Graskop–Panorama-Route–Sabie

Das Frühstück des Tages hatten wir um 8 Uhr im Autumn Breeze. Hier bereitete uns ein echter Chef mit Jacke und Kochmütze original englisches Frühstück zu und es gab braunen Toast. Wir waren die einzigen Gäste des Tages, daher gebührte uns die gesamte Aufmerksamkeit, kann schon etwas nerven, aber jeder war sehr um unser Wohl bemüht. Es war sehr lecker.

Danach machten wir uns auf die Panorama-Route aus Richtung Graskop aufzurollen. Kurz zum Hintergrund: Graskop und die Panorama-Route liegen im sogenannten Highfield (1400 m über NN und mehr) und man hat bei gutem Wetter einen herrlichen Blick ins Tal.

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Diesen hatten wir dann auch am ersten Stop, dem sogenannten Pinnacle View. Hier steht ein einzelner Posten im Blickfeld des Lowfields. Aber seht selbst.

Da wir die ersten und einzigen Gäste waren machte einer der Kassierer mit uns die Tour entlang der Aussichtspunkte. Wahnsinn, Regenwald an den steilen Wänden und im Sichtfeld.

Als nächsten Stop wollten wir God’s Window anfahren, ähnliche Szenerie, aber hier lag auf einmal dichter Nebel am Ort, so dass wir diesen Stop auf den Nachmittag verschoben.

Nebelfrei war dann der Lisbon Fall. Im strahlenden Sonnenschein bewunderten wir den höchsten Wasserfall des Hochplateaus.

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Als nächste Attraktion fuhren wir zu den Lucky Pottholes, den glücklichen Schlaglöchern. In diesem Teil der Schlucht hatten Strudel bemerkenswerte Löcher in den Stein gefressen. Auch dieser Stopp war ein Highlight.

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Weiter auf unserer Jagd nach Superlativen ging es zum nächsten Aussichtspunkt, hier konnten wir tief in das Tal des Blyderivers schauen. Der Canyon ist 25 km lang und sehr, sehr tief. Auch hier strahlte die Sonne und wir konnten super Bilder machen.

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Hier trafen wir auch wieder auf eine bayrische Familie, die wir bereits in Letaba getroffen hatten.

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Auch beim nächsten Aussichtspunkt, welche einen Blick auf das Blyderivertal mit Staussee und drei Rundberge bot. Diese Rundberge, Rondevals genannt, werden gerne mit Hütten der Einheimischen verglichen.

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Wir hatten zwar noch vor bis zur Staumauer zu fahren, aber brachen dieses Vorhaben ab, als wir die notwendige Strecke auf der Karte sahen. Unser Reiseführer empfahl uns noch im angrenzenden Ressort die Aussichtspunkte anzufahren, aber diese waren lang nicht so spektakulär, wie die vorigen.

Auf dem Rückweg nach Graskop hatten wir immer noch Glück mit dem Wetter und am God’s View hatten wir noch tolle Blicke tief ins Tal.

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Weiterhin waren Daniela und ich noch für eine Reisegruppe von folkloristisch gekleideten Damen die Superstars. Jede wollte mit uns und vor allem Daniela Bilder machen.

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Wir hatten Sabie als Ziel für unsere heutige Übernachtung ausgemacht. Bevor wir aber dort hinfuhren machten wir einen kurzen Stop in Graskop, aßen Pfannkuchen mit exotischen Füllungen, kauften im Biltong Land bei einer mürrischen Verkäuferin etwas Trockenfleisch.

Danach machten wir uns zurück auf die Straße, verließen Graskop machten einen spontanen Schlenker nach Pelgrim xxxx, einer verlassenen Goldgräberstadt. Im Reiseführer stand, dass die Stadt in jeder Möglichkeit einen Laden untergebracht hätte. Wir können das bestätigen und die aggressive Art der Jugendlichen einen von ihnen zugewiesenen Parkplatz einzunehmen, verleiteten unseren möglichen Plan B der Übernachtung in dem sehr idyllisch gelegenen Tal und wir machten uns daran in Sabie einen Übernachtung zu finden.

