Archiv der Kategorie: Südafrika 2017

Diesmal etwas weniger Kilometer

Giant’s Castle–Underberg

Als Nachtrag zum gestrigen Abend möchten wir das tolle Restaurant des Giant’s Castle Resort lobend erwähnen.

Sie hatten aufgrund der geringen Auslastung nur eine reduzierte Karte, aber die Gerichte wurden hervorragend zubereitet und angerichtet. Hier hätte Herr Rach nichts zu mäckeln, auch der Service war natürlich und freundlich. Das hatten wir auf dieser Reise bisher noch nicht so erlebt.

Auch das Frühstück war wieder außerordentlich und starteten so gut in den Tag, das wir uns auf einer Autofahrt in Richtung Underberg entspannen mussten.

Das besondere an den Drakensbergen ist, wenn man sich in Nord-Süd-Richtung (oder umgekehrt) bewegen will, so muss man immer Stichstraßen zu den außenliegenden Überlandstraßen fahren. Das heisst hier im konkreten Fall für eine geographische Distanz schlägt das Navi eine Strecke mit über 200 Kilometern vor.

Nach einer Änderung auf kürzeste Strecke sind es “nur” noch 128 km zu fahren. Diese 128 Kilometer haben es aber in sich und fahren über die berüchtigten Backroads, in der Regel Sandpisten mit ordentlich Schlaglöchern. Aber dadurch fahren wir durch wunderbares Farmland mit tollen, herbstlichen Farben.

Gegen 12 Uhr erreichen wir Himeville und Underberg und treffen unseren Gastgeber für die nächsten zwei Tage. Sein Name ist Gary, er ist Friseur, Hausmann, Lobbyist und vermietet einen winzigen Raum hinter seiner Garage.

Das ist unsere Unterkunft für nächsten zwei Tage, wir stören ihn beim Fifa 2017 spielen. Aber das Zimmer ist klein, aber sehr sauber und Gary ist Easy-Going.

Nachdem wir unser Gepäck untergebracht haben und fahren an einen nahgelegenen See. Dort treffen wir an unserem Hochzeitstag auf eine Hochzeitsgesellschaft, die dort ein Picknick veranstalten. Wir beschäftigen uns aber mit den tollen Herbstfarben, die die Bäume rings um den See haben.

Wir müssen aber gleich aufbrechen, weil das Wetter umschlägt und Gewitterwolken aufziehen. Gerade als wir im Auto sitzen fängt es kurz an zu regnen.

Wir fahren zurück nach Underberg und machen noch einige Besorgungen für das Frühstück am nächsten Morgen.

Gary und seine Frau geben uns eine Restaurantempfehlung in der näheren Umgebung, so dass wir dorthin laufen können.

Das Pimentos ist ein Restaurant mit einer Bar. Daniela hat eine riesige Fischplatte und ich bekomme 500 gr T-Bone-Steak.

Das Essen war sehr gut und als Nachtisch gehen wir rüber in den Pub und unterhalten uns ein wenig mit den Einheimischen. Sie erzählen uns von ungeheuren Schneehöhen im Winter, aber sie kennen hier keine Winterreifen.

Mit dieser Erkenntnis gehen wir zurück zur Unterkunft, schließlich wollen wir am nächsten Tag uns von Gary auf den Sani Pass hinauffahren lassen.

Champagne Valley–Giant’s Castle Park

Zum Ende unseres Aufenthaltes in Ema Fweni brachten wir kurz die Bude wieder auf Vordermann und verabschiedeten uns von Rita. Sie wünschte uns alles Gute für die Reise und wir machten uns auf den Weg zum nächsten Stopp an den Drakensbergen, Giant’s Castle.

Munter über das Land, durch unendliche gedehnte afrikanische Siedlungen entlang des Weg gelangten wir nach 2 Stunden Fahrt für 90 Kilometer an unser Ziel den Giant’s Castle Park.

Dieser wird nicht von der nationalen SAN-Park-Organisation betrieben, sondern von der lokalen Gruppe KZN Wildlife. Daher ist der Aufbau auch ein wenig anders, auch wenn die Ziele nicht minder interessant.

