Archiv der Kategorie: Karnoll – Fulda

Colorado Springs (CO)–Great Sand Dunes National Park (CO)

Inzwischen können wir uns auf das tolle Wetter verlassen. Der Morgen war noch etwas frisch, aber über den Tag hin wurde es immer wärmer. Die Sonne wärmt ziemlich schnell.

Unser Sonntagsfrühstück hatten wir im Village Inn, einer gemütlichen Diner Kette. Für kleines Geld hatten wir ein üppiges Essen, nach und nach wurde der Laden voll, wir hatten wohl den richtigen Riecher.

Erster Tagesordnungspunkt auf der Besichtigungstour ist der “Garden of the Gods”, der Garten der Götter in Manitou Springs. Riesige Sandsteinfelsen stehen in einem Park beisammen.

Wir hatten auch das erste Mal richtiges Tourifeeling, da wir nicht die einzigen Besucher waren, sondern dieser Park bei dem tollen Wetter von vielen Leuten besucht wurde.

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Nach einem Rundgang fuhren wir in Richtung des Pike Peak in die Rockies. Die Fahrt ging über 3.000 Meter in die Höhe.
Teilweise lag hier noch ordentlich Schnee.

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Aber die Straßen waren frei und so kamen wir ordentlich voran. Auch wenn der subjektive Eindruck trügt, wenn man schon eine Stunde vor Erreichen das Tagesziel quasi zum Greifen nah vor sich hat, aber dann immer noch über eine Stunde fahren muss.
Ziel heute ist der Great Sand Dunes Nationalpark. DSC02524

Vor der beeindruckenden Kulisse der Rocky Mountains sammelt sich Sand. Dieser bildete so große Haufen, dass wir hier vor der inzwischen zweitgrößten Düne der Welt stehen.

Den Text hatten wir schon mal 2010 gehört, als wir Namibia bereist hatten, doch im Visitorcenter versicherte man und und zeigte einen Wikipedia-Eintrag, dass die afrikanische Düne inzwischen geschrumpft sei und daher die USA an Platz 2 hinter Frankreich gerutscht ist.

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Wir machen eine kurze Wanderung in die Düne.

Es ist inzwischen nach 17 Uhr und wir überlegen in der Great Sand Dune Lodge nach einem Zimmer zu fragen, um die Lichtstimmung der Düne zu beobachten.
Mit etwas Verhandlung bekommen wir einen guten Preis und nutzen den Abend zum Verfassen des Blogs und Fotos schießen. DSC02560

Interior (SD)–Colorado Springs (CO)

Fahrtag. Heute mussten wir aus dem Norden wieder in Richtung Süden Kilometer/Meilen schrubben.

Wir verabschiedeten uns noch von Phil und Amy und dann ging es auf die Straße. South Dakota ist dünn besiedelt. Auf den ersten 100 Meilen begegneten uns 4 Autos.

Gegen Mittag wurde es etwas zivilisierter, wir erreichten Alliance in Nebraska und dort sahen wir das berühmte Carhenge.

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Ein Einheimischer, der einige Jahre in England gearbeitet hatte, brachte die Idee mit in seinem Heimatort Stonehenge nachzubauen. Das mit den Steinen war ihm aber zu anstrengend und daher nahm er amerikanische Schrottautos und baute die Kultstätte mehr oder weniger originalgetreu nach.

Die Stadt hatte auch einen gewissen Charme, aber wir hatten noch einiges an Strecke vor uns.

Wir folgten dann einer Straße, welche über mindestens 100 Meilen mit Windrädern gespickt war. Die Amerikaner setzten also auch auf grüne Energie.

Gegen 8 Uhr erreichten wir Colorado Springs, hatten noch einige Navigationsprobleme, aber erreichten doch noch unsere Unterkunft, das Wagon Motel.

