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Boston, MA

Schade, der letzte Tag für diesen Trip in den USA. Unser Flieger geht heute um 21.55 Uhr los. Das bedeutet für uns, wir haben noch einen fast kompletten Tag in Boston.

In der Vorbereitung hatte ich geglaubt, dass wir Boston in einem Tag durchhaben, aber das war nicht zu schaffen.
So machen wir uns auf in die Stadt. Schließlich müssen wir noch den Schauplatz der Bostoner Teaparty besuchen. Und Cannolis hatten wir auch noch nicht.

Zu Anfang wollen wir aber die Fulda Street in Boston besuchen. Aus Vorsicht fragen wir noch unsere Gastgeber, ob es eine sichere Gegend sei. In Boston ist es überall sicher war die Aussage.

Also kauften wir 4 Fahrten für die Straßenbahn. Gestern hatten wir eine Tageskarte gekauft, aber 4 Fahrten sind günstiger.

Wir sind erstaunt, dass die Bahn gegen halb elf doch so voll ist, aber je näher wir dem Zielbahnhof kommen, um so weniger Leute bleiben im Zug.

Es ist wieder sonnig und mittels Google finden wir die Fulda Street. Das ist nicht weiter spektakulär, leider scheitert auch der Plan einen Bewohner zu fragen, niemand ist auf der Straße.

Zwischenzeitlich hat mir Peter noch eine SMS geschickt, dass wir die Gegend nicht nachts besuchen sollten. Das nenne ich rechtzeitig.

Wir laufen noch eine Runde, aber alles wirkt freundlich und friedlich, Kinder spielen auf Spielplätzen und es wirkt aufgeräumt.

Also fahren wir wieder mit unserer orangenen Linie zurück in die Innenstadt und laufen durch das Bankenviertel hinunter zum Kanal und betrachten das nachgebaute Schiff, auf dem die Engländer damals zur Teezeremonie geladen hatten. Hier kann man gemeinsam mit Schauspielern eine besondere Erfahrung machen und Geschichte hautnah miterleben. Das war uns aber zu teuer und dann hatten wir auch keine Lust Plastikpakete ins Meer zu werfen.

Boston ist von Kanälen und sonstigen Gewässern umgeben. Am ersten Abend sind wir an einem Bereich vorbeigefahren, den wollten wir jetzt nochmal bei Tag sehen, also 3 Kilometer in Richtung Nordwesten.
Zumal wir auch am ersten Abend erfahren hatten, dass man dort auch ein Hochhaus befahren kann und die Ferne schauen kann.

Dazu fragten wir im John Hancock Tower, ob dies hier möglich sei, aber man verwies uns an das Prudential Gebäude. Also nochmal 600 Meter weiter. Aber hier fanden wir die Möglichkeit, aber diese war sehr teuer. Wo wir aber schon bis hierher gelaufen waren, ließen wir uns auf die Experience ein.

Teuer, aber dank des tollen Wetters hat es sich auch gelohnt.

Letzter Punkt für die Tagesordnung waren dann noch die Cannoli. In jedem Video wird davon geschwärmt und sie sind das Muss in Boston. Also machen wir das auch noch.

45 Minuten später und inzwischen dann langsam auch etwas angestrengt erreichen wir die Modern Pastry Bäckerei in der Hanover Street in Boston und wollen uns Cannoli kaufen.

Da diese Bäckerei allerdings auf Bargeld besteht, können wir uns lediglich eines dieser Gebäckteile leisten. Ein Cannoli ist im Prinzip eine süße Canneloni, dabei werden verschiedene Cremes in eine Eiswaffelröhre gespritzt und dann noch mit Toppings versehen.

Kulinarisch wurden uns hier nicht die Augen geöffnet. Aber hatten wir auch nicht erwartet.

Inzwischen ist auch Nachmittag und wir fahren zurück zu unserer Unterkunft. Vorher kehren wir aber im Pub nochmal ein und essen hier zu Mittag. Das Essen schmeckt und wir sind gestärkt für unsere Heimreise.
Christy, die Frau von Peter, befürchtet aber das Schlimmste für unsere Mägen. Sie ist nicht von dem Pub überzeugt. Wir finden den Pub aber sehr unterhaltsam, da man hier die normalen Amerikaner in normaler Umgebung trifft, wie er normales Essen zu sich nimmt.

