Alle Beiträge von steffen

Lofoten in den Wolken

Tag 3 auf den Lofoten beginnt bedeckt, aber trocken. Nachdem wir gestern den Südosten der E10 abgefahren haben, wechseln wir heute die Richtung und fahren die E10 in Richtung Svolvaer.

Auf dem Weg kommen wir durch Ramberg, hier gibt es auch einen tollen, weißen Strand mit türkisblauem Wasser. Lädt zum Baden ein, aber nicht zu der Jahreszeit.

Direkt über unseren Fjord liegt der Nusford mit dem gleichnamigen Dorf. Das Dorf ist ein Museumsdorf, weil es weitesgehend einem Dorf aus dem 19. Jahrhundert gleicht, mit Wohngebäuden und fischverarbeitender Industrie, inkl. Lebertranproduktion. Inzwischen regnet es und so fahren wir weiter.

DSC04029

DSC04026

Shopping-Time: In der Glashytta erstehen wir ein echtes Unikat, einen Glasklotz als Vase. Wir können mit dem Chef noch ein wenig über den Preis verhandeln.

Die nächsten Strände sind Haukland-Beach und Uttakleiv-Beach. Diese beiden Strände sind durch einen hohen Berg getrennt, entweder mit dem Auto durch einen Tunnel oder zu Fuss zu erreichen.

Während der Strand in Haukland idyllisch wirkt, gibt der Nachbarstrand in Uttakleiv ein wilderes Bild ab. Hier liegen riesige Granitbrocken im Wasser. Wir laufen ein wenig um den Berg herum, dessen Spitze wir heute nicht aufgrund der niedrigen Wolkendecke sehen können.

DSC04041
Nach einigem Suchen finden wir auch eine der Attraktionen des Uttakleivstrands: Das Auge des Drachens.

DSC04072

Hier hat ein runder, fussballgroßer Kiesel sich seine eigene Augenhöhle gegraben und blickt nun wie ein Drachen in den Himmel.

Wir fahren weiter auf E10, zwischendurch beruhigt sich die Landschaft, die wir durchfahren, nicht so das Wetter, aber dann, bevor wir die Insel Vestvâgoy, wie aus dem Nichts, schießen wieder Berge aus dem Meer in die Wolken.
Das Wetter ist inzwischen richtig trübe und alle Farben verschwinden, die Umwelt ist nur noch weiß, grau und schwarz.

DSC04089
Wir überfahren die beiden größten Brücken der Lofoten Gimsoystraumen Brua und Sundklakk Brua.
Dank der sicheren Konstruktion kommen wir auf Austvagoy an und schauen uns bei leichtem Regen noch schnell die Orte Henningsvaer und Svolvaer an.

 DSC04099
Henningsvaer ist das Fischerdorf auf den Inseln und Svolvaer die Hauptstadt der Lofoten.

 DSC04104

Die Städte sind nordisch, modern, ohne besonderen Charme. Die Berge drumherum bilden den dramatischen Rahmen, auch wenn man diese heute nur mehr erahnen kann.

Den Abend verbringen wir mit Manuel, unserem Housekeeper, er berichtet, wie aus “The Länd” nach Nordnorwegen gekommen ist und wie der Alltag hier so für ihn abläuft.

Lofoten

So, da sind wir auf den Lofoten angekommen. Gestern abend kamen wir mit 4 Minuten Verspätung im Hafen von Moskenes an und fuhren durch den Bug der Fähre auf die Insel.

Inzwischen war es schon dunkel auf der Insel, aber die mit Schneeresten verzierten Berge beeindruckten uns bei jeder neuen Kurve.

Nach rund 30 Kilometern erreichten wir unsere Unterkunft im Skelfjord. Der Housekeeper Manuel erwartete uns bereits und begrüßte uns auf Schwäbisch.

Endlich konnten wir unser Auto leerräumen und die Wohnung in Beschlag nehmen.

Heute morgen frühstückten wir schnell und waren vor 8 Uhr bereits auf Fotosafari.
Erstes Ziel des Tages ist der erste Ort (geografisch betrachtet) Â [oah]. Ein netter kleiner Fischerort, der immer wieder Kulisse für deutsche Fernsehformate wie das “Traumschiff” und “Verrückt nach Meer” ist

.DSC03960

Das Wetter ist wechselnd bewölkt und wir durchlaufen den Ort und gehen kurz zur Küste.