Wir parkten unseren Wagen in unserer eigenen Garage direkt neben unserem Zimmer und hatten beim Eintritt in unser Zimmer einen Zeitsprung in die 70er gemacht. DSC02406
Antik aber sauber, das Zimmer hat einen tollen Charme.DSC02402DSC02401

Schnell den Wagen entladen und dann gingen wir über die Straße zu einem Burgerladen mit dem Namen “5 Guys”. Diesen gibt es auch in Frankfurt und steht für qualitativ gute Zutaten, vor allem werden immer die Pommes gelobt.
Wir waren vor allem von dem Getränkespender fasziniert. Hier konnten alle Getränke vom Coca Cola Konzern gezapft werden.
In Amerika ist es bei fast allen Fast-Food-Läden so, dass man seine Getränke selber zapft und auch immer wieder auffüllen kann.

Gestärkt machten wir uns in die Nachbarschaft auf, dort entdeckten wir ein Restaurant “Edelweiss” mit bayrischer Atmosphäre und deutschen Schlagern.
“Leider” waren wir schon zu spät dran, aber man gab uns den Tipp, dass in der Nähe eine zur Brauerei umgebaute Schule sei.
Wir folgten dem Tipp und fanden auch bald die Mikrobrauerei. Nur die Leute schienen uns ein wenig merkwürdig, bzw. wir waren underdressed.

Im der Lokation fand zur Einführung eines Sommerbiers eine Prohibitionsparty statt und Gäste, die sich zum Thema 20er Jahre verkleideten bekamen das neue Bier kostenlos.

Wir mussten zahlen, aber es war trotzdem lustig.

Interior (SD)

Der neue Tag auf Amy und Phils Ranch begrüßte uns mit Sonnenschein. Unsere Insellage wurde deutlich, denn durch den Nebel sah es aus, dass wir in einem See wohnen.DSC01999

Wir bereiteten uns selbst das Frühstück in der Küche mit Eiern von ortsansässigen Hühnern.

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Ziel des heutigen Tags ist der Badlands Nationalpark, der 5 Meilen von unserer Unterkunft beginnt.
Wir sind ja bereits am Vortag an den Bergen vorbeigefahren, aber der Park überraschte uns absolut.

Wir haben drei Akkus leer geschossen und geben hier einen Einblick.

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Die Mittagspause verbrachten wir im größten Kuckuck-Klimm-Bimm-Laden der USA in Wall (SD). Hier gibt es alles von Hüten, Stiefeln, Aufklebern, Kuhfladen-Frisbees, einer Kapelle und ein Restaurant.

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Danach fuhren wir einen Schotter weg weiter durch den Park und trafen auf viele Bisons.

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Nach einem kurzen Stopp in der Ranch, die Türen stehen immer offen, machten wir nochmal eine Runde durch den Badlands-Park, die noch spektakulärer wurde, da ein Gewitter aufzog.

Das Licht wurde richtig dramatisch.DSC02275DSC02297

Gegen 19 Uhr erreichten wir mit Regen die Circle View Ranch und Dani fütterte noch schnell Brutus, den kleinen Waisenbullen, den Kruses Kinder mit der Flasche aufziehen. Hier ein Bild bei schönem Wetter.

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Am Abend konnten wir von unserem Haus aus 3 Gewitter beobachten. Schon ein besonderer Moment, da man hier viele Kilometer freie Sicht in alle Richtungen hat.

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Da war nicht nur ein Blitz ab und an, sondern in den Wolken war ein ständiges Leuchten, sehr beeindruckend, oder wie der Amerikaner sagt: Awesome.

Keystone (SD)–Interior (SD)

Wenn Engel reisen. Das ist der Ausdruck, wenn alles wie am Schnürchen läuft

Hier das Motto des Tages:

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Great Faces, great places – Große Köpfe (freie Übersetzung), großartige Plätze

Nachdem der gestrige Tag wettermäßig doch sehr durchwachsen war, begrüßte der heutige Tag uns mit blauem Himmel und Sonnenschein.
Am Buffet des Hotels stärkten wir uns für den neuen Tag. Natürlich typisch amerikanisch, alles auf Wegwerfgeschirr.

Gegen 8 Uhr erreichten wir das Nationale Monument Mount Rushmore. Dank der frühen Stunde und der Jahreszeit hatten wir den Berg mit den vier ehemaligen Präsidenten für uns alleine.

