegen weitere 400 km bis Golden. Wir lassen die Sache langsam angehen, füllen unterwegs die Getränkebestände auf und rollen auf dem Transcanada Highway in Richtung Osten.

Die Berge werden plötzlich höher, schneebedeckte Spitzen, die man kaum noch aus dem Auto heraus sehen kann, so hoch sind sie.

Wir kaufen auf dem Weg auch unser Canada Discovery Jahresticket, mit dem wir die nächsten Tage ohne längere Wartezeiten an Kassenhäusern, die Nationalparks entlang der Rockies besuchen können.

Wir machen kurze Spaziergänge in den Parks, vorbei an riesigen Cypressen und wuchernden Skunk Cabbage.

Auch nehmen wir in den ersten roten Gartenstühlen platz, die die Kanadier an besonders schönen Stellen aufstellen.

Heute Nacht bleiben wir in Mary’s Motel in Golden, zum Glück hatte ich vorgebucht, wir kommen dichter an Banff und die Zimmer werden knapp. Dicht neben unserer Unterkunft veranstaltet die Stadt Golden ein Sommerkonzert mit Live Musik. “Three Shots down” spielen einen Mix aus Irischer Musik und Country, das passt bestens zum immer noch fantastischen Wetter. Wir bekommen einen Platz in einem Pub mit direktem Blick auf das Konzert.

Vancouver (BC)–Kamloops (BC)

Der erste Bär

Auch diesen Tag beginnen wir früh, bevor die Bewohner im “Hostel Tricia” in die Gänge kommen. Wir fahren durch den Morgenverkehr in Richtung Osten, schließlich wollen wir in zwei Tagen in den Rockies ankommen.

Wir schlagen die Richtung Whistler ein und fahren den “Sea-to-Sky” Highway hinauf. Gleich hinter Vancouver treffen wir hier auf riesige Seen und Berge.

Auf dem Weg machen wir einen kurzen Stopp für einen riesigen Wasserfall.

Whistler selber ist natürlich durch die olympischen Spiele bekannt, der Ort selber ist perfekt geplant, Hotels und Restaurants, wo man hinschaut. Wir laufen eine Stunde durch die Stadt, die aber für uns keinerlei Charme hat.

Beim Verlassen der Stadt werden wir von der Polizei angehalten, wir hatten eine Tüte auf der Ladefläche liegen und diese flog beim Fahren herunter. Die Polizei hat diese aufgehoben und uns zurückgegeben. Wir waren schon etwas ins Schwitzen gekommen, denn schließlich können für Umweltverschmutzungen Strafen bis 2000 C$ ausgesprochen werden. Aber ein paar harmlose Touris wollte die Polizistin auch nicht verknacken.

Wir machen wieder Kilometer.  Zwischendurch vertreten wir uns abermals für die Besichtigung eines Wasserfalls die Beine.

Unterwegs sehen wir wieder eine kleine Autoschlange, die am Straßenrand steht. Das untrügliche Zeichen, dass hier etwas im Busch ist. Und tatsächlich sitzt hier ein kleiner Braunbär im hohen Gras. Er lässt sich auch nicht stören, als wir 5 m neben ihm halten.

Ein schönes Erlebnis, wir hoffen auf mehr.

Die restliche Fahrt verläuft ruhig und unser GMC frisst Kilometer um Kilometer.

Am Ende eines riesigen Sees liegt Kamloop, unser heutiger Stopp für die Nacht. Wir fahren in das Zentrum, loggen uns ins McDonalds Wifi und finden heraus, dass das örtliche Plaza Hotel günstige Zimmer für die Nacht über booking.com anbietet. Weil das Hotel nur 2 Minuten vom McD entfernt ist, entschließen wir uns, die Zimmer direkt zu buchen. Leider ein Fehler, denn vor Ort will man, trotz einiger Diskussion, den Preis nicht geben. Egal, wir bleiben trotzdem, das alte Haus gefällt mir und auch die Zimmer sind toll.

An welche Temperaturen denkt man, wenn man an Kanada denkt? Tiefkühl, das ist komplett falsch, wie wir feststellen. Wir haben weit über 30°C, so dass wir uns überlegen vor dem Abendessen noch schwimmen zu gehen. Im Hotel wird ein Pool beworben, dieser ist aber ein Indoorpool írgendwo die Straße runter. Die Alternative ist ein Fluss. Wir testen diese Möglichkeit, aber der Fluss bekommt sein Wasser direkt aus den Bergen und ist eisig kalt.