Als nächsten Stopp machen wir Reine, das Panorama auf den Lofoten. Die Bucht ist einmalig und Schroffheit der Berge, die aus dem Meer emporwachsen, ist in den Bildern nicht einzufangen.
Wir hatten in der Vorbereitung uns hunderte Bilder und Videos angeschaut, aber der Eindruck vor Ort ist sehr viel intensiver. DSC03982

Das nächste Postkartenmotiv holen wir uns in Hamnoy auf die Speicherkarten, selber Effekt.

IMG_7605
Für den Nachmittag kehren wir in unsere Unterkunft zurück und backen Zimtbrötchen und kochen eine fischige Suppe, weil inzwischen ein leichter Regen eingesetzt hat.

MosJoen–Lofoten

Wie gesagt, sind wir extrem gut durchgekommen und somit einen Tag vor unserer eigentlichen Planung. Heute müssen wir nur noch 300 Kilometer fahren, daher haben wir gestern Abend noch unseren Vermieter auf den Lofoten kontaktiert, ob wir nicht schon einen Tag vorher anreisen können.

Weil das klappt, machen wir uns wieder früh auf den Weg, wiederum bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und strahlendem Sonnenschein.

Die Landschaft wird immer mehr, die Zivilisation immer weniger, die Straße ist immer noch sehr gut. Da investiert Norwegen echt viel Geld, vor allem weil man sehr oft durch kilometerlange Tunnel fährt.
Das ist man beeindruckt.

Nach der Hälfte der Strecke passieren wir den Polarkreis. Es gibt auch noch ein Zentrum, welches aber wohl für immer geschlossen hat.
So erzählt es uns ein Kasselaner, der wie wir auf den Parkplatz an dieser geografischen Marke gefahren ist. Er hat hier in seinem umgebauten Van umgeben von Schnee und Eis übernachtet. Dank seiner Standheizung ohne Frostbeulen.

Er hat am Tag zuvor ebenfalls die Umleitung für die Sperrung der E6 nehmen müssen.

Gegen 13 Uhr erreichen wir Bodö. Hier startet um 16.45 Uhr unsere Fähre. Ich hatte zwar im Vorfeld gehört, dass wir keine Reservierung brauchen, aber wollten uns jetzt hier trotzdem über den Ablauf erkundigen.
Weit und breit war aber kein Personal zu sehen, geschweige denn zu sprechen. So blieb uns nichts übrig, als zu warten. Um die Zeit zu verkürzen, machen wir einen kurzen Abstecher in die Stadt.

Überpünktlich sind wir zurück an der Fähre, inzwischen stehen hier noch mehr LKW und Reisende. Ich erwische eine Angestellte der Fähre und sie sieht mir an, dass ich Angst habe, dass ich nicht mehr auf die Fähre komme, aber sie beruhigt uns, dass wir uns um diese Jahreszeit keine Gedanken machen müssen und auf jeden Fall jetzt übersetzen können.
Ein Ticket müssen wir nicht kaufen, unser Kennzeichen wird, wie bei der Straßenmaut elektronisch erfasst, und wir bekommen irgendwann die Rechnung für die Fahrt.

Das Schiff fährt 3h 15 die Strecke zwischen Bodö und Moskenes, genug Zeit, um die letzten Tage in unserem Blog zu erfassen.
Die See ist wieder sehr ruhig und wir genießen den Sonnenuntergang und haben seit einer guten Stunde unser Ziel die Lofoten durch die Bugfenster im Auge.

Hoffentlich sehen wir heute Abend schon das Nordlicht.

Trondheim–Mosjoen

Noch vor 8 Uhr verlassen wir das Budgethotel, weil ab 8 Uhr der Parkplatz kostenpflichtig wird und wir bereits das Ordnungsamt vom Fenster unseres Zimmers aus gesehen haben.