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Das Wetter spielte uns auch in die Karten. Wir plauderten noch ein wenig mit einem Ranger in der Information und erfuhren dort, dass wir bereits ein früheres Werk des Künstlers bei unserem Aufenthalt in Atlanta bewundern durften.
In Atlanta hatte man ihn aber gefeuert, wohl wegen seiner hochtrabenden Pläne, die wohl nur schwer umzusetzen waren.

Auch die Präsidentenbilder und die notwendige Finanzierung stand anfangs auf wackligen Füßen, bis der Kongress per Gesetz das Vorhaben realisierbar gemacht hatten.
Größenwahn ist wohl nicht nur eine Spielart der heutigen Politik der USA.

Aber die Blackhills bieten nicht nur gestaltete Sehenswürdigkeiten, sondern auch beeindruckende Natur.

Wir fuhren als nächstes in den Custer State Park, besuchten dort den Sylvan-Lake und einige sehenswerte Fahrstrecken.

Highlight des Parks ist aber die 1.300 Büffel/Bisons umfassende Herde, die sich mehr oder minder frei auf dem Areal bewegt.

Es dauerte eine paar Meilen, bis wir die ersten Bisons vor die Linse bekamen, dann aber gleich richtig, an einem Gatter versammelte sich eine Gruppe mit Jungtieren.
Die Tiere waren sehr zutraulich und näherten sich unserem Auto. Weil wir nicht wussten, wie so eine Begegnung ausgeht, traten wir die Flucht über eine Gittersperre an. Jetzt auf der sicheren Seite schauten wir eine Weile den Tieren zu.

Nach einer Weile kam ein Ranger an, der bestimmt, unter Einsatz seiner Hupe auch zügig durch die Herde fuhr.

Der nächste Pickup hatte es da, weil den Umgang nicht gewohnt etwas schwerer.

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Die Kühe wollten wir aber nicht den Luftdruck der Reifen prüfen, sondern schleckten das Salz vom Auto, welches nach dem gestrigen Schneefall in rauen Mengen auf den Straßen des Parks verteilt worden war und jetzt an den Fahrzeugen klebte.

Am Besucherzentrum holten wir uns noch ein paar Infos ab und machten im Freien Mittagspause. Es hatte sich inzwischen auf 15° C aufgewärmt.
Hier erhielten wir auch den Tipp für unseren weiteren Weg die Ironmountain-Road zu nehmen. Hier fuhr man durch drei Tunnel, von zwei Ausgängen konnte man wiederum auf das Mt. Rushmore Monument schauen und drei Ringelschwanz-Straßen durchfahren.

Weiter ging es nach Rapid City, der Metropole zwischen den Black Hills und den Badlands. Die Stadt hat etwa soviele Einwohner wie Fulda, aber die Ausdehnung von Kassel (gefühlt).

Hier hatten wir auch erstmals seit Tagen wieder Handyempfang, den nutzten wir und suchten uns eine Unterkunft. Über google stießen wir auf eine Unterkunft nahe dem Badlands Nationalpark, hatten außer dem Namen und der Telefonnummer keine großen Infos, da die Internetverbindung über T-Mobile hier am Land sehr, sehr dünn ist.

Ich rief also frech dort an, erfuhr, dass es sich bei der Unterkunft um eine Ranch handelte, die Stimme der Vermieterin war nett, der Preis war annehmbar und daher machten wir uns auf den Weg ins Ungewisse. Und vor allem ins Unbewohnte.

Ca. 100 km südöstlich von Rapid City führte uns das Navi und wir standen plötzlich im Nichts. Das war nicht die Farm, die Amy uns am Telefon beschrieben hatte. Wir hatten natürlich auch keine Telefonnetz, also tippte ich die Adresse nochmal ins Navi ein und siehe da, wir mussten noch ein paar Meilen weiter fahren.

Da stand es dann auch, das Schild, welches zur Circle View Farm führte. Der Name ist Programm, denn die Wohngebäude der Farm liegen auf einem kleinen Tafelberg mitten im Nirgendwo, mit dem Blick nach Norden auf den Badlands Nationalpark und nach Süden auf den White River und ein Indianerreservat.

Zum Abendessen gab es Lärm von einem Kindergeburtstag und Salat aus dem Supermarkt. Wir machten noch einen Spaziergang über das Plateau und bewunderten den tollen Abendhimmel.