Bei der Einfahrt in den Park werden wir gefragt, ob wir Tagesgäste wären oder eine Übernachtung gebucht hätten. Letzteres verneinten wir und erhielten umgehend das Angebot, dass wir doch auch im Park übernachten könnten. Er zeigte uns gleich die Preisliste und wir stimmten zu.

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Was sich auch als richtig herausstellte, zumal auf der Zufahrt zum Park keine Unterkünfte ausgemacht werden konnten, wir jetzt in einem 3 Sterne Chalet mit Mountainview sitzen und kurz nach unserer Ankunft gleich mal eine kurze Wanderung (2 Stunden, 3.7 km) zu einer der Höhlen im Park machten, in denen die San, die hiesigen Ureinwohner, bereits vor 5000 Jahren bis vor hundert Jahren die Wände als Internet, E-Mail-Postfach und Bilderbuch benutzten.

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Wir machten die Führung mit einer Deutsch-Amerikanerin und einer Einheimischen, deren Versuch alles sehr exakt und deutlich auszusprechen uns das eine ums andere Mal zum Grinsen brachte.

Neben vielen Zeichnungen von Tieren und Menschen fand Daniela auch einer schwarz-roten Grashüpfer.

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Der Weg zur Museumshöhle erreicht ein BZS von 4, uns kommt auch eine Schulklasse entgegen und wir werden einmal mit “Good Afternoon, Sir” und “Good Afternoon, Ma’m” von einem wohlerzogenen, weißen Jungen gegrüßt, der sich dabei auch an die Mütze tippte.

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Zurück ging es entlang eines kleinen Flusses und wir erreichten gegen 14.30 Uhr wieder die Rezeption und erhielten den Schlüssel zu unserem Chalet, noch kurz 60 Kilo Gepäck 50 Meter den Hang hinauf schleppen und dann setzten wir uns auf unseren Balkon. Keine Minute zu früh, denn im Hintergrund zog in den Drakensbergen ein Gewitter auf, welches sich mit Donnergrollen ankündigte.

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Also nutzten wir die Zeit und schrieben die ersten Postkarten. Wurde ja auch Zeit.

Der Regen stoppte nach eine Weile wieder und die Sonne kam wieder durch, aber es blieb kalt. Aber wir sind ja auch inzwischen oberhalb von 1600 Metern und da darf es im Herbst auch mal kühler werden.

Nachher gehen wir noch ins Camp-Restaurant, da wir gegrilltem Gemüse und Bratwürsten erstmal überdrüssig sind. 

Ema-Fweni-Champagne Valley

Wandertag

Nun war es so weit, wir wollten uns dem Drakensbergmassiv wandernd nähern.

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Jens hatte uns eine “einfache” Route vorgeschlagen, die wir dann auch beherzt einschlugen.

Allen Verboten zum Trotz gingen wir die ersten Meter auf einem Pfad, der normalerweise nur den Hotelgästen des Champagne Hotel vorbehalten ist, aber auch hier gilt, wo kein Kläger, da kein Richter.

Es ging steil voran, auf einem steilen Pfad durch einen Urwald machten wir die ersten Höhenmeter. Ziel war ein Felsen namens Sphinx.

Auf dem Weg dorthin mussten wir einige Bäche durchqueren, über Bäume steigen, also hierbei von einem Walk (O-Ton Jens und Rita, unsere Vermieter) zu sprechen, ist aus Perspektive von uns Vorderrhönern schon sehr verwegen.
Man vergisst auch sehr schnell, dass man sich hier in Afrika befindet. Die Umgebung erinnert doch eher an die Urwälder in Kalifornien, mit ihren Mammutbäumen, auch wenn diese hier natürlich fehlen.

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Bis zu den sogenannten Crystal Falls hielt ich noch mit und als ich sah, dass der Weg nicht einfacher wurde, brach ich an der Stelle wegen Kniebeschwerden ab und Daniela schlug sich alleine weiter in Richtung der Sphinx durch.

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Ich besuchte noch einen kleinen, idyllischen See und kam am Rückweg direkt auf dem Gelände des 4-Sterne-Hotels raus. Hier stahl ich mich an der Wache, um Fragen zu vermeiden, vorbei.