Wir verlassen aber Trondheim nicht ohne Frühstück, fahren ein kurzes Stück in die Innenstadt und kaufen uns hier für günstige 5 EUR einen Parkplatz für 60 Minuten.
Die Zeit reicht für einen großen Kaffee und ein paar Backwaren. Außerdem nutzen wir die Zeit noch für einen Besuch des Trondheimer Doms. Leider nur von Außen, er öffnet erst später.

Wie wir gestern von einem Einheimischen erfuhren, soll eine der vielen Statuen im Dom mit dem Konterfei von Bob Dylan versehen worden sein, nachdem das alte Gesicht abgefallen war.
Wie gesagt konnten wir hier keinen Faktencheck machen, aber bei Gelegenheit schauen wir im Internetz nach.

Die Straßen sind wieder einwandfrei, die Sonne scheint, leider haben wir aber wegen des Gepäcks keine Möglichkeit, mit offenem Dach zu fahren. Das wäre die Krönung. Aber auch so durchfahren wir eine wunderbare Natur auf einer tollen, meist sehr neuen Straße. Unser Freund René hat mit seiner Frau Jenny haben diese Erfahrung ein paar Jahre davor nicht machen können, sie sind noch durch alle Baustellen gefahren.

Gegen Mittag kommt vor uns plötzlich eine Straßensperre, wir fahren auf einen Rastplatz und treffen dort eine aufgebrachte Norwegerin, die uns erklärt, dass wir hier nicht weiterkommen, die Straße wird für Tage gesperrt sein. Wir müssen 40 Kilometer zurück und einen Umweg über eine kleinere Straße nehmen. Anfangs ist es noch etwas abenteuerlich, weil viel Eis auf der Straße, aber wir kommen sicher durch. Auf der Nebenstrecke sehen wir einiges Wild, Rehe und Rentiere. Im übrigen hat Daniela auf der Strecke von Oslo nach Trondheim zuvor bereits zwei Elche gesehen.

Die E6 erreichen wir mit ca. 1.5 Stunden Verspätung wieder, aber die Sonne scheint immer noch und das Känguru quasselt uns aus dem Autoradio die Ohren voll.

Die Sonne geht schon langsam unter, da fahren wir unter einer Brücke durch, welche mit Nordlichtern verschönert ist.

Damit ist es offiziell, wir fahren ab sofort ins Nordlichtland, das ist ja ein Hauptgrund für diese Reise. Hoffentlich haben wir Erfolg.

Gegen 17.30 Uhr erreichen wir den Ort Mosjoen, auch hier haben wir über das Internet ein Zimmer gebucht. An der Unterkunft angekommen wartet aber nichts und niemand auf uns, wir versuchen 30 Minuten lang auf allen Kanälen den Vermieter zu erreichen, haben aber keinen Erfolg.
Daher fahren wir nochmal schnell in die Innenstadt und kehren in einem Restaurant mit skandinavischer Ausstattung um 1900 ein. Wir werden sehr gut bekocht und erfahren, dass es am weiteren Abend ein Quiz geben wird. Da wollen wir natürlich mitmachen.

Inzwischen hat sich der Vermieter gemeldet und wir fahren kurz zur Unterkunft, laden aus, stellen das Auto ab und laufen zurück zum Lokal.

Kurz nach 19 Uhr kommen wir an, inzwischen sind beinahe alle Plätze belegt und wir bekommen noch zwei Stühle am Tresen.
Der Quizmaster hat 36 Fragen vorbereitet und trägt diese auf norwegisch vor. Am Anfang schauen wir nur zu, aber dann merken wir, dass wir doch ein paar Fragen verstehen, auch mit der Hilfe von Google Translator und schon sind wir im Quizfieber.

Gewonnen haben wir natürlich nicht, aber wir werden öffentlich bei der Siegerehrung als Schlusslicht für unseren Einsatz gelobt. Ein lustiger Abend geht zu Ende.

Oslo–Trondheim

Um 8 Uhr sitzen wir im Hotel beim Frühstück. Das Hotel ist schon etwas in die Jahre gekommen und nicht mehr ganz frisch, aber das Frühstück dagegen sehr.