Egal, wir freuen uns auch nochmal mit Christy und Peter ausführlich zu reden. Schließlich bieten sie uns an, dass sie uns zum Flughafen fahren.
Nach kurzem Überlegen nehmen wir an und müssen daher unser Gepäck, Daniela hat 23.0 kg im Koffer, nicht durch die Bahn schleppen. Die Kilometer der letzten Tage schlauchen doch etwas.

So erreichen wir entspannt den Flughafen und begeben uns zum Checkin. Nach ca. 30 Minuten sitzen wir an den Gates und trinken ein letztes Blue Moon.

Swiss-Air startet pünktlich in den 7-stündigen Rückflug.

Margaretville, PA – Berkshire, MA

Es gibt in unserem Zimmer zwar ein minimales Frühstück bestehend aus Keksen, Saft und Instantkaffee, aber wir nehmen nur die Säfte für unseren Proviant mit.
Daniela hat im Nachbarort einen Frühstücksrestaurant namens Bread and Breakfast gefunden, dort fahren wir 5 Minuten lang hin.

Es sieht eher nach einem Verschlag aus, aber schon beim Eintreten kommen uns viele Einheimische Handwerker entgegen, ein gutes Zeichen.

Direkt beim Koch erhalten wir das Menü und bestellen dann eine Auswahl an amerikanischen Spezialitäten wie Eier mit Speck, Flapjacks und den Kaffee holen wir uns selbst aus der Kanne.

Wir setzen uns in einen Seitenraum, später kommt noch ein junger Mann dazu und wir kommen ins Gespräch.
Er übernimmt Baumfällarbeiten in der Gegend. Er kann sich laut eigener Aussage vor Arbeit nicht retten, vor allem seit viele Leute von der Stadt wegen Covid und der Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten, aufs Land gezogen sind.

Er erzählt, dass er sein Haus, welches er Ende 2019 gekauft hat, schon 6 Monate später für den dreifachen Preis hätte verkaufen können. Dieser Run hatte auch den positiven Effekt, dass die digitale Infrastruktur schnell in dieser Region ausgebaut wurde.

Die Leute kamen sonst eher für wenige Tage oder Wochen zur Erholung in dieses Gebiet, jetzt hatte die Bevölkerung sich grundlegend gewandelt. Das würde auch für die lokalen Handwerker unendlich Arbeit bedeuten. Dadurch stiegen auch deren Preise.

Die Preise im Dinner, in dem wir gerade sitzen, sind aber seit Jahren stabil.

Gestärkt steigen wir wieder in unser Auto und fahren nach Woodstock, die bekannteste Kleinstadt der Welt.

Inzwischen kommt auch die Sonne heraus, wir fahren durch eine schöne Landschaft und man möchte jedes Haus und jeden Baum fotografieren.

Nach 30 Minuten kommen wir in Woodstock an. Man sieht keine Hippies auf der Straße, die Geschäfte öffnen meistens alle erst gegen 11 Uhr. Ein Werkzeugladen hat schon seit 8 Uhr geöffnet und hier kaufen wir ein paar Postkarten.
Natürlich fangen wir mit dem Verkäufer ein kurzes Gespräch über den Ort an. Stolz erzählt er, dass es hier keine Ampeln gibt, ist aber auch nicht nötig. Man entscheidet wohl in der Gemeinschaft des Ortes über solche Dinge, wie er erzählt.

Außerdem wäre sein Werkzeugladen ein Hotspot für die Promis, die in der Gegend leben, so zum Beispiel Chevy Chase. Wir sind beeindruckt.

Wir fahren weiter in den Ort Catskill, dessen Namen für die Gegend steht. Der Name leitet sich aus dem holländischen ab und bedeutet Wildkatze am Bach, ich werde mal meinen Chef fragen.

Der Ort selber ist groß und wir durchlaufen den historischen Kern, trinken eine heiße Schokolade.

Die Gegend war früher sehr reich, wenn man sich die herrschaftlichen Gebäude in der Innenstadt anschaut.

Schnell tanken wir noch, bezahlen bar, um noch weitere 7 Cent pro Gallone zu sparen und fahren nach Albany, der Hauptstadt des Staates New York.

Wie auch Catskill liegt Albany am Hudson River, der ja bekanntermaßen in New York City ins Meer mündet.
Das dieser Verkehrsweg sehr wichtig war, sieht auch wieder ganz deutlich an Albany. Das Zentrum der Stadt startet am Fluss und breitet sich dann den Hügel hinauf aus.