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Daniela berichtet nun über den weiteren Weg:

Ich war mir sicher, dass Steffen irgendwie den Weg zu unserer Unterkunft finden würde, so dass ich ihn getrost zurückließ.

Der Weg wurde tatsächlich nicht einfacher, aber dafür umso schöner. Nachdem ich den Urwald hinter mir gelassen hatte, wanderte/stieg/kraxelte ich über einen schmalen Pfad bis zur sogenannten Sphinx. Auf der von uns entwickelten, nach oben offenen “Bergziegenskala” (BZS) verdient der heutige Weg mindestens eine 10,0, teilweise aber auch eine 11,9.

Von  der “Sphinx” aus hatte ich so einen tollen Blick über das Tal und das Bergmassiv, dass ich mich entschloss, mich im Felsen zu verewigen.

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Eigentlich wollte ich ja weiter, auf die Empfehlung von Jens, hinauf zum Breakfast Stream, aber der Weg wurde immer steiler und anspruchsvoller, so dass ich ein kleines Stück oberhalb der “Sphinx” eine kleine Pause einlegte, die wundervolle Aussicht genoss und dann den Rückweg antrat.

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Es wurde auch kein einfacher Abstieg, aber ich habe ihn trotzdem gemeistert und fand auch den Einstieg über die sogenannte “Monks Cowl”. Auf dem Abstieg nach unten begegneten mir auch immer wieder andere Wanderer, mit denen ich einige nette Smalltalks führte.

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Unterwegs las ich auch immer wieder Verbotsschilder, dass man den Weg nur beschreiten dürfte, wenn man den Eintritt dafür gezahlt hätte. Leider fand ich keine Kasse, wo ich dies hätte tun können.

Nach gut drei Stunden und insgesamt 7 Kilometern kam ich wieder wohlbehalten in unserer Unterkunft an.

Zur Belohnung machten wir in einer nahegelegenen Bäckerei Mittag. Wir bestellten von der Deli-Karte und tranken dazu leckere Milch-Shakes.

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Wir fuhren weiter ins Tal, machten einige Besorgungen und hielten auf dem Rückweg bei einem Ort an, an dem man eine Canopy-Tour machen kann. Canopy ist Seilbahnfahren, nur mit Gurtzeug und durch die Bäume und über weite Strecken hinweg.

Unser anfänglicher Enthusiasmus wurde aber durch ein paar Fakten gedämpft (70 Meter über dem Boden, Fahrten bis zu 170 Meter) und nach einem Video, in dem in den ersten Szenen merkwürdiger Weise ein Grab gezeigt wurde, überlegten wir es uns anders, bedankten uns höflich und fuhren wieder nach Ema Fweni.

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Dort machten wir einen Rundgang durch den tollen Garten von Jens und Rita. Rita trafen wir dann auch persönlich und unterhielten uns über diesen tollen Platz.

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Sie hatte diesen mit Jens zusammen vor vielen Jahren gefunden, sich darin verliebt und nachdem beide ihren Besitz in Johannesburg verkauft hatten, sich in voller Gänze diesem Flecken gewidmet.

Wir können die Unterkunft nur empfehlen, die Lage, die Aussicht sind Einmalig. Auch die Ausstattung ist sehr gut. Vor allem gefällt uns der Kamin, die Nächte werden jetzt doch schon empfindlich kalt. Rita erzählte, dass Anfang Mai auch meistens die Gipfel des Cathkin Peaks den ersten Schnee abbekommen.

Deswegen läuft auch der Kamin bereits seit 1 Stunde auf vollen Touren und wir können in gemütlicher Wärme diesen Blog schreiben.

Basotho Village–Ema-Fweni-Champagne Valley

Während der Nacht war es dann doch für afrikanische Verhältnisse sehr kalt geworden, es ist schließlich Herbst und der Golden Gate Highland Park liegt schließlich 2000 m ü. NN.

Aber wie an jedem Morgen in Afrika begrüßt uns aber wieder die Sonne und wir schauen auf das Farbenspiel an den Sandsteinwänden der Drakensberge.

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Das erste Ziel des Morgens, nach einem ausgiebigen Frühstück auf unserer Veranda, war Clarens, die Stadt liegt westlich von unserer Unterkunft.