Wir folgten einem Vorschlag unseres Reiseführers, aber die Unterkunft wurde gerade renoviert, auch die Pension daneben schien unbesetzt. Nach inzwischen fast 1400 km durch Afrika war auch unser Tank zum zweiten Mal leer und wir fuhren zur Tanke. Daniela klärte das mit dem Nachfüllen, derweil ich auf der anderen Straßenseite die Unterkunft für die Nacht fand.

Die Mädels waren sehr bemüht uns willkommen zu heißen, das Restaurant war zwar etwas heruntergekommen, aber das Zimmer war einfach und sauber. Abenteuer Afrika.

Der Ort hat auch eine Mikrobrauerei, wo wir bei Weizenbier das abendliche Dinner hatten.

Morgen geht es in Richtung der Drachenberge.

Olifants-camp–Graskop

Wir standen für unsere Verhältnisse spät auf und hatten um 7.30 Uhr Frühstück auf der Veranda vor unserer Hütte. Die Affen im Camp ließen uns in Ruhe.

Danach machten wir uns auf in Richtung des Orpen Gates, um den Park zu verlassen. Bis dahin fuhren wir noch einige Kilometer auf Sandpisten, um wiederum Giraffen, Elefanten, Hippos und etliche Antilopen zu sehen. Auch die Landschaft wechselte wieder von Grün zu Grau, von Busch zu Steppe. Kurz vor der Ausfahrt aus dem Park streifte noch ein Gepard unseren Weg, oder wie er hier heißt: Cheetah.

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Wir fuhren als nächstes in Richtung der Panorama-Route 532. Unseren Lunchbreak nahmen wir in Klaserie in einem Restaurant mit dem vielversprechenden Namen Lovebitez ein. Günstig und gut. Das läuft in Südafrika bestens.

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Hier sahen wir auch die Berge des Highfields. Bis wir aber dorthin kamen mussten wir noch einigen Obstfabriken vorbeifahren. 7kg Orangen für einen guten EURO, aber wir konnten gerade noch widerstehen.

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Dann ging es auf in die Berge, aber das Wetter wurde gleiche schlechter, Regen kündigte sich an. Wir hatten auch noch keine Unterkunft für die Nacht, rechneten uns aber aus, da noch drei Ortschaften auf dem Weg lagen, dass wir hier fündig würden. Die Dörfer waren aber reine Einheimischen-Ansiedelungen und wir wurden hier nicht fündig. Inzwischen wurden die Wolken dichter, die Nacht dunkler, so beschlossen wir doch schon nach Graskop zu fahren, um dort ein Nachtquartier zu finden.

Fündig wurden wir an der Hauptstraße. Hier betreibt Marie mit ihrem Mann eine familiäre Ferienanlage mit Zimmern namens Autumn Breeze, passend zur Jahreszeit.
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Das Zimmer ist riesig, aber auch kalt. Also nicht lang aufhalten und auf zum Essen fassen. Die Straße hinunter waren einige Restaurants, wie wir bereits gesehen hatten, aber alle, bis auf ein portugiesisch-mosambikanisches Restaurant hatte nichts mehr offen. Die Wahl viel daher leicht, aber wir wurden nicht enttäuscht und hatten ein gutes Nachtessen.

Es war zwar schon einige Zeit dunkel, aber noch nicht spät,daher machten wir noch einen Gang durch die Gemeinde, um zu checken “was geht”. Wir fanden einen Bikerpub und unterhielten uns den Rest des Abends mit dem Wirt und den Gästen. War ein netter Abend.

Letaba- Olifant- Krueger Nationalpark

Unser Plan für heute war, zunächst einmal schauen, ob wir am Aussichtspunkt vom Letaba-Camp noch ein paar Tiere sehen konnten.

Leider sahen wir keine großen Tiere, dafür aber einen schönen Sonnenaufgang und jede Menge Geräusche…DSC00602DSC00606

So packten wir unsere Sachen, bestiegen unseren Polo und machten uns auf in Richtung Olifant-Camp.