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Moorcroft (WY)–Keystone (SD)

Gestern haben wir noch das Shining Hotel von außen gesehen, heute wohnen wir darin. Winking smile

Ok, ein Queensizebett stört schon ordentlich die Nachtruhe, vor allem, wenn ein Teil nicht mehr schlafen kann.
Wir sind gestern schon gegen 21 Uhr ins Bett gegangen, die Fahrt war schon anstrengend und heute morgen sind wir um 0600 aufgestanden und saßen um 0645 bei Donna am Frühstückstisch, der bereits seit 0500 gedeckt werden konnte.

Wir waren nicht die einzigen Gäste, sondern ein älterer Herr, ein Rentner, wie sich herausstellte, genoss dort bereits seinen Kaffee ($1 bottomless).
Wir bestellten auch ein deftiges Frühstück mit Kartoffeln, Eiern, Speck, Haferschleim (Oat Meal – eine ordentliche Schüssel) und einen Pfannkuchen.
Nach und nach kamen noch mehr Gäste dazu und wir diskutierten angeregt die weltpolitische Lage. Auf meine Frage, ob es den Coalworkern nach der Wahl Trumps denn besser gehe, wurde geantwortet, dass es langsam besser würde. Da ist wohl auch der Wunsch der Vater des Gedanken. Egal, es war sehr kurzweilig und so brachen wir noch vor 0800 in Richtung des Devil Tower auf, den wir nach 20 Minuten Fahrt erreichten. Wir waren offensichtlich die ersten Gäste, das Kassenhäuschen ist wohl erst ab 1000 besetzt, aber da wir  im Besitz des Jahrespasses für Nationalparks sind, hatten wir ja bereits gezahlt.

Das Wetter war bedeckt, der angekündigte Schnee war nicht gekommen und so marschierten wir einmal um den gesamten Berg, der aus Lava besteht, herum.
Für die Indianer ist er ein heiliger Berg und auch uns ergriff die Ruhe dieses Ortes, auch dank dessen, dass wir die einzigen Besucher waren.

Als wir nach einer knappen Stunde wieder am Ausgangspunkt ankamen trafen wir einen Vater mit seinen zwei Töchtern, das waren die nächsten Gäste.

Inzwischen wurde das Wetter schlechter und dauerhafter Schneeregen setzte ein.

Gestern im Cozy Motel hatten wir uns einen Plan der Gegend mitgenommen und folgten einigen Empfehlungen der Karte. Unter anderem besuchten wir ein Loch, in welches die nativen Amerikaner (Indianer politisch korrekt) bei Ihrer Jagd immer die Bisons hinein jagten und dort einfach erlegen konnten.

Weiter gingen es durch Wälder und Schluchten, der Bundesstaat wechselte unmerklich von Wyoming nach South Dakota. Unterwegs machten noch einen kurze Shoppingstopp in einer Boot Barn (Stiefel Scheune), um uns mit stilechter Kleidung auszustatten. Aber unserem Schnäppcheninstinkt genügte die Auswahl nicht.

Das Schneetreiben wurde immer dichter, aber es blieb zum Glück nichts auf der Straße liegen. Hungrig hielten wir in Hill City und erfreuten uns einem kleinen Lunch mit hervorragendem Schokokuchen zum Dessert.

Da wir schon mal in der Gegend sind, machen wir als nächstes beim Crazy Horse Monument, nicht zu verwechseln mit Crazy Horst im Hamburger Schanzenviertel, halt.
Die eigentliche Attraktion der Gegend sind ja die 4 in den Stein des Mount Rushmoore gehauenen Präsidenten Washington, Jefferson, Lincoln, Roosevelt. In den 60er Jahre hatte aber ein Künstler aus Chicago die Idee, gemeinsam mit einem Häuptling, dass auch einem amerikanischen Ureinwohner ebenfalls diese Ehre zu Teil werden sollte.
Gesagt, getan, seit 1968 ist man jetzt dabei aus einem Berg die Statue des auf einem Pferd reitenden Häuptlings Crazy Horse in die Landschaft zu meiseln. Inzwischen ist schon mit dem Gesicht fertig und hat den Berg soweit abegtragen, dass man in den nächsten 10 Jahren sicherlich den vorwärts zeigenden Arm fertig stellen kann.

