Über Sylvester mal woanders sein, Amerika zur Nebensaison und den Nordosten besuchen. Das waren die Ideen für diesen Trip.
Wir hatten eine gute, meist stressfreie Zeit, haben auf 2480 Kilometern mit dem Auto und über 100 km zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln viel gesehen. Mit diesem Trip haben wir neue Staaten auf unser Checkliste: Illinois, Indiana, Ohio, Pennsylvania, New York (State) und Massachusetts. Außerdem hatten wir eine Nacht in Ontario, Kanada.

Es war wieder mal eine neue Seite von Amerika. Der Verkehr in diesem Ballungsraum mit fast schon europäischer Besiedlungsdichte war schon mehr als wir es sonst aus dem Westen der USA gewohnt sind. Aber die Amerikaner sind meist ruhige Autofahrer, lediglich in Boston wird schon ordentlich gehupt.
Wir waren gerne hier, sind wieder durch die Walmarts geirrt und haben uns unterwegs mit neuen Jacken, Hosen und Shirts versorgt. Schuhe gab es in diesem Jahr keine.
Wieder war es einfach und schön mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen, zumindest meistens. Meine Erfahrung, dass die Leute in den großen Städten meist weniger Lust zum Quatschen haben, bestätigte sich auch auf diesem Trip.
Fast niemand wünschte uns Happy New Year in Chicago, dafür aber wieder in den ländlichen Regionen.
Von daher waren wir nicht nur in den großen Städten unterwegs, sondern auch wieder am Land, in diesem Fall in den Catskill Mountains, in Pennsylvania.
Aber auch die Städte Chicago und Boston haben uns sehr gut gefallen, Wolkenkratzer und amerikanischer Lifestyle.
Unterwegs überraschten uns auch die Stopps in Cleveland und Albany, Städte die wir gar nicht auf der Rechnung hatten.
Leider hatten wir es nicht mehr nach Rhode Island geschafft, das hatten wir in der ersten Planung noch drin gehabt, aber die Tagesstrecken waren der Zeit mit Tageslicht meist angepasst und wir wollten uns keinen Stress machen.
Insgesamt war der Trip ab doch deutlich teurer als in den Jahren davor. Das lag wohl auch daran, dass wir öfter in Restaurants waren und auch meist in Hotels gewohnt haben. Die klassische Lösung beim Amerikaroadtrip, einfach ins nächste Motel zu fahren, ist für die Gegend nicht so üblich oder wir wollten einfach besser schlafen. Viele der Motels sind auch nicht mehr über Booking.com buchbar.
Die Hotelpreise lagen bei 80 bis 150 EUR/Nacht, zwei Nächte hatten wir über Airbnb gebucht. Der Mietwagen kostete mit Einwegmiete 460 EUR und die Flüge kosteten zusammen ca. 1300 EUR. Die Flüge waren ja auch der ausschlaggebende Punkt für die Reise, diese waren nämlich im Vergleich zu den letzten Jahren einigermaßen günstig. Gut, die Zeiten, in denen wir für unter 600 EUR zur Westküste fliegen konnten, sind wohl offensichtlich vorbei.
Getankt haben wir für 2.39 $ bis 3.49 $ pro Gallone, das sind Literpreise zwischen 70 und 90 cent. Für uns toll, für den Amerikaner schon fast existentiell. Unser Jeep hatte einen 2 Liter Motor und war auf den Highways relativ sparsam unterwegs.
Von Trumps Ansinnen erneut Präsident zu werden, haben wir am Rande mitbekommen. Politik und Religion sind keine guten Themen für den amerikanischen Smalltalk. Wenn die Rede darauf kam, haben wir natürlich aufmerksam gelauscht. Die einen lehnen ihn kategorisch ab, meist mit einem Bauchgefühl. Das selbe Bauchgefühl, was seine Unterstützer antreibt.
Er hat in seiner Amtszeit nicht genug Schaden anrichten können, als dass er seine Integrität im Großteil der Bevölkerung verloren hätte.