So machen wir uns gestärkt um 9 Uhr auf die Reise nach Trondheim. Bei einer früheren Fahrt hatte ich festgestellt, dass die Entfernungen in Norwegen mehr Zeit benötigen und wir hatten ja noch keine Ahnung, wie die Straßenverhältnisse sein werden. Schließlich müssen ein 1000 m hohes Gebirge überqueren.

Nach zwei Stunden erreichen wir die Olympiastadt Lillehammer, wo wir kurz ein Bild von der Schanze oberhalb der Stadt schießen und dann uns ein wenig die Beine in der Innenstadt vertreten.

Lillehammer ist aber eine Kleinstadt und bald sind wir wieder auf der E6 in Richtung Trondheim. Die Straßen sind auf der gesamten Strecke eisfrei und so kommen wir ohne Probleme voran.

Acht Stunden und nach weiteren500  Kilometern kommen wir in Trondheim an. Während der Fahrt hatten wir unser Hotel in der Nähe des Bahnhofs gebucht. Eine einfache Unterkunft, aber alles neu und nahe der Innenstadt.

Zum Abendbrot werden wir von einem Vietnamesen lecker bekocht und beschließen den Abend in einer Bar mit Livemusik. Dort werde ich von einer der Dorfschönheiten mit einer ihrer Bekanntschaften verwechselt. Aber wir können die Situation klären, auch Daniela hatte sie bereits in der Woche zuvor getroffen, strange …

Wir laufen noch durch die Innenstadt, Trondheim gefällt uns sehr gut. Die Temperaturen sind auch sehr mild, deutlich über dem Gefrierpunkt.

Oslo

Mit Blick aus der Observation Lounge der Color Magic laufen wir bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel in der Hauptstadt Norwegens ein.
15 Minuten vor der Ankunft gehen wir flux zu unserem Auto und kurz nach zehn Uhr fahren wir bereits in Richtung Holmenkollen.
Das Wetter müssen wir einfach im Freien nutzen und fahren daher zum Hausberg der Osloer.

Dort findet an diesem Morgen eine Art Hobby-Langlaufrennen statt, alles in der großen Kulisse der Sprungschanze.

Diese schauen wir uns zuerst von unten an und fahren dann mit dem Aufzug auf die oberste Plattform. Von hier schillert Oslo gülden.
Wir laufen noch eine kleine Runde und fahren dann in den Vigelandpark.
Auf der Suche nach einem Parkplatz (5 EUR/Stunden) kommen wir an einem Flohmarkt in Majorstuen vorbei und Daniela kauft einen echten Norweger-Pulli. Ist aber ganz schön tricky, weil wir noch kein Bargeld haben und die elektronischen Zahlungswege der Norweger nicht mit unseren kompatibel sind. Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Geldautomat.

Viele Touristen und Einheimische genießen mit uns die Sonne im Vigelandpark und auch die nackten Figuren tauen ein wenig in der Sonne auf.

Gegen 16 Uhr beziehen wir unser Zimmer im Hotel und parken unser Auto für eine horrende Rate in einem Parkhaus, indem unser Hotel eine Spezialkondition anbietet. Horrend bleibt die Gebühr aber trotzdem.

Im Zimmer halten wir uns aber nicht auf, wir wollen die restliche Sonne nutzen und erlaufen uns das Opernhaus, die Karl-Johann Gata, das Schloß und das Rathaus. Für das Abendessen  wählen wir ein hippes Restaurant gegenüber unseres Hotels, ein Glückstreffer, wir speisen vortrefflich und haben auch einen deutschen Kellner, der schon zehn Jahre in Oslo lebt.
Zum Abschluss gehen wir noch ein eine Rockkneipe, treffen ein paar Einheimische und gehen alsbald ins Hotel.

Fulda–Kiel

Wir sind wieder auf Tour. Heute morgen um 4 Uhr ging der Wecker, aber wir waren schon wach.
Die großen Gepäckstücke haben wir schon gestern gepackt, damit es heute morgen nicht so anstrengend startet.

Um 4.45 verlassen wir die Wörthstraße und nach 500 Kilometern erreichen wir Kiel bereits um 8.45 Uhr. Perfekter kann die Anreise nicht laufen.