Wir hatten uns vorher überhaupt nicht mit Albany beschäftigt und wir sind sehr beeindruckt von den mächtigen und machtvollen Gebäuden in der Stadt. Alleine das Regierungsgebäude füllt einen kompletten Block.

Wir laufen durch die Stadt und kommen über einen unterirdischen Gang, welcher mehrere Bürogebäude verbindet, zu einem Aufzug zu einem Observation-Deck im 40. Stock. Die Fahrt ist kostenlos und wir haben noch 10 Minuten eine wahnsinnige Aussicht auf die komplette Umgebung, bevor der Aufzug Feierabend macht.

Neben dem Tower, den wir gerade wieder runtergerauscht sind steht mitten auf dem großen Platz ein riesiges Betonufo, welches unpassenden Namen „The Egg“, das Ei, trägt. Dieses ist wohl eine Veranstaltungshalle. Albany ist halt städtisch und etwas extravagant, das fällt auf.

Wir am Auto suchen wir uns eine Übernachtung, die Zimmer in der Stadt sind aber zu teuer und so fahren wir erstmal raus. Nach 15 Minuten sind wir wieder in dem Idyll, welches wir schon den gesamten Tag durchfahren.

Die Wahl fällt auf Pittsfield, MA. Aber die Stadt kann uns auch nicht überzeugen und so fahren wir nochmal 10 Minuten weiter und kommen nach Berkshire. Hier buchen wir ein hübsches Hotel.
Leider hat aber die Küche zu dieser Zeit nicht geöffnet, es sind auch nicht genügend Gäste vor Ort.

Wir genießen aber die Ruhe, fahren kurz nochmal zum Essen die Straße hinauf, bevor wir uns an die Bar setzen, um die Postkarten für diese Reise zu schreiben.

Wellsboro, PA – Margaretville, PA

Endlich startet der Tag mal mit echten Tellern und echtem Besteck, dass wir das noch erleben auf diesem Trip.

Bevor wir aber wieder losfahren, müssen wir erstmal den Jeep vom Schnee befreien. Daniela organisiert kurzerhand einen Besen und ich kratze mittels einer alten Kreditkarte das Eis von den Scheiben. In einem Mietwagen aus Florida gehört ein Eiskratzer scheinbar nicht zur Grundausrüstung.

Als ersten Stopp des Tages peilen wir den Grand Canyon Pennsylvanias an. Es ist eine tiefe Schlucht, die aber im Gegensatz zum berühmten Bruder am Colorado River dicht bewaldet ist und bei weitem nicht so groß. Es ist aber trotzdem beeindruckend und wir sind seit dem Schneefall von vor zwei Tagen die zweiten Gäste vor Ort, wie wir an den Spuren sehen können.

Bei leichtem Schneefall und bedecktem Himmel fahren wir weiter in Richtung Bethel, dem Ort, an dem 1969 das Woodstock-Festival stattfand.

Unterwegs werden wir aber von einem Schild, welches einen historischen Ortskern ankündigt, nach Callicoon umgeleitet. Der Ort ist winzig, aber es gibt einen Bahnhof. Pennsylvania war die erste Region in den USA, die mit diesem Verkehrsmittel erschlossen wurde. Schließlich mussten die Vorkommen an Holz, Kohle und Öl transportiert werden.

Callicoon hat somit schon bessere Tage gesehen, es gibt noch zwei gefällige Saloons, in einem machen wir eine Mitagspause.

Aber bald sind wir wieder auf der Straße und erreichen Bethel. Schon am Weg erhielten wir eindeutige Hinweise, dass wir auf der richtigen Spur des Hippie-Trails sind.

Wir müssen auch nicht lange suchen und finden die Richtung zu dem Gelände, auf dem 450.000 Amerikaner Love and Peace feierten.

Wenn man sich die zugeschneite Wiese anschaut, dann kann man es garnicht glauben. Die Parkplätze, die es rundherum gibt, haben eine weitaus größere Fläche.

Es gibt eine Infotafel, viele Park- und Halteverbotsschilder, einen Polizisten, der einen leeren Parkplatz bewacht und ein geschlossenes Museum.
Der rechte Spirit aus der Zeit erreicht uns nicht, daher fahren wir weiter. Schließlich müssen wir noch die Unterkunft für die Nacht finden.

Bethel ist ein Kaff, hier gibt es keine Hotels, der nächst größere Ort verspricht hier mehr. Also fahren wir nach Monticello und anschließend nach Liberty. Verheißungsvolle Namen, aber mit idyllischen Gegend haben diese nichts gemein, die Orte haben keinen Charm.