Dieses erreichten wir um 9:30 Uhr und hatten auf der Fahrt das Gefühl, dass alle großen Tiere heute frei hatten. Wir sahen nur ein paar Impalas auf dem Weg zu unserem neuen Camp.DSC00673

Im Olifant Camp stärkten wir uns im Restaurant mit einem Frühstück. Die Aussicht auf den Olifant River war überwältigend. Nach der Stärkung bezogen wir dann unsere Hütte.DSC00671

Um 11 Uhr machten wir uns noch einmal auf den Weg, um Tiere zu sehen.

Heute wurden wir auch reichlich belohnt: Elefanten, Hippos im Wasser; faule Hippos am Uferrand, Strausse, Giraffen, Kudus, Büffel (liegend und stehend), Krokodile und zu guter Letzt auch noch ein paar faule Löwen, die in der Mittagshitze (25 Grad) unter Bäumen im Schatten dösten.

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Tip des Tages: wo ein oder mehrere Autos am Straßenrand stehen, immer erst mal anhalten, es könnten sich Tiere irgendwo versteckt halten.

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Die Landschaft wechselte auch ständig (von Steppe bis hin zu afrikanischen Wäldern). Erschreckend, aber für den Winter wohl typisch sahen wir auch komplett weiße Pflanzen.

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Unser Abendessen genossen wir im angeschlossenen Restaurant mit sehr schönem Blick über den Olifant River.

So beschließen wir den Abend bei Kerzenlicht, Weißwein und Blog schreiben….

Letaba, Krueger Nationalpark

Um 5 Uhr, ausgeschrieben f-ü-n-f geht heute der Wecker. Wir haben uns für einen Morning-Walk angemeldet. Kurz vor 6 Uhr verlassen wir das Camp mit einem Jeep, um nach kurzer Fahrt durch das Dickicht mit zwei Guides, John und Deshi, einer Familie mit zwei Kindern und zwei Einheimischen, zu wandern.

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John ist der Sprecher, er ist weiß, Deshi (schwarz) trägt auch ein Gewehr und den Proviant für eine kurze Rast. Die Rollen sind historisch verteilt …

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Unterwegs treffen wir Impalas, drei Giraffen, davon zwei im Pärchenmodus, einen Sträucher fressenden Elefanten, einen einsamen Bullen und weitere Tiere, wie den für Ameisen gefährlichen Ameisenelefanten.

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An den verschiedenen Wasserstellen, die wir anlaufen sind wider Erwarten keine Tiere zu finden, aber auf dem Weg durch den Busch zeigt uns John Spuren von Löwen, Hyänen, Elefanten, Giraffen, Kudus, Stachelschweinen und Leoparden. Schon mächtig was los vor unserer Tür.
Er erzählt auch, dass er einmal einen Elefanten erschießen musste, da das Leben einer Frau mehr als in Gefahr war, weil sie sich nicht entsprechend seiner Anweisung verhalten hatte. Nach der Ansage marschieren wir brav im Gänsemarsch hinter den beiden Anführern her.
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John erzählt auch, dass aufgrund des des wenigen Regens wahrscheinlich 75 % der 8000 Flusspferde nicht erleben werden. Die Natur ist grausam.

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Erkenntnis der Tour: Giraffen stinken auch, wenn sie in freier Wildbahn leben.

Nach knapp vier Stunden sind wir wieder im Camp. Hier machen wir ein spätes Frühstück und erkunden danach die Anlage. Es gibt einen Pool, leider ohne Liegen. Die Temperatur ist derweil weit über 25°C gestiegen und wir können im Sommerdress unterwegs sein. Das Camp liegt am Fluß Letaba, diesen kann man vom Restaurant und der Terasse davor bestens überblicken.

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Wir lassen uns am Restaurant im Schatten eines großen Baums nieder und beobachten in den nächsten 3 Stunden das Treiben am Fluss.
Hier grasen gemütlich zwei Flusspferde, ein einsamer Kudu ebenfalls, ab und an kommt eine Elefant vorbei und hundert Geier scheinen auch Futter am Rande des Wassers zu finden.

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Zwischenzeitlich treffen wir auf die ersten Deutschen in unserem Urlaub, natürlich Hessen, aus Baunatal. Beide sind ohne ihre Familien mit einem Camper im gesamten Park unterwegs und schießen beinahe soviele Fotos wie wir.