Wir hatten keine Ahnung, was uns erwartet, also rein ins Vergnügen.

Clarens überraschte uns mit einem munteren Treiben bereits um 10 Uhr, es sah nach Volksfeststimmung aus, aber es war ein ganz normaler Feiertagsmorgen.

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Um einen Überblick zu bekommen drehten wir eine Runde um den Platz, die Sonne schien und die für die Gegend üblichen Pappeln war entweder schon blattlos oder in knalligem Gelb und Rot gefärbt.

Damit wir die Toilette benutzen durften, musste ich schon früh morgens ein lokal gebrautes Weizenbier trinken. Daniela darf ja schon die ganze Zeit fahren …

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Nach einem munteren Vormittag in Clarens fuhren wir zu nächsten Unterkunft Ema Fweni. Auf dem Weg dorthin ließen wir uns, voll die Massas, die Scheibe von einem Einheimischen reinigen und machen Mittagspause vor dem Amphitheater der Drakensberge. DSC02778DSC02796

Von dort sind es dann nur noch knappe zwei Stunden und nachdem wir uns eine endlose Straße entlang den Berg nach dem Champagne Valley zu unserer Unterkunft hinauf gekämpft haben, beziehen wir unser Ferienhaus für die nächsten zwei Tage bei Dr. Jens und Rita Johannson. Er lebte während des letzten Krieges für ein paar Jahre in Deutschland und begrüßte uns mit einem freundlichen “Grüß Gott”. DSC02805

Er gab uns Tipps für die nächsten Tage, unter anderem für ein Restaurant heute abend: Dragon’s Restaurant and Pub.

Der Service war gut, wir wurden auch direkt an den offenen Kamin gesetzt. Das Essen war so lala, ich fühlte mich berufen, hier erstmal den “Rach” zu machen.
Also ein Gulasch mit Soßenbinder als Stew zu verkaufen halte ich weltweit für äußerst verwegen. Aber egal.

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Präsentation: 4 von 5
Geschmack: 1 von 5

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Präsentation: 3 von 5
Geschmack: 4 von 5

Im Restaurant trafen wir noch auf Verena und ihre Mutter. Beide kamen aus dem fernen San Diego über Amsterdam nach Südafrika (32 h Flug) und wir unterhielten uns nett mit ihnen. Sie stammen ursprünglich aus Deutschland und leben jetzt in Kalifornien.

Als ihr Essen nach gefühlten 60 Minuten kam, verabschiedeten wir uns, schließlich hatten wir zuvor für unsere Unterkunft noch Feuerholz bei zwei netten Ladies an der Straße gekauft.

Dieses liegt nun im Kamin, wir sitzen am Sofa, trinken Wein und schreiben diesen Blog.

Auch das Feuer brennt bestens, weil ich mal ausnahmsweise auf meine Frau und meine Schwiegermutter gehört habe, die meinten, dass man mit Eierkartons ein prima Feuer hinbekommt.
Ich hatte zur Sicherheit aber noch einen Grillanzünder drunter gepackt.

Ladysmith–Basotho Cultural Village (Golden Gate Highlands Park)

Nach einer durchwachsenen Nacht (die Party dauerte bis tief in die Nacht hinein), waren wir wieder früh wach.

Um 8 Uhr saßen wir aber im Frühstücksraum unserer Unterkunft und warteten darauf, dass uns Kathleen unser bestelltes Frühstück (Rührei, Bratkartoffeln, Speck und Bratwurst (die letzten beiden Sachen natürlich nur für Steffen) bringt.

Wir ließen uns unser Frühstück schmecken und holten uns beim Auschecken noch ein paar Tipps für die Fahrt zum Golden Gate Highlands Park von Ferdie, dem Manager der Unterkunft.

So machten wir uns wieder auf den Weg. Vorher machten wir aber einen Zwischenstopp beim örtlichen Spar, um uns dort mit Grill- Utensilien einzudecken.

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Wir erreichten auch bald die Dakkensberge, die uns mit atemberaubenden Blick und strahlend blauem Himmel begrüßten.