Inzwischen ist es dunkel und wir können uns nicht durchringen, hier etwas zu buchen. Also schauen wir in der Booking App, was sich im weiteren Umkreis noch für Möglichkeiten auftun.

In knapp 45 Minuten Entfernung finden wir ein kleines Dorf, scheinbar in den Bergen, hier gibt es drei Unterkünfte, hier werden wir sicher fündig.

Nach einer abenteuerlichen Fahrt auf einer winzigen, untypisch amerikanischen Straße kommen wir in Magretville an. Die Umgebung stimmt uns auf jeden Fall schonmal positiv. Das Dorf liegt in den Catskills, einem waldigen Gebiet, welches noch sehr ursprünglich ist.

Ursprünglich ist dann auch unsere Unterkunft für die Nacht, aber Augen zu und durch.

Das einzige Restaurant am Ort ist noch bis 9 Uhr geöffnet, wir bekommen also noch etwas zu essen. Dazu ereifert sich die Chefbedienung in einem langen Vortag die Tagesgerichte vorzunuscheln. Es ist schwierig ihr zu folgen, dann bestelle ich das Gericht, in dem das Wort Steak vorkam. Gute Entscheidung und sehr günstig.

Am Ende gehen wir früh ins Bett.

17.07.2020 Fulda – Obererbronn

Sommerurlaub in Zeiten von Corona, das ist ein Experiment, welches wir heute starten.

Nach langer Zeit fliegen wir mal nicht weg, aber wir sind im letzten Jahr auch dreimal geflogen.
Aber wir haben ja unseren neuen Flitzer, der mit genügend Kofferraum ausgestattet, zum Urlaubstransporter wird. Also nochmal Neuland für uns.

Wir starten den Diesel entspannt um 10 Uhr. Das Dach bleibt zu, es war noch nicht zu sonnig und wir wollten auch Kilometer machen.

Erster Stopp für diesen Urlaub ist das Outlet in Zweibrücken, kein Trip ohne Shopping ;-).

Weiter ging die wilde Fahrt zur Besinnung ins Kloster nach Oberbronn. Diese Unterkunft fanden wir bei Booking und versprach etwas Dreifaltigkeit.

Das Kloster von den Schwestern des göttlichen Erlösers wurde 1849 gegründet und wird heute in der Hauptsache als Altenheim genutzt. Und auch als Hotel. Neben uns waren noch einige Biker hier.
Fürs Abendessen konnten wir uns nicht mehr anmelden, da waren wir zu spät.

Also machten wir einen kurzen Spaziergang durch den kleinen Ort mit einem herrlichen Mittelalterkern.

Fürs Abendbrot stehen zwei Restaurants zur Verfügung. Eines im Stadtkern und eines neben unserem Hotel.
Dieses wählen wir auch, weil hier hier mehr Leute sitzen. Es sind alles Einheimische, sie sprechen elsässisch. Wir sitzen daneben und lauschen vertrauten Klängen. Hier sind wir nicht in Frankreich, sondern im tiefsten Saarland.

Wir bekommen Flammkuchen und ein schönes Steak. Bei den Biersorten stellt sich schnell heraus, dass nur das heimsche Kronenburg schmeckt und der heimische Weißwein in 0.1l großen Gläschen.

Entspannt gehen wir zurück ins Kloster, das Tor bekommen wir noch geöffnet, aber interpretieren den Türcode für das Haupthaus falsch. Aber mit Hilfe über die Gegensprechanlage klappt es doch, dass wir unser Zimmer zum Schlafen.

Keystone (SD)–Interior (SD)

Wenn Engel reisen. Das ist der Ausdruck, wenn alles wie am Schnürchen läuft

Hier das Motto des Tages:

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Great Faces, great places – Große Köpfe (freie Übersetzung), großartige Plätze

Nachdem der gestrige Tag wettermäßig doch sehr durchwachsen war, begrüßte der heutige Tag uns mit blauem Himmel und Sonnenschein.
Am Buffet des Hotels stärkten wir uns für den neuen Tag. Natürlich typisch amerikanisch, alles auf Wegwerfgeschirr.

Gegen 8 Uhr erreichten wir das Nationale Monument Mount Rushmore. Dank der frühen Stunde und der Jahreszeit hatten wir den Berg mit den vier ehemaligen Präsidenten für uns alleine.