Um viertel nach vier beginnt unsere nächste Activity, wie Ausflüge hier heißen, und wir machen einen Sunset Drive außerhalb des Camps. Dazu fahren wir mit dem Guide Erik, der gerne sentimentale Geschichten, es scheinen fast Fabeln zu sein, zur Tierwelt erzählt.

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Unter anderem berichtet er vom Totenkult der Elefanten, die zwar keinen eigenen Friedhof haben, aber jeden Verlust beweinen und die Toten mit Blättern und Ästen bedecken.

Auf dieser Fahrt sehen wir wieder Elefanten, einzeln und in der Herde, Impalas und irgendwelche Böcke. Danach fällt, wie jeden Abend schlagartig das Licht aus, sprich, wir können nichts mehr sehen.

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Aber der kluge Afrikaner baut vor und hat im Fahrzeug 4 Suchscheinwerfer mitgenommen, die jetzt von 4 “Freiwilligen” in den den nächsten zwei Stunden in die dunkle Nacht gerichtet werden.

Die erste Stunde ist doch sehr trostlos, wir sehen ein Nilpferd in ca. 200 m Entfernung in einer Suhle. Dann taucht für einen kurzen Moment eine Hyäne auf. Ein Mordsdrum, die werden bis zu 70 Kilo schwer und mit ihrem Kiefer können sie einen Druck von bis zu 2 Tonnen erzeugen.
Der Aasfresser wird von einer Herde Zebras verfolgt, komisch, ist das sonst nicht anders herum?

Das ist dann auch der Startschuss für alle anderen Tiere endlich aus den Federn zu kommen, auf der Rückfahrt sehen wir dann im Scheinwerferlicht Elefanten mit Nachwuchs, Hippos direkt neben unserem Laster, Eidechsen und Riesengänse.

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Die Nacht ist kälter als die davor, daher sind wir leicht verfroren, als wir wieder bei unserer Hütte ankommen und, wie schon am Abend zuvor, den Grill anwerfen. Heute kommt kein Besuch vorbei, bzw. es lädt sich niemand zum Essen ein und so bleibt viel zu viel für uns über.

Morgen geht es in das Olifantscamp, es liegt direkt neben unserem, aber es ist für seine tolle Aussicht auf den Olifant Fluss bekannt. Wir werden die Fakten überprüfen.

Johannesburg- Krueger Nationalpark

Unsere heutige 650 km lange Etappe begannen wir mit einem sehr guten Frühstück bei Judy.

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Nach einem herzlichen Abschied begaben wir uns auf unseren Weg in Richtung Krueger Nationalpark.

Wir wussten, dass es ein sehr langer Weg werden würde, also starteten wir um 9 Uhr.

Unser erster großer Halt war an einer Bananenplantage.  Hier mussten wir feststellen, dass sich die Vegetation von Busch und Steppe hinzu Nadelbäumen erheblich geändert hatte. Ich kam mir vor wie in Amerika.

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Um 16 Uhr erreichten wir nach 600 km endlich das Tor zum Krueger Nationalpark, wo wir zunächst einmal eincheckten.

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Wir mussten weitere 50 km bis zu unserem Lager (Letaba) fahren.

Wir folgten natürlich den Wegweiseren, die uns aber fälschlicherweise in eine andere Richtung führten. Nichtsdestotrotz sahen wir unsere ersten Tiere (1 große Elefantenkuh mit 2 Elefantenkindern, Springböcke, 1 Giraffe…).

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Nach einigen Kilometern mussten wir aber feststellen, dass wir in die falsche Richtung fuhren, bzw. den uns vorgeschlagen Weg mit dem Polo nicht fahren konnten.

So wurde es doch knapp. Wir wussten, dass um 17:30 Uhr das Tor unseres Camps schloss.

Uns (oder mir) blieb nichts anderes übrig, als zu testen, was unser Polo so hergab.

Und, o Wunder, wir schafften es, dass Tor zu erreichen vor 2 Minuten vor 17:30 Uhr (und das trotz einer Herde Wasserbüffel, die sich uns in den Weg stellten). Ich erklärte kurz, wie sehr ich Kühe mag und sie ließen uns passieren.