Der Eintritt kostet pro Nase $12 und man noch nicht einmal an die Statue heranfahren, sondern sie nur aus der Ferne betrachten. Wenn man dichter heran möchte, dann geht dies nur per Bus oder Pferd.

Die Sicht auf das Monument wird durch aufkommenden Nebel sehr behindert, so dass wir nach einer Stunde aufbrechen, um uns am Mount Rushmoore die Präsidenten vergangener Tage anzuschauen.
Preisfrage: Wer kann den Soundtrack für die Anfahrt zum Mount Rushmoore erraten? 

Die Fahrt ist nicht lange, das Wetter aber immer schlechter, so dass wir den Besuch auf morgen verschieben. Wir fahren in den Ort Keystone, der 2 Meilen unterhalb liegt. Die Bevölkerung des Ortes beträgt laut Ortschild ca. 300, aber bei der Einfahrt sehen wir ein Hotel/Motel nach dem anderen.

Die meisten haben aber geschlossen. Laut booking.com haben drei Herbergen geöffnet, die Preise sind sehr moderat und wir entscheiden uns für das Roosevelt Inn.
In dem großen Hotel übernachten heute nur sehr wenige Gäste, unter anderem ein holländischer Schwerenöter und zwei ausgewanderte deutsche Schwestern.

Das Wetter, die Einsamkeit und unser kaltes Hotelzimmer bringen uns heute dem Innenleben eines Shining Hotels näher, auch weil wir gerade eben noch zwei Tage Blog in den Computer hacken.

Zuvor waren wir noch im einzig offenen Restaurant im Ort, einer Pizzeria essen. Die Auswahl war sehr groß und unsere Wahl Wahl fiel auf eine halb vegetarische, halb mit Sauerkraut belegte Pizza.

Devils Tower mit Schnee und Wolken
Dirty old Town …
Alles im Nebel
Hier das Original als Modell

Estes Park (Co)–Moorcroft (WY)

Heute ist ein Fahrtag. Dieser begrüßte uns im Rocky Mountain Nationalpark mit 5 cm (2 inches) Neuschnee. Zum Glück blieben aber die Straßen frei.

Wir machten kurz noch in Estes Park die Runde, fuhren zum Shining Hotel “The Stanley Hotel”, welches für den Steven King Klassiker als Fassade herhalten musste. Die Innenaufnahmen spielte Jack Nickolson an einem anderen Ort.

Wir fuhren bei nasskaltem Wetter durch Wälder und Schluchten. In Loveland, einer mittelgroßen Stadt hielten wir zuerst bei Walmart und kauften unter anderem eine lustige Badehose.
Bei der Weiterfahrt entdeckten wir noch ein Outlet-Center, welchem wir eine gute Stunde Aufmerksamkeit schenkten.

Gegen 13 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Wyoming. Wir wollten so nah wie möglich an die nächste Sehenswürdigkeit “Devils Tower” herankommen und hatten somit ca. 500 km Fahrt vor uns.
Die Fahrt auf dem Highway war sehr ruhig, der Verkehr war sehr dünn und wir kamen bestens voran.

Immer wieder sahen wir Ölpumpen und kilometerlange Güterzüge mit Kohle. Wyoming ist der Kohlelieferant für die Staaten und hat dank des President auch eine vermeintliche Zukunft.
Wyoming ist aber auch der am wenigsten besiedelte Staat der USA, wir können das bestätigen.

Wir erreichten gegen 18 Uhr Moorcroft und stiegen im ersten und einzigen Motel am Platze ab. Der Concierge hatte noch Essenreste der letzten 3 Tage am Shirt (freundliche Interpretation), doch das Zimmer war sauber, einfach und günstig. Außerdem konnten wir rückwärts vor dem Zimmer parken, wodurch das Ent- und Beladen unseres Toyotas sich sehr einfach gestaltete.

Für das Dinner wählten wir Donna’s Diner, Kantinencharme ist noch übertrieben, aber der Service war sehr freundlich und schnell.