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Gegen 13 Uhr erreichten wir dann unsere Unterkunft im Basotho Cultural Village, in dem wir unsere eigene Rundhütte mit Vollausstattung, Grill und einem freien Blick auf die tolle Landschaft bezogen.

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Nach einem kurzen Verweilen auf unseren kleinen Terrasse entschlossen wir uns, an einer kleinen Führung durch das Dorf teilzunehmen.

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Wir waren zum Glück bei dieser Führung die einzigen zwei Gäste und ließen uns das Dorfleben ausführlich und anschaulich erklären. Zunächst mußten wir beim “Chief” des Dorfes um Einlass bitten.DSC02633

Einige Kostproben des einfachen Essens der Bewohner oder eine kleine Kleideranprobe für mich durften natürlich hier auch nicht fehlen.

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Dann genossen wir den Sonnenuntergang und den freien Blick auf die Landschaft von unserer Terrasse aus.

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Steffen warf dann den Grill an und ich kochte einen Gemüse- Eintopf aus den gekauften Zwiebeln, Zucchini, Tomaten und “Chaka Laka” aus der Dose.

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So ließen wir dann entspannt den Abend ausklingen.

Als Nachtisch gab es dann einen wunderbaren Blick auf den südafrikanischen Sternenhimmel.

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Berg’n’Dal Camp–Ladysmith

Den heutigen Tag begannen wir sehr entspannt, genossen noch mal ein Frühstück vor unserem eigenen Bungalow. Aber auch schon gegen 8 Uhr waren wir wieder auf der Straße.

Wir entschlossen uns aber, nachdem auch das Wetter schlechter wurde und somit die Chancen auf gute Tiersichtungen sanken, dass wir den Krüger Park heute morgen frühzeitig wieder verlassen.

Bei der Ausfahrt fuhren wir bestimmt noch an 50 Fahrzeugen vorbei, die noch auf Einlass im Park warteten. Diejenigen haben bestimmt noch eine Stunde warten müssen, mindestens.

Danach machten wir Meter und erreichten am späten Nachmittag Ladysmith, eine Industriestadt, welche dicht vor unserem morgigen Ziel, den Drakensbergen liegt.

Dank Internet war die Unterkunftsuche nicht weiter schwierig, das ausgesuchte Ziel war dann aber bis zu unserer Ankunft ausgebucht, so dass wir final in einer ehemaligen Villa im besseren Viertel von Ladysmith gelandet sind, wo heute abend einige Einheimische lautstark eine Geburtstagsparty abhalten.
Als “White Couple” sind wir aber so vertrauenswürdig, dass wir im Haupthaus übernachten dürfen und von dem Treiben nichts mitbekommen.

Dinner hatten wir im einzigen Restaurant der Stadt, die Servicequalität und das Personal brachten uns ein ums andere Mal zum Schmunzeln.

Das Essen und vor allem der Nachtisch entschuldigten aber hierfür.

Pretoriuskop Camp – Berg’n’Dal Camp

Kurz nach 6 Uhr morgens haben wir das Pretoriuskop Camp mit Ziel Berg’n’Dal Camp verlassen.

Die Hoffnung auf Leopard und Co. wurde wieder nicht erfüllt, daher machten wir um 8 Rast an einem Verpflegungscamp und hatten Frühstück aus Blechnapf und Blechteller mit Blechtassen, echtes Buschfrühstück und lecker.

Gegen 12 Uhr erreichten wir unser letztes Camp im Krüger Park für diesen Urlaub und konnten um 14 Uhr einchecken. Das Berg’n’Dal Camp liegt an einem kleinen Staudamm, an dem wir auch eine Herde Elefanten beim Saufen beobachten konnten.

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Auf der Nachmittagspirschfahrt sahen wir mehrere Nashörner, zum Teil wieder sehr dicht bei unserem Fahrzeug. Die Rhinos sind auch hier im Park sehr gefährdet und jeder wird immer wieder dazu angehalten, dass man Gefahren für die Tiere sofort anzeigen soll.

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Zum Abendbrot finden wir uns im Camp Restaurant ein, Daniela isst einen Veggie Burger und für mich gibt es das erste Rumpsteak.

Zum Nachtisch gönnen wir uns noch jeder eine Malaria Tablette.