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So erreichten wir pünktlich das Tor unseres Letaba – Camps und wir konnten einchecken. Wir buchten auch sogleich einen Morning Walk (6:00 Uhr bis 9:00 Uhr) und einen Sun Set Drive (16:30 bis 19:30 Uhr). 

Über unser Abendessen mussten wir uns auch keine Gedanken machen, hatten wir doch im Spar unseres Vertrauens vor dem Nationalpark eingekauft.

Also gab es heute Abend Fleisch und Fisch vom Grill…

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Die größte Bratwurtschnecke ever oder doch nur eine Süßwatterotter?

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Abendessen mit formschönen und farbenfrohen Plastiktellern aus dem Odenwald.

Spontan lud sich auch noch ein Gast ein, den wir nicht ausladen konnten. Ein kleiner Spring- Bock…

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Ein wenig Zucchini, ein bisschen Apfel, und wir waren sein Freund, mal schauen, ob er morgen wieder da ist… 

Johannesburg, ZA

Um 8 Uhr setzten wir uns an den gedeckten Tisch in der Wohnung von Judy. Uns erwartet ein tolles Frühstück mit Obst, Gemüse und Honig aus dem Reagenzglas.
Der Höflichkeit halber frage ich, ob wir beim Abwasch helfen sollen, aber sie verweist auf die Hilfe, die von einer afrikanischen Hilfe zur Verfügung steht und zwingt uns, Urlaub zu machen. Smiley

Ok, wir sind auf der weißen Seite der Welt geboren, aber Judy ist ein sehr herzlicher Mensch, der uns nach einem kurzen Spaziergang noch zum Rosebank Center fährt, uns den Sonntags Floh- und Handwerkermarkt und das Hyatt Hotel zeigt, in welchem wir um 11.30 Uhr unseren Urlaubswagen abholen.

Der Markt ist etwas besonderes, so hatte ich es zumindest im Fernsehen gesehen, keine Grenzen oder ähnliches, aber das Publikum, wie auch im gesamten Einkaufszentrum, ist weiß. Welcome Home.
Wir gehen aber auf die Jagd nach den ersten Souvenirs für den Urlaub, werden auch fündig.

Die Anmietung des Wagens ist auch schnell erledigt und wir erhalten einen “formschönen” VW Vivo, einen Polo in der landestypischen Sedan-Form, also mit angeklebtem Kofferraum (Limosine/mit Ar…)

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Mit quietschenden Reifen startet Daniela den Wahnsinn auf der linken Straßenseite in Richtung der Wurzeln der Menschheit. Auf dem Programm steht die Wiege der Menschheit, ein Museum 50 km außerhalb von Joburg.
Auf der Fahrt dahin kehren wir kurz in einem riesigen Einkaufszentrum ein und machen ein paar Besorgungen (Trockenfleisch, mmmmmh) und Rosinenskones.

Gestärkt treffen wir am Cradle of Human Mankind ein. Die Ausstellung ist kurzweilig, sehr frisch und beginnt mit einer Rundbootfahrt durch den Geburtskanal der Erdentstehung.
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Auf dem riesigen Gelände wurde unter anderem Mrs. Ples gefunden, ein 2.1 Millionen Jahre alter Schädel eines Austrealus Pididingens.
Am Ende der Ausstellung ist ein Aussichtspunkt, an dem wir unglaubliche Ruhe des Orts genießen können.

Der zweite Punkt unseres Ausflugs ist die Höhle, in dem einige der Funde der Gegend gemacht wurden. Sie ist ungefähr 15 Kilometer vom Museum entfernt, gehört aber immer noch zur Gegend des Ursprungs der Menschheit. Im Museum wurden dazu auch verschiedene Theorien erklärt, die geläufigste besagt, dass die Menschheit, belegt durch fossile Funde, dieser Gegend entstammt. Interessant, dass gerade hier Apartheid so ein großes Ding ist.
DSC00256 Neander wer?