Also laufen wir ein wenig durch die Stadt und reihen uns um 10.45 auf dem Gelände von Colorline in die Schlange der Wartenden ein. Hier lassen wir den Audi stehen und laufen nochmal schnell in die Stadt.
Um 12.30 öffnet das Schiff für die Fahrzeuge und wir bekommen einen Platz auf Deck2 zugewiesen. Zuvor hatten wir beim Check-/Drive-Inn bereits unsere Zimmerkarten erhalten.

Natürlich steht unser Auto im vorderen Teil des Schiffs, das Zimmer ohne Fenster dafür ganz hinten. Aber dadurch bekommt man Bewegung.
Durch die engen Gänge zwischen den Kabinen kommt einem das Schiff riesig vor und der Weg will nicht enden.

Die Kabine hat ein großes Bett, einen schmalen Gang links und rechts und ein Bad mit Duschkabine. Der Ort lädt nicht zum Verweilen ein, dafür hat die Reederei schließlich das Boardentertainment erfunden. An Bord der Color Magic hat man die Auswahl zwischen verschiedenen Restaurants, einem Pub, einer Bar, einem Casino und Shops, angefangen beim Duty Free (gibt es das eigentlich noch?) bis zur Boutique.

Wir haben im Voraus eine Buchung für eine Musik-Tanzshow gemacht. Wir werden zum Tisch geführt und werden umgehend nach Getränken gefragt.
Die Show ist eine Empfehlung von Danielas Kollegen und hier werden Popklassiker von heute und gestern von 4 Sänger:innen interpretiert und einer Gruppe Tänzer:innen bewegend begleitet. Die Show hat Klasse und nach kurzweiligen 45 Minuten wechseln wir ins Buffetrestaurant.

Wir hatten schon vorher den Eindruck, aber das Schiff ist gering ausgelastet. Das sieht man auch am Buffet, hier ist kein Gedränge, wie wir es vorher schon in dem ein oder anderen Video gesehen hatten.
Das ist aber sehr angenehm, wir haben auch Zeit mit dem Personal zu scherzen.
Die Preise an Board sind deutlich über dem deutschen Niveau, aber noch lange nicht in der Klasse Norwegen. Die Skandinavier lassen es krachen an Board.

Auf dem Schiffsboulevard ist dann um 22 Uhr nichts mehr los und so gehen wir in unsere Kajüte auf Deck 9.
Hier schlafen wir mit leichtem Schaukeln des Schiffs bald ein, denn der Wecker für Morgen steht auf 6 Uhr.

Florenz

Deja Vu, die Bierkneipe von gestern abend ist heute morgen unser Frühstückscafé. Wir bestellen zwei Kaffee und zwei süße Teilchen und nehmen Platz. Die Kaffee waren zwei einfache Espresso, winzig klein, aber sehr stark. Merke: Ein normaler Kaffee heißt auch hier Kaffee Americano.

Gestärkt gehen wir los. Das Ziel: Ponte Vecchio. Erst aus der Ferne, dann gehen wir auch drüber, die Stadt ist noch nicht sehr voll. Wir laufen noch etwas aus dem Zentrum heraus zum Markt von San Lorenzo. Hier gibt es Lebensmittel (Gemüse, Fleisch, Fisch und Innereien) und tausende Stände mit allen möglichen Lederwaren. Daniela kauft sich ein Paar fingerlose Cabriohandschuhe aus Lammleder.

In der Nähe des Doms machen wir Pause und trinken Kaffee. Danach laufen wir am Dom vorbei, aber die Schlangen für die Besichtigungen sind zu lang, wir laufen weiter zu David, der Platz ist schon gut gefüllt, obwohl die Besucher aus Übersee auch in diesem Jahr fehlen.

Um der Mittagshitze zu entgehen laufen wir ins Hotel und machen Siesta.

Am Nachmittag brechen wir auf und ersteigen einen Hügel gegenüber der der Altstadt. Vom Piazza de Michelangelo hat man einen tollen Blick über ganz Florenz. Das Wetter ist inzwischen sehr unbeständig, aber auch nicht mehr so heiß.

Wir laufen zurück in die Stadt, stellen uns in die Schlange für den Eintritt in den Dom an und nach uns wird die Tür für den Tag geschlossen. Die drittgrößte Kirche Europas ist sehr dunkel und kühl. Hier darf man auch fotografieren, sonst war es immer verboten.