Lower Sabie camp–Pretoriuskop Camp

It’s Freedom Day in Südafrika. Er erinnert an die ersten freien Wahlen, die an diesem Tag im Jahr 1994 abgehalten wurden.

Diesen Feiertag hatten wir auch nicht bedacht, als wir im letzten Jahr noch den Reisezeitraum festgelegt hatten. Da der Freedom Day in diesem Jahr auf einen Donnerstag und der 1. Mai auf den folgenden Montag fällt, nutzen viele Südafrikaner dieses lange Wochenende und besuchen, so wie wir den Krügerpark. Daher war auch die Auswahl der Unterkünfte bereits im Dezember sehr beschränkt. Aber wir hatten alles hinbekommen, auch wenn die Qualität der Unterkünfte doch sehr arg schwankt, was auch sicher am Preis liegt.

So auch heute, unsere Hütte ist extrem winzig, aber es passen zwei Betten, ein Tisch mit Stühlen, ein Waschbecken und der obligatorische Kühlschrank hinein.

Tisch und Stühle schafften wir nach draußen, zum einen für das Abendessen (Braai) und zum anderen, dass wir die Koffer abstellen können. :-/

Die Herfahrt war unspektakulär, wahrscheinlich aufgrund des Feiertags sind alle Tiere nicht da, wo man sie erwartet. Obwohl wir das Camp bereits um 6.10 Uhr verließen, hatten wir keine nennenswerten Sichtungen.

Einzig eine Elefantenherde an einem komfortablen Wasserloch konnte uns verwöhnte Touris noch begeistern.

Nach dem erwähnten Check-In im heutigen Camp machten wir uns nochmal nach Draußen und mussten einige fahrerische Prüfungen meistern. Zum Glück waren wir diesesmal Danielas Wunsch gefolgt und hatten einen SUV besorgt. Bodenfreiheit ist Bodenfreiheit, ist Bodenfreiheit.

Auf dem letzten Stück der Ausfahrt sahen wir noch einen üblichen Stau, weil wohl ein Tier zu sehen war. Als wir näher kamen entdeckten auch wir einen kapitalen Löwen.  Zum ihm gesellte sich auch bald ein zweiter, deutlich jüngerer Löwe. Diese sonnten sich in aller Seelenruhe zwischen den wartenden Autos und waren sehr vertraut miteinander.

Nach 10 Minuten hatten sie aber genug Aufmerksamkeit bekommen und sie zogen ab, direkt an unserem Auto vorbei.  Wir haben dem Löwen in die Augen geschaut. Sehr cool.

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Lower Sabie Camp

4.50 Uhr, was will der verdammte Wecker von uns? Ach ja, wir hatten gestern Abend noch einen Morning Walk gebucht, was bedeutet, dass die Gruppe zwanzig Minuten vor dem Pöbel durch das Camp Tor darf und damit man den Park noch für sich alleine hat.

Dieser Vorteil zeigte sich zwei Minuten später, als zwei ausgewachsene Löwen uns auf der Straße liegend begrüßten und ein lautstarkes Konzert veranstalteten.

Hier spürt man den Klang Afrikas im wahrsten Sinne des Wortes, dieses Grollen geht einem durch Mark und Bein und ist gleichzeitig Balsam auf die gestresste Touristenseele.

Mit unseren Parkrangern Lunga und Petrus fuhren wir ein Stück vom Camp weg, parkten den Jeep und wanderten in die Savanne vor dem Sabie River.
Nach kurzer Orientierungsphase hatten die zwei die Route für heute entschieden und wir marschierten im Gänsemarsch los.

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Allerdings hatten die zwei zuvor noch etwas an unserem Dresscode auszusetzten, genauer an Danielas. Ihr petrolfarbendes Fleece stellte eine akute Gefahr für unser Wohlbefinden dar, komisch beim letzten Morning-Walk war das kein Problem, auch ihr rostfarbenes Shirt war nicht besser. Als guter Samariter riss ich mir mein graues Shirt vom Leib und gab es. Ich war fort barfuss unter meinem schwarzen Fleece und ich hatte ständig Angst, dass mein Shirt geweitet wird.  Winking smile

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Nachdem die Formalitäten und die Richtung geklärt waren, trafen wir auch bald auf eine enorme Büffelherde. Anfangs nahmen sie von uns noch keine Notiz, doch dann wurden alle neugierig und wir 9 Spaziergänger standen einer Horde von geschätzt 100 Kühen/Bullen gegenüber.