Die Höhle ist echt riesig und beeindruckend. Auf unseren Reisen haben wir einige Höhlen gesehen, aber dieser Schnitt in die Erdkruste ist sicher die Nummer eins. In der Höhle lebten keine Menschen, aber einige Überreste wurden für die Ewigkeit konserviert.
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Der Ausgang war etwas beschwerlich, zum Teil musste ich auf allen vieren, es muss sicherlich sehr lustig ausgesehen haben, durch Felslöcher klettern. Die erste Hose hat es somit für den Urlaub geschafft.
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Auf dem Rückweg führt uns das Navi durch eine Straße an deren Rand ein afrikanischer Mark stattfindet, diese Ansammlung an Einheimischen wirkt erstmal kritisch, aber niemand beachtet uns und wir erreichen gegen 18 Uhr unser Domizil.
Judy empfiehlt uns einen Italiener, im selben Block wie der Inder von gestern Abend. Sehr lecker und der Junior-Chef spricht etwas deutsch wegen Rammstein, er lässt es aber offen, ob er den Ort meint oder die Kapelle. Das Essen war sehr lecker und alles für keine 25 EUR in einer Toplokation. Airbnb hat sich wieder gelohnt, da wir auf diesem Weg in einer lebenden Nachbarschaft untergekommen sind und nicht in einem sterilen Hotelbunker mit gleichartiger Nachbarschaft. It’s nice.

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Jetzt sitzen wir wieder in unserem neuen Wohnzimmer, schauen wie Adam Sandler und Drew Berrymoore ihre Familie durch Südafrika schleusen. Dazu trinken wir einen sehr guten Rotwein vom Weingut Morgenhof (Cabernet Sauvignon 2012), den uns Bridgette, unsere eigentliche Gastgeberin, geschenkt hat. Ich kann den Wein und Judys Unterkunft empfehlen. Die Wohnung, die Umgebung, ein perfekter Start unseres Trips.

FULDA–Johannesburg

Gegen 12 Uhr trifft Daniela ein und wir machen die letzten Vorbereitungen. Wir prüfen 3-mal, ob wir dieses Mal auch wirklich die Pässe eingepackt haben und machen uns auf den Weg zum Bahnhof.

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Der Zug rauscht überpünktlich ein und wir fahren genauso pünktlich mit fränkischen Bordpersonal im Fernbahnhof in Frankfurt ein. Die Koffer sind schnell beim gelangweilten BA-Bodenpersonal aufgegeben und ab zu Mosch-Mosch im Terminal 2. Nach einem köstlichen Mahl machen wir uns gelassen auf zum Gate, wo wir nach kurzer Wartezeit einsteigen.

In London haben wir nur eine Stunde zum Umsteigen, machbar, aber sportlich. Wir steigen in Heathrow in einen A380 in das obere Deck ein. Nachdem der Stewart unsere Bildschirme nach 30 Minuten zum Laufen bekommt, beginnt der coole Teil der Reise. Die Nacht ist gemischt und insgesamt schlafe ich wenig, aber das ist normal.

Nach guten 10 Stunden, 20 Minuten vor der geplanten Ankunft, erreichen wir Johannesburg in den frühen Morgenstunden. Der Checkout verläuft problemlos, aber als wir Danielas Koffer abholen wollen, taucht dieser auf dem Laufband nicht auf. Als wir am Beschwerdeschalter ein Fass aufmachen wollen, taucht auch der Koffer wie von Zauberhand wieder auf. Also weiter raus nach Afrika. Dort erwartet uns Sunny, der Reiseführer für den heutigen Tag. Wir haben über Motherafrika eine ganztägige Tour in Johannesburg gebucht. Er lädt uns auch erstmal in authentischer Umgebung zu einem Kaffee ein, wir holen noch drei weitere Gäste (2 Amerikaner, eine Neuseeländerin) ab und ab geht es nach Soweto.

Als erster Stopp steht das WM-Stadion auf dem Plan, in welchem heute zwei Teams aus Johannesburg/Orlando spielen. Irgendwo spielt heute auch Iron Maiden, aber mehr bekommen wir nicht raus.

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Danach fahren wir in einen Slumstadtteil von Soweto. Die Bilder dort wollen wir gar nicht fotografieren, die Leute sind freundlich, aber wirken doch sehr desillusioniert. Der einheimische Guide führt uns in eine Wohnung/Behausung in dem Slum, es ist mehr als ernüchternd. Man kann nur Dankbar für unseren Lebensstandard sein. Hier leben mehr als 20 Leute auf 20 m². Wir waren alle geplättet und geerdet.