Als wir in unser Zimmer zurückkamen, entdeckten wir auch die Heizung und so wurde aus dem Eiskeller unser Schlafzimmer für die Nacht.

Neues Auto, neuer Schnee
Oh, my deer
Das Shining Hotel wird inzwischen auch im Winter bewohnt.
That’s a cozy motel

Denver (co)–Estes Park (CO)

Letzter Tag in Denver, wir haben jetzt Routine, die Karte von Sam’s Diner bietet aber noch genügend Abwechslung.

Gegen 8 Uhr checken wir im Hotel aus und fahren mit Sack und Pack zum Flughafen, da wir hier nicht nur fliegen können, sondern auch unseren Mietwagen abholen.

Das ganze läuft kaufmännisch sehr einfach ab, weil ich für alle Stufen, die beim Mietwagen abholen nerven, bereits die notwendigen Papiere mir vorab erstellen konnte, so dass wir uns nur noch ein Auto aussuchen müssen und dann geht es los.

Aber das ist nicht so einfach, Alamo hat eine kleine Choiceline, also eine Reihe von geparkten Wagen, aufgeteilt in verschiedene Kategorien, aus den man sich einfach einen aussuchen kann. Der Schlüssel steckt überall.
Anfangs favorisieren wir einen Jeep Compass, weil er amerikanisch ist und cool daher kommt. Dann sehen wir aber einen stylischen Mazda, dessen Kofferraum größer ist als der vom Jeep. Jetzt schwanken wir gerade noch zwischen den beiden, da kommt aus der Waschanlage ein Toyota RAV4. Er hat den größten Kofferraum, den meisten Platz und wir hatten mit dem RAV4 bereits zwei gute Touren gemacht. Also wird es der Japaner, aber da sind wir bei den Amerikanern ja in bester Gesellschaft. Toyota ist auch ein großer Sponsor der Denver Nuggets.

Wir fahren ein paar Meilen in Richtung der Rockies, Estes Park und der Rocky Mountain National Park sind heute unsere Ziele, da sehen wir vom Highway ein riesiges Einkaufszentrum, unter anderem ein Target Supermarkt, Macys und ein Outdoorladen Outdoor-World, bekannt aus der Pro7 Serie Outdoor Man mit Tim Allen.

Der Laden ist riesig, wirklich riesig, überall stehen ausgestopfte Tiere (Bisons) als Deko herum, es ist wahnsinnig groß und man bekommt vom karierten Hemd über die Angel bis zum Sportgewehr hier alles. Ein Wahnsinn.

Bei Target kaufen wir Proviant ein und fahren dann über Boulder weiter in den Nationalpark. Hier sind wir also wieder in den Rockies. Wie zu erwarten war, liegt hier noch Schnee, die Straßen sind aber zum Teil frei und wir durchfahren waldige Täler. Einige Pässe sind aufgrund der Witterung aber noch gesperrt, aber wir marschieren mutig einige kurze Wege, durch die verschneiten Wälder. Der Schnee liegt hier teilweise meterhoch.

Blind von der Sonne und es verfroren fahren wir dann zu unserer Unterkunft in Estes Park, beziehen unser Zimmer im ersten Stock und freuen uns auf den kleinen Ort.
Zum Glück ist Montag, am Wochenende steppt hier wohl der Bär und die Autos schieben sich regelrecht hindurch.

Achja, heute morgen haben wir auch mal Fox News laufen lassen. Trumps Haus und Hofsender, der sich sehr wohl bewusst ist, dass der erste Mann im Staat diesem mehr Aufmerksamkeit schenkt, als manchen seiner Berater. Heute war das Thema, dass Trump doch gut daran täte seinen vermeintlichen Erfolg in Muller-Ermittlung nicht zu sehr gegenüber dem politischen Gegner zu verwenden.
Ob das ebenso ein Spass des heutigen Tages wie der Gurkenburger bei Mc Donalds in Australien ist, kann ich nicht sagen. Aber den Pickleburger würde ich essen!

Mmmh, Chili …
und das ist nur ein 1/8 des Ladens
Neues Hemd gleich im Einsatz
Gefrorenes Wasser unter den Füßen
Zum Glück graben die Leute die Schilder hier im Winter aus.