Dinner haben wir einer kleinen Brauerei, wir können draußen sitzen. Wir enden noch in der Hotelbar und treffen hier den Kanadier Tim, den wir über das Leben als Kanadier ausfragen.

Oak Harbor–Vancouver

Schland, Schland, Schland – Das chilenische Zimmermädchen wünschte uns und der deutschen Mannschaft noch Glück, als ich im Deutschlandtrikot zum Frühstück erscheine.
In einem Trailer hatten wir am Vortag gesehen, dass das Spiel um 7 Uhr beginnen sollte, um 7 Uhr kam aber nur Golf. Nach kurzer Recherche fanden wir heraus, dass es um 8 Uhr Ortszeit losgeht, aber auch um 8 Uhr lief Tennis auf dem Sender, auf dem wir gestern noch Messi gesehen hatten, wie er den Elfer gegen Island versemmelte.

Unser Hotel hatte wohl nicht die richtigen Fox Sender am Start, daher konnten wir das Spiel nicht sehen, auch die örtliche Sportsbar war noch geschlossen.

So ein Mist, zum Glück haben wir ein Fahrzeug mit Satellitenradio und so konnten wir der Radioübertragung von Fox lauschen.

Nicht nur der Spielverlauf, auch der Kommentar war nicht besonders anregend. Die Amis labern bei der Sportübertragung immer nur über Statistiken und bekommen keine Dynamik hin.  Genau wie unsere Mannschaft, aber das konnten wir auch nicht heraushören. Lustig war die Aussprache der Namen der deutschen Spiel Osill, Muller, Cross, einzig Neuer wurde richtig ausgesprochen.

Gefrustet machten wir noch einen Stopp bei einem großen Outlet in Burlington, direkt an der Interstate 5.

Das Outlet war aber leider auch nicht so ergiebig, da viele Geschäfte leer standen. Natürlich gab es wieder den obligatorischen Nike-Laden.
Lediglich bei Eddie Bauer wurden wir fündig: Für Steffen gibt es ein neues T- Shirt mit Bison drauf und ich leiste mir eine neue Regenjacke im “Ami- Style”, dass heißt mit weißen Sternen drauf.

Wir waren etwas gefrustet. Aber zum Glück habe ich bei der Fahrt durch den Ort gesehen, dass es hier auch ein Macy´s mit einer angeschlossenen Mall gibt. Ich ließ es mir auch nicht nehmen, den dortigen “Victorias Secret Laden” zu stürmen, wo ich auch mal wieder fündig wurde.

Danach ging es weiter über die I5 in Richtung Kanada. Beim Grenzübergang “Lynden” reihten wir uns in die große Schlange ein, um nach ca. 1 Stunde kanadischen Boden zu betreten oder vielmehr, zu befahren.

Von dort geht es weiter direkt nach Vancouver, wo wir uns durch die Vororte in Richtung unserer Air-BNB-Unterkunft schlagen.
An einer Ampel fahren wir kurz rechts raus, da sich dort ein koreanisches Restaurant befindet. Und da wir beide Hunger haben, war das die beste Entscheidung. Das Essen war scharf, aber sehr gut.

So treffen wir um 17 Uhr bei unserer Unterkunft ein und werden sogleich von unserer Gastgeberin, Tricia, begrüßt werden.

Wir beziehen unser Zimmer für die nächsten 2 Tage, welches sich im Keller ihres großen Hauses befindet.
Von ihr und zwei ihrer Freundinnen bekommen wir auch gleich Tipps, wie wir den öffentlichen Nahverkehr von Vancouver nutzen.

Das wollten wir gleich ausprobieren, und nehmen den nächsten Bus in Richtung Downtown. Der Busfahrer ist sehr nett und lässt uns, ohne zu Bezahlen, mitfahren, da wir mit unseren Kreditkarten keine Tickets lösen können.

Beim Umstieg in den Skytrain konnten wir dann bezahlen. Wir fuhren zur Waterfront. Am “Canada Place” können wir dann eines der großen Kreuzfahrtschiffe beim Ablegen beobachten.

Von dort geht es weiter nach Gastown, den ältesten Teil der Stadt. Nach 2 kleinen Stopps in den dortigen Bars, natürlich mit einer kleinen Geschmacksprobe der einheimischen Biere, treten wir dann wieder den Rückweg zu unserer Unterkunft an.