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Das Wetter spielte uns auch in die Karten. Wir plauderten noch ein wenig mit einem Ranger in der Information und erfuhren dort, dass wir bereits ein früheres Werk des Künstlers bei unserem Aufenthalt in Atlanta bewundern durften.
In Atlanta hatte man ihn aber gefeuert, wohl wegen seiner hochtrabenden Pläne, die wohl nur schwer umzusetzen waren.

Auch die Präsidentenbilder und die notwendige Finanzierung stand anfangs auf wackligen Füßen, bis der Kongress per Gesetz das Vorhaben realisierbar gemacht hatten.
Größenwahn ist wohl nicht nur eine Spielart der heutigen Politik der USA.

Aber die Blackhills bieten nicht nur gestaltete Sehenswürdigkeiten, sondern auch beeindruckende Natur.

Wir fuhren als nächstes in den Custer State Park, besuchten dort den Sylvan-Lake und einige sehenswerte Fahrstrecken.

Highlight des Parks ist aber die 1.300 Büffel/Bisons umfassende Herde, die sich mehr oder minder frei auf dem Areal bewegt.

Es dauerte eine paar Meilen, bis wir die ersten Bisons vor die Linse bekamen, dann aber gleich richtig, an einem Gatter versammelte sich eine Gruppe mit Jungtieren.
Die Tiere waren sehr zutraulich und näherten sich unserem Auto. Weil wir nicht wussten, wie so eine Begegnung ausgeht, traten wir die Flucht über eine Gittersperre an. Jetzt auf der sicheren Seite schauten wir eine Weile den Tieren zu.

Nach einer Weile kam ein Ranger an, der bestimmt, unter Einsatz seiner Hupe auch zügig durch die Herde fuhr.

Der nächste Pickup hatte es da, weil den Umgang nicht gewohnt etwas schwerer.

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Die Kühe wollten wir aber nicht den Luftdruck der Reifen prüfen, sondern schleckten das Salz vom Auto, welches nach dem gestrigen Schneefall in rauen Mengen auf den Straßen des Parks verteilt worden war und jetzt an den Fahrzeugen klebte.

Am Besucherzentrum holten wir uns noch ein paar Infos ab und machten im Freien Mittagspause. Es hatte sich inzwischen auf 15° C aufgewärmt.
Hier erhielten wir auch den Tipp für unseren weiteren Weg die Ironmountain-Road zu nehmen. Hier fuhr man durch drei Tunnel, von zwei Ausgängen konnte man wiederum auf das Mt. Rushmore Monument schauen und drei Ringelschwanz-Straßen durchfahren.

Weiter ging es nach Rapid City, der Metropole zwischen den Black Hills und den Badlands. Die Stadt hat etwa soviele Einwohner wie Fulda, aber die Ausdehnung von Kassel (gefühlt).

Hier hatten wir auch erstmals seit Tagen wieder Handyempfang, den nutzten wir und suchten uns eine Unterkunft. Über google stießen wir auf eine Unterkunft nahe dem Badlands Nationalpark, hatten außer dem Namen und der Telefonnummer keine großen Infos, da die Internetverbindung über T-Mobile hier am Land sehr, sehr dünn ist.

Ich rief also frech dort an, erfuhr, dass es sich bei der Unterkunft um eine Ranch handelte, die Stimme der Vermieterin war nett, der Preis war annehmbar und daher machten wir uns auf den Weg ins Ungewisse. Und vor allem ins Unbewohnte.

Ca. 100 km südöstlich von Rapid City führte uns das Navi und wir standen plötzlich im Nichts. Das war nicht die Farm, die Amy uns am Telefon beschrieben hatte. Wir hatten natürlich auch keine Telefonnetz, also tippte ich die Adresse nochmal ins Navi ein und siehe da, wir mussten noch ein paar Meilen weiter fahren.

Da stand es dann auch, das Schild, welches zur Circle View Farm führte. Der Name ist Programm, denn die Wohngebäude der Farm liegen auf einem kleinen Tafelberg mitten im Nirgendwo, mit dem Blick nach Norden auf den Badlands Nationalpark und nach Süden auf den White River und ein Indianerreservat.

Zum Abendessen gab es Lärm von einem Kindergeburtstag und Salat aus dem Supermarkt. Wir machten noch einen Spaziergang über das Plateau und bewunderten den tollen Abendhimmel.

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Wer Bucht, der flucht

Die Zeiten ändern sich. Eine hanebüchene Weisheit.
Die Digitalisierung macht alles einfacher, scheinbar ein genauso einfacher Sinnsatz. Aber stimmt das?