Denver (Co)–Basketball

Nachdem Aufstehen gingen wir wieder, wie angekündigt, ins Diner gegenüber. Das Personal war schon lange wach und versorgte uns bestens.

Als ersten Sightseeingspunkt, auf ausdrücklichen Wunsch Danielas, laufen wir zum Brown Palace Hotel, die erste Adresse am Platz. Es eröffnete 1892 und ist seither jeden Tag geöffnet, ein Rekord. Auch der Charme des Baujahres wurde erhalten.
Der Concierge erlaubte uns, dass wir uns kurz umsehen.

Danach ruft die Straße. Wir wollen Denver zu Fuß erkunden. Nach guten 3 Stunden Fußmarsch erreichen wir die landesweit bekannte Brauerei Blue Moon und machen dort einen sonntäglichen Frühschoppen. Aus den 24 verschiedenen Bieren probieren wir, unter anderem ein Mango-Weizenbier und ein Mexikanisches Schokoladenbier. Klingt für uns Deutsche verrückt, aber es ist extrem lecker. Da gibt es ein paar Leute bei Blue Moon, die wissen, was sie tun.

Es fällt uns schwer zu gehen, aber wir müssen ja noch zum Basketball.

Also laufen wir nochmal eine Stunde am Fluß/Bach entlang zurück nach Denver Downtown, ruhen uns noch ein wenig aus und sind dann gegen 16 Uhr am Stadion, da wir nichts von der Show verpassen wollen.

Aaaaaber, der Einlass beginnt erst um 17 Uhr. Praktischerweise gibt es gegenüber der Halle gleich ein großes Restaurant und so können wir uns noch vor dem Spiel stärken.

Um 17 Uhr öffnen sich die Tore und wir stürmen mit theoretisch 19.000 Zuschauern in die Arena, aber heute sind es vielleicht nur 8 oder 9.000, die den Weg gefunden haben. Die Luft ist im Vorfeld etwas raus, Denver ist bereits für die Playoffs qualifiziert, der Gegner auf dem Papier weit unterlegen. Wir sitzen im zweiten Stock, die Sitze sind nach vor und auf der Seite doch sehr eng. Jeder Amerikaner findet hier keinen Platz.

Das Spiel beginnt erstmal ausgeglichen, aber nach 5 Minuten beginnen die Gastgeber davonzuziehen. Die Gäste kommen zeitweise immer bis auf einen Punkt heran, aber Denver kann sie auf Abstand halten. Bis kurz vor dem Ende des 3. Viertels, hier können die Washington Wizzards aufdrehen, die Denver Buben treffen nichts mehr und so gerät die Heimmannschaft ins Hintertreffen.
Auch der Super Nikolas Jokic kann die Niederlage nicht mehr abwenden und begeht am Ende noch ein Frustfoul, für das er vom Platz gestellt wird.

Basketball in den USA ist natürlich sehr viel Show, da tanzen Cheerleader und 100 Zumbafrauen und Männer, das Maskottchen macht manchesmal üble Scherze mit den kleinen und großen Zuschauern. Während der kurzen Viertel werden immer wieder Auszeiten von 3-4 Minuten genommen, in denen allerlei Unfug getrieben wird.
Eine Stimmung von den Fans an sich, wie bei uns im Fußball, kommt nicht zustande, der Sport, nachdem die Amerikaner ja alle so verrückt sind, tritt in den Hintergrund.  Ich habe mich einige Male dabei erwischt, dass ich den Spielbeginn nach Auszeit nicht mitbekommen habe.
Ich bin da schon etwas irritiert, denn die Profiligen in den USA, egal für welche Sportart, sind ausschließlich kommerziell, es gibt keinen Unterbau durch Vereine. Wir hatten aber den Eindruck, dass einige Helfer an dem Tag auf freiwilliger Basis dort angetreten sind.

Alles Braun im Brown Hotel
In the streets of Denver
Siehe oben

Denver (CO)–Zweiter Tag

Das Frühstück im echten Diner war super, hier werden wir sicher die nächsten Tage auch einkehren.