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Wir beobachteten sie, sie beobachteten uns. Aber anscheinend waren wir so interessant, dass sie immer näher kamen und uns erst einmal auf unserem weiteren Weg folgten.

Auch das Hochwerfen eines großen Dunghaufens schreckte die Herde nur kurz ab.

Wir schüttelten trotzdem die Herde mit gezielten Steinwürfen erfolgreich ab und setzten unsere Wanderung fort.

Auf einer kleinen Anhöhe sahen wir eine Giraffe, die uns beobachtete.

Als nächstes fanden wir einen Flusspferd- Schädel, den sich Lunga auch gleich als Thron auserkor. Natürlich stiess ihn Petrus von diesem gleich herab.

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Unseren Break hatten wir dann kurz darauf am Ufer des Sabie Flusses mit Blick auf badende, lebende Flusspferde.

Nach einer kurzen Rast ging es weiter zu den Überresten einer ehemaligen Siedlung eines Stammes, der vor über 80 Jahren hier im Gebiet des Kruger- Parks gelebt hatte.

Lunga und Petrus zeigten uns noch Gräber und die Orte, an denen damals die Hütten gestanden hatten. Aus Respekt zogen wir unsere Hüte ab.

Danach ging es zurück zum Camp. Hier machten wir im Restaurant erstmal Frühstück im Restaurant von Mug & Beans. Zu uns gesellte sich noch Oliver aus Saarbrücken, der mit uns auf der Wanderung gewesen war.
In der Sonne sitzen verbrachten wir so die nächsten 2 Stunden, trennten uns dann und ich ging eine Runde im Pool schwimmen.

Am Nachmittag machten wir nochmal unseren eigenen Game Drive, aber sahen wieder keine Leoparden.

Am Abend machten wir wieder den Grill an und es gab Grillgemüse, Impala-Spieße und gebackene Kartoffeln.

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Bereits um 7 Uhr verließen wir das komfortable Skuzusa Camp um erneut den ganzen Tag auf die Pirsch zu gehen.

Um diese Uhrzeit waren wir aber bei weitem nicht die Ersten unterwegs, zahllose Jeeps mit Touristen an Board waren rund um das Camp unterwegs.

Das erste große Tier des Tages war ein Elefant. Dieser brachte aber die Touris nicht in Wallung, sondern ein paar Meter weiter lagen ein paar Nashörner im hohen Gras. Wir mussten “Schlange stehen” um unser Foto machen zu können.

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Wir fuhren weiter über sandige Pisten und hatten nach kurzer Zeit, in einiger Entfernung, die nächsten Nashörner vor der Linse. Wir kommen den Big 5 immer näher. Lediglich der Leopard und der Büffel fehlen uns noch.

Heute machten wir ca. 200 km rund um die Camps Skuzusa und Lower Sabie. Viel Zeit vergeht dabei mit Starren in die ständig wechselnde Vegetation.

Viel Glück hatten wir bei unserer Mittagspause, diese verbrachten wir in Lower Sabie auf der Aussichtsterrasse, von wo aus wir eine Gruppe Giraffen beobachten konnten, die zum Saufen an den Fluss gekommen waren. Es ist immer ein besonderes Spektakel und für die Tiere ein großer Aufwand den langen Hals zur Wasseroberfläche zu senken und dann auch noch Wasser aufzunehmen.

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Am Nachmittag begegneten uns noch ein paar Flusspferde, Zebras, Impalas und versteckt im hohen Gras Nashörner.DSC02152 DSC02023DSC02107

Gegen 17 Uhr bezogen wir unser Quartier im Lower Sabie Camp, ein sehr einfaches Zimmer mit Sammeltoiletten und Duschen. Aber dafür mit mehr Anschluss an die restlichen Urlauber.

Endlich hatten wir auch die Zeit gefunden und die südafrikanische Grillsaison eröffnet. Es gab Impala Bratwurst, Halumi Käse und gegrilltes Gemüse.