In diesem Jahr waren die ersten Buchungsschritte für Flug und Auto, die wir wie immer Online machen, doch sehr holprig.

Aktuell wird ja über die Vergleichsportale geschrieben und dass deren Unabhängigkeit in Frage zu stellen, wie überraschend. Wir haben es hautnah erlebt. War es vor einigen Jahren wirklich noch ein Leichtes über die großen Portale wie momondo und swoodoo sich passende Flüge herauszusuchen und diese dann zu buchen, so lauern auf jeder Website mehr und mehr Fallstricke, die die Unaufmerksamkeit des Kunden ausnutzen, um mehr Geld in einer engen Kalkulation zu generieren.

Am Ende bucht man dann doch die klassischen Portale, wie Expedia, Lufthansa oder Opodo. Aber auch hier gibt es einige Stolpersteine, so werden auch Fernflüge heute immer ohne Gepäck verkauft, sorry, aber diese Augenwischerei kann niemand ernsthaft gut heißen.
Wir waren auch beinahe so weit, dass wir in ein Reisebüro genutzt hätten.

Die schöne neue Internetwelt, jeder will mit möglichst wenig Aufwand und ohne Arbeit reich werden und das funktioniert nur, wenn man Leute hinters Licht führt. Nachhaltiges Wirtschaften ist nicht mehr angesagt.
Der vermeintliche Zeitgewinn geht durch unzähliges Vergleichen verloren, man muss ständig Winkelzüge beachten und die augenscheinliche Bequemlichkeit weicht dem immanenten Gefühl, dass man als Konsument nicht für voll genommen wird.

Weiter ging es mit der Buchungsodyssee beim Mietwagen. Die letzten Jahre haben die Partner über das ADAC Portal immer die besten Angebote für die USA gehabt, vor allem wenn man 2 Fahrer melden will. Das Portal steht für Seriosität, dachte ich immer.

Zuerst hatte ich bei Sixt gebucht, der Preis war sehr interessant und deutlich günstiger als die anderen Anbieter. Mir war bei der Buchung auch keine Kröte aufgefallen, die es zu schlucken galt, daher wollte ich dem deutschen Auswanderer in den USA eine Chance geben.
Nach einer zufälligen Suche nach der Choiceline von Sixt fand ich einen Hinweis, den ich auch in den Geschäftsbedingungen nach einiger Suche fand, dass man mit einem Sixt-Mietwagen sich nur in bestimmten Staaten aufhalten darf.
Da wir sehr spontan unterwegs sein wollten, kam diese Lösung aber nicht in Frage, da die meisten, an Colorado angrenzenden Staaten bei einer Sixt-Buchung ausgeschlossen sind.

Also stornierte ich meine Buchung nach einer Woche, legte einen dreistelligen Betrag aus dem Budget oben drauf und buchte die gleiche Wagenkategorie bei Hertz. Ich zahlte den Aufpreis auch deswegen, weil wir den Mietwagen nach drei Tagen Denver in der Innenstadt abholen konnten und am Ende der Reise am Flughafen abgeben können.
Alles Bombe, dachte ich, bis ich nach vier Wochen mir nochmal die Auftragsbestätigung anschaue und dort lese, dass ich vor Ort eine Einwegmiete von $ 150 zahlen müsse. Ich fiel aus allen Wolken, zumal während des Buchungsvorgangs nur ein sehr oberflächlicher Hinweis zu einer möglichen Preiserhöhung kam, der vom Portal angezeigte Preis aber, obwohl er neu für diese Konfiguration kalkuliert wurde, gleich blieb.
Zum einen ist nicht nachvollziehbar, dass diese Kosten nicht über das Portal abgebildet werden können (billiger-mietwagen.de bekommt das auch hin) und überhaupt ist ein Aufpreis für eine Einwegmiete bei einer Distanz von weniger als 20 Kilometern ein sehr schlechter Witz.

Also habe ich auch diese Wagen storniert und bin jetzt mal wieder bei Alamo gelandet. Ich hoffe, dass ich hier keine Überraschung erleben werde.