Vor der Tür ist es immer noch recht frisch, das soll sich auch für den heutigen Tag nicht ändern. Aber wir sind ja wackere Touris und laufen in Richtung des Kapitols in Denver. Denver ist ja nicht nur eine Stadt, sondern auch eine Gemeinde und Hauptstadt von Colorado.

Hier im Lincoln Park beginnt auch jeden Samstag um 10 Uhr eine kostenlose Stadtführung, heute mit Cami. Im Park liegt noch einiges an Schnee, die Kulisse passt.
Cami liefert uns unzählige Infos zur Stadt und zeigt uns die Markierungen an der Treppe des Kapitols, die anzeigen, warum Denver auch die Mile-High-City genannt wird. Allerdings sind es inzwischen drei Marken, die ursprüngliche, ca. einen halben Meter darüber eine Marke aus den 90ern und eine von 2013, wiederum unterhalb der anderen zwei Markierungen.
Jeder hat also die Möglichkeit sich seine eine Marke herauszusuchen.

Vom Kapitol laufen wir vorbei am Convention Center mit dem großen blauen Bären zur Altstadt von Denver und zum historischen Bahnhof. Nach 2.5 Stunden sind wir gut gefroren und um einiges schlauer.
Natürlich ist die Tour nicht umsonst, sondern es wird vorausgesetzt, dass jeder einen Betrag an den Guide gibt, den er für richtig hält.

Wir vertreiben uns den restlichen Nachmittag in der Stadt, kaufenunter anderem eine T-Mobile Karte. Was aber auch nicht so einfach ist, weil kein T-Mobile Laden uns die Touristenkarte für $30 verkaufen will. Aber ein findiger Verkäufer verkauft uns eine bessere Karte für einen extrem günstigen Tarif, wodurch ich nun unendlich in den USA telefonieren, simsen kann, sowie 10 GB durchs Internet schubsen.

Für den Abend erhalten wir noch den Tipp vom findigen Handyverkäufer, dass wir doch bitte Lower Downtown verlassen sollen und uns in der Peripherie umschauen sollen, weil man nur dort das echte Denver trifft.
So marschieren wir vorbei am Bahnhof über drei Brücken in den Stadtteil Highlands und besuchen eine Brauerei mit dem sinnvollen und deutschen Namen “Prost”. Die Betreiber sind wohl deutsche und äußerst relaxed. Das Publikum stammen allesamt aus der Nachbarschaft, ein paar Hippster eine Carsharing App zu promoten, aber die Jungs trinken lieber die deutschen Spezialitäten aus dem Braukessel, Cheers.

Vor der Wirtschaft steht auch ein Truck mit Bratwurst und Käsespätzle, betrieben von einem Österreicher, der bereits seit 30 Jahren in der Gegend um Denver erfolgreich lebt.
Kein Wunder, eine, zugegeben sehr gute, Bratwurst im Brötchen mit selbst hergestelltem Sauerkraut für $9. Respekt.

Zurück laufen wir wieder und fallen alsbald müde ins Bett.

Frühstück bei Sam
Führung mit Cami
Neugierige Blaubären
Alternative Straßenbeleuchtung
Auch so können Bahnhöfe aussehen. Hier aß Sheldon C. einen Hotdog.
Hier war wohl auch ein Blaubär vorbeigekommen
PacMan in der Stadt und es entsteht Panik
Aber die Rettung naht!

Denver (CO)

Allen Geburtstagskindern des heutigen Tags: Ingmar, Esther und Vronni alles Liebe und Gute

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Natürlich holt der Jetlag mich früh aus den Federn und ich nutze die Zeit, um den heutigen Tag etwas zu planen und schnell noch den ersten, sehr langen Tag zu notieren. Hier in Denver haben wir es aktuell viertel nach sechs, auf meinem Notebook steht noch die Fulda-Zeit, viertel nach eins (13.15 Uhr).

Der Schnee der letzten Nacht ist beinahe komplett weggetaut und so werde ich von der Klimaanlage/Heizung wach gehalten.

Um 7 Uhr öffnet ein Diner in der Nachbarschaft, wir freuen uns schon auf ein amerikanisches Frühstück, mit und ohne Speck.