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Wir werden noch durch die Häuserwüsten von Soweto gefahren, bevor wir die beim nächsten Halt ein Museum anlässlich der Schwarzenaufstände von vor 40 Jahren besuchen. Es immer wieder befremdlich, wie die Weißen mit den Einheimischen umgegangen sind. Ian, unser amerikanischer Mittourer erzählt noch ein Erlebnis vom Morgen, was diesen Geist auch für heute bestätigt.

Die Mittagspause verbringen wir in der Nähe von zwei stillgelegten Kühltürmen, die bunt bemalt als Aufbau für Bungee-Sprünge dienen. Hier erhalten wir Gegrilltes: Bratwurst, Hühnerflügel und Rindersteaks. Delicious!!

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Für den Nachmittag steht das Arpartheidsmuseum auf dem Plan. Beim Eingang bekommt man den ersten Dämpfer, über die Eintrittskarte wird mach nach Zufallsprinzip Schwarzer oder Weißer und muss den jeweiligen Eingang nutzen.

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Die weitere Ausstellung ist Stellenweise recht deutlich und zeigt die Auswirkung von rassistischer Politik in allen seinen Ausprägungen. Wir bleiben zwei Stunden in der Ausstellung und kommen kleinlaut beim Bus wieder an.

Anschließend fährt uns Sunny noch durch Johannesburg und erklärt uns die verschiedenen Gebäude und Plätze.
Den Abschluss machen wir zweihundert Meter über Johannesburg. Von der obersten Plattform des Carlton Bürocenters haben wir einen guten Überblick über die ehemalige Minenstadt Joburg.

SAM_0119 Joburg von oben

DSC00199 Steffen und der Guide Sunny

Sunny liefert uns noch bei unserer Unterkunft im Stadtteil Parkview ab. Wir haben hier definitiv Schwein, wir haben eine eigene, kleine Miniwohnung und eine mehr als rührselige und freundliche Gastgeberin: Judy.

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Unser Appartment/Zimmer im feinen Vorort Parkview

Sie gibt uns den Tipp, dass wir in 150 Metern Entfernung einen tollen Inder finden. Ok, Inder in Südafrika, aber was macht man nicht alles. Wir waren nicht enttäuscht.

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Jetzt sitzen wir in unserem Appartement und schauen das Pokalfinale in FullHD. Allerdings müssen wir in der Verlängerung abbrechen. Der Tag war zu lang!

Ab in den Winter

Nachdem wir uns die Absulotion direkt beim Chef abgeholt haben:

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Daniela: Sehr geehrter Papst, sollen wir dieses Jahr nach Südafrika fahren?

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Papst: Ja, üblicherweise würde ich Argentinien empfehlen, aber der Rand steht gerade gut und die Flüge sind ordentlich günstig. Wettermäßig ist das alles gleich …

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Papst: Ich fahr lieber mit dem Auto oder der Straßenbahn durch Rom.

 

Rom war super, den Stadtteil San Lorenzo können wir empfehlen, man ist einigermaßen dicht an der Innenstadt und das Viertel hat eigenes Leben, in dem ein paar Touris nicht stören.

Aber jetzt auf zum nächsten Ziel. Im Mai geht es los nach Südafrika. Hier schon mal die Flugrouten.

Flug-Südafrika

 

StepMap Flug-Südafrika

 

Zum Buchungszeitraum hat uns dann wieder Panik befallen, so dass am Ende der Flug über London heraus gekommen ist. Zwei Wochen später gab es dann wieder Flüge über Addis Abeba für 50 EUR günstiger. Naja, mit British Airways kommen wir ordentlich früh in Johannesburg an und machen gleich eine große Stadtrundfahrt.

Hinflug:
FRA – LHR 653 km
LHR – JNB 9086 km -> 9739 km

Rückflug:
CPT – JNB 1273 km
JNB – LHR 9083 km
LHR – FRA 654 km -> 11010 km

Die Welt ist genug