Wenn es einfach wäre, dann könnte es jeder.
Leider wird die Welt immer komplizierter und Gesetze, die für uns Verbraucher mehr Transparenz bringen sollen, werden von vermeintlich ausgefuchsten Unternehmen aus dem In- und Ausland ab absurdum geführt und unterhöhlt.
Diese Unternehmen schaufeln sich und der gesamten Internet-Reise-Branche ihre eigenen Gräber.
Es stellt sich auch die Frage, wer bei solchen Unternehmen arbeiten will, aber vielleicht ist es auch nur noch eine Frage der Zeit, bis solche Unternehmen komplett digitalisiert sind, weil niemand für solche Geschäfte arbeiten will, die wie Versicherungsvertreter auf Fehler des Kunden spekulieren.

Hoffentlich setzen sich am Ende doch endlich wieder Unternehmen durch, die für ein ehrliches Geschäft einen ehrlichen Preis verlangen. Diese sind aber sehr schwierig im Internet zu finden, wo immer nur der lauteste gewinnen wird.

Ein frommer Wunsch …

On The Road Again

2019 wird wieder gereist. In wenigen Wochen geht es wieder einmal über den Atlantik, diesesmal in die Mitte der USA.

Beim Motto sind wir noch nicht ganz klar:

  • Rockies Part 2
  • The Wall
  • Haushaltssperre – So what?
  • White Out – Vom Schnee in die Wüste

Wir werden in Denver starten, uns dort ein NBA Spiel anschauen und dann, je nach Wetterlage nach Norden und Süden fahren, die weiten Weiten der Badlands im Norden locken genauso wie Dünen von White Sands im Süden.
Außerdem könnten wir dort mal schauen, wie weit dort Herr Trump mit seiner Mauer sein wird. Einer dummen Idee, wie wir Deutschen wissen und man im neuen Roman von Timur Vermes nachlesen kann.

Wir werden uns definitiv treiben lassen, wenn es 1000 km in drei Wochen werden, dann passt es sicher, aber wahrscheinlich werden wir doch wieder viel auf der Straße sein und die 5000 km auf den Mietwagen laden. Into the great wide open …

Im Sommer geht es dann noch für eine Woche nach Polen, hier werden wir uns Rammstein im beschaulichen Oberschlesien anhören und schauen. Ein Trip, auf den wir uns auch sehr, sehr freuen.

Valemount (BC)

Nachdem es gestern doch etwas später geworden war, schliefen wir dafür heute etwas länger.
Dafür war heute morgen schon der Kaffee von Gavin aufgesetzt worden, und wir bereiteten uns ein kleines Frühstück mit OatMeal, gekochten Eiern sowie Wurst mit Honey/Garlic Taste.
Nach unserem Frühstück machten wir erst einmal eine kleine Besichtigungstour über Gavin´s Farm und wurden auch gleich wieder von Dante, Gavin´s Hund, freudestrahlend und schwanzwedelnd begrüßt.

Nun überlegten wir, was wir uns heute ansehen wollten. Auf Shawns Vorschlag hin entschlossen wir uns, zum Kinney Lake zu fahren und dort eine kleine Wanderung zu unternehmen. Der Kinney Lake befindet sich im Mount Robson Park.

Jasper wollten wir uns heute nicht antun, auch aufgrund der Fahrtzeit von etwa 1 Stunde schon nicht.

Auf dem Weg zum Kinney Lake machten wir einen kurzen Stopp, um uns die Rearguard Falls anzusehen. Leider war es kein richtiger Wasserfall, dafür aber imposante Stromschnellen.

Danach ging es weiter zum Mount Robson Park. Im Info- Center informierten wir uns über den Trail zum Kinney Lake. Die gute Frau im Visitor Center warnte uns auch gleich vor Bären, dass wir auf jeden Fall laut lachen oder uns unterhalten sollten, da wir kein Bärenspray dabei hatten.
Zum Glück hatte Steffen eine kleine Trillerpfeife eingepackt, so dass wir auch nicht laut und falsch singen mussten.
Die werde ich heute Nacht auf jeden Fall auch mal ausprobieren, vielleicht hilft sie ja gegen die Bären, die sich ab und zu ins Haus verirren…

Der Trail zum Kinney Lake ist insgesamt 9 km lang. Es ging immer am Fluss entlang und war einfach schön, durch den Wald zu wandern.

Auf dem Rückweg fing es leider zu regnen an, so dass wir unsere Regenjacken auspackten und uns schnurstracks auf den Rückweg zu unserem Pick Up machten.

Nun sitzen wir in Gavin´s Wohnzimmer und schreiben ein wenig Blog.
Wir werden sehen, wo wir heute Abend unser Dinner haben werden und was noch passiert.

Vancouver, British Columbia

Gegen 6.30 wachen wir auf, im Zimmer oben drüber übt man wohl gerade für Stomp. Egal, also auf in die Dusche und für den Tag fertig machen.

Wir schnappen unser Auto und suchen ein Cafe zum Frühstücken. Unserem Instinkt folgend, fahren wir in Richtung des Stadteils Kitsilano und sehen unterwegs ein cooles Restaurant “Sophies Cosmic Cafe”. Sieht gut aus und wir sind um Punkt 8 Uhr vor der Tür und werden freundlich begrüßt. Man verfrachtet uns in eine typische Sitzecke, Tisch in der Mitte, links und rechts rote Kunstledersessel. Super Kaffee, sättigende Omletts mit Bratkartoffeln zu vernünftigen Preisen. So gestärkt geht wir unser Ziel an, die Stadt zu erkunden.

Wir fahren zurück zur Unterkunft, besorgen uns unterwegs in einem Drugstore zwei Tagestickets für den ÖPNV und sind fortan mit U-Bahn, Bussen und zu Fuß unterwegs.

Wir starten in der Innenstadt, schlagen uns nach Chinatown durch. Daniela ist begeistert, als wir in einem kleinen Geschäft Cola Light mit Mangogeschmack finden. Gab es in den USA nicht.

Chinatown ist eine Sache für sich, viele kleine Läden, wir besuchen einen chinesischen Garten, am Rande des Viertels sammeln sich gebrochene Gestalten, so dass wir umkehren.

Nächster Halt ist der bekannte Stanleypark. Mitten in der Stadt liegt dieser riesige, 4 km² große Park, zumeist mit Bäumen bewachsen. Wir beginnen die Umrundung des Parks zu Fuß, 54 C$ für einen Hopp-On-Hopp-Off-Bus pro Person wollen wir nicht investieren, außerdem wollen wir Farbe bekommen, daher gehen wir los.

Erster Halt die bekannten Totempfähle, die im Park auf dessen ursprünglichen Bewohner hindeuten aber keinen  mythischen  Hintergrund haben, sondern einfach nur schmücken sollen.

Man läuft wunderbar am Wasser entlang und sieht hier links Wald und Wiesen und rechts die riesige Skyline von Vancouver.

Wir kommen noch an einer Kanone, einem Leuchtturm und Aquarium vorbei, sehen von weitem die Lionsgate-Bridge und beschließen den Weg um den Park abzukürzen.

Mit dem Bus fahren wir vom Park zu einem Turm, genannt “Top of Vancouver”. Wir sparen uns das Geld für die Aussichtsplattform und fahren kostenlos in das sich um die eigene Achse drehende Restaurant und essen dort zu Mittag.
Zum Glück ist die Küche hier nicht so schnell, so dass wir eine komplette Umrundung (Dauer eine Stunde) hinbekommen und so die Stadt in wunderbarer Ruhe und aus 100 Metern Höhe betrachten.

Aber auch das schönste Essen geht vorbei und wir fuhren wieder hinunter und gingen weiter, nochmal zur Steamclock. Diese spielt alle 15 Minuten teile der Big Ben Melodie.
Um dem Schauspiel zu folgen schaffen wir es im Restaurant gegenüber der Uhr zwei Plätze mit direktem Blick zu bekommen, nutzen die Happy Hour, um uns das Warten zwischen den Pfeifen und Hupen zu verschönern.

Der Tag ist aber noch lange nicht vorbei. Wir wollen schließlich unsere Tageskarte richtig ausnutzen und fahren mit dem Bus zur Insel Granville. Hier wurden auf einer großen Fläche verschiedene Märkte untergebracht, es gibt auch ein Theater und viele Bars.

Wir drehen eine Runde, bestaunen unter anderem in der Feinkosthalle deutsche Spezialitäten wie z.B. Bagels und Piroggen. Da hat wohl jemand nicht richtig aufgepasst …

Inzwischen sind wir sehr mutig hinsichtlich der Möglichkeiten des Busnetzes geworden und fahren einfach, auf den Verdacht hin mit Linie weiter, die uns bereits aus der Innenstadt hierher gebracht hatte und siehe da, unser Instinkt täuschte uns nicht und wir landeten bei der bekannten U-Bahnstation, fuhren zwei Stationen, wechselten in den Bus, kauften kurz bei Safeway ein und schreiben nun seit über zwei Stunden die Blogbeiträge der letzten drei Tage.