Auf dem Weg zurück ins Hotel kehren wir noch kurz ein und treffen ein Paar aus Hamburg. Sie hatte als Österreicherin fünf Jahre italienisch in der Schule, hat aber dadurch gefühlt keine Vorteile.

Nachdem wir uns aufgefrischt haben gehen wir 100 Meter zur Osteria Armanda. Wir sind die ersten Gäste und erhalten die volle Aufmerksamkeit vom Personal und dem DJ, der die Einheimischen Gäste unterhalten soll.

Das Essen heute ist deutlich italienischer und wir fühlen uns sehr wohl.

Den Abend beschließen wir wieder bei Ütze-Karl-Heinz. Dort treffen wir Roberto, geborener Italiener mit einer deutschen Mutter, die ihm akzentfrei Deutsch beigegebracht hat.

Trient–Florenz

Fabio begrüßte uns um 8 Uhr in seiner Villa über den Hügeln von Trient mit einem guten Frühstück. Hier konnten wir auch klären, dass er nicht Fabio Vettori, ein bekannter italienischer Zeichner, ist, sondern früher für ein NGO in Afrika gearbeitet hat. Der Zeichner hat den gleichen Vornamen und ist sein Nachbar.

Das Wetter ist super, die Dolomiten liegen klar und deutlich direkt vor uns.

Das gute Wetter nutzen wir für eine kleine Runde durch Trient, wir finden sogar den gleichen Parkplatz wie im letzten Jahr, machen die gleiche Runde, bleiben aber fast trocken dabei, es ist inzwischen auch schon sehr heiß.

Daniela muss bei den ersten Fotos feststellen, dass ihr Objektiv schlapp macht und wir finden sehr guten Ersatz für einen angemessenen Preis in einem Fotoladen.

Aber jetzt machen wir uns auf den Weg in Richtung Florenz. Am Abend vorher haben wir zwei Stopps geplant, Carpi und Modena.

Carpi besuchen wir gegen 14 Uhr, die Stadt macht Siesta, deswegen ist auch das Parken umsonst. Ein schöner Platz, mit Schloss und einem Kilometer Arkaden. Bei der Hitze ist der Schatten sehr angenehm.

Wir eilen weiter und sind gegen 15 Uhr in Modena. Wir parken an einem Park und laufen eine schnelle Runde durch die Stadt. Im Park erwartet uns auch ohrenbetäubend der Sound der Toskana: Zikaden. Die Lautstärke ist grandios. Genauso schön ist die Altstadt, aber wir haben ja keine Zeit.

Denn Florenz wartet. Eigentlich wollten wir weiter gemütlich übers Land dorthin fahren, aber das Navi rechnet eine Fahrzeit von fast 3 Stunden aus. Daher nehmen wir die Mautobahn und sind nach 1.5 Stunden und einigen Wirrungen am Hotel in Florenz.

Schnell noch das Auto illegal auf dem Fussgängerweg geparkt und ausgeladen. Wir bestellen einen Parkservice, der zum einen das Auto für die Nutzung innerhalb der Altstadt anmeldet und irgendwo für die gewünschte Zeit parkt. Das ist billiger als die Parkhäuser rundherum.

Das Zimmer ist wahnsinnig hoch und groß genug für uns beide.

Schnell noch frisch gemacht und wir suchen uns etwas zum Essen. Wir nehmen in einer Osteria Platz, Daniela bekommt eine Pizza, ich Nudeln und als zweiten Gang Fleischbällchen.

Dann schlendern wir noch ein wenig in Richtung der Innenstadt und stehen unvermittelt vor dem Dom. Sieht auch bei Nacht sehr beeindruckend aus.

Weiter wollen wir aber nicht, gehen in Richtung des Fluss Arno und treffen dort auf den nackten David.
Wir lassen uns in einem typischen Tourirestaurant am Platz nieder und beobachten einen Spritz lang die anderen Touristen.

Einen letzten Absacker bekommen wir neben dem Hotel, hier wird in bester Ütze-Manier Flaschenbier und Cocktails an vornehmlich Einheimische verkauft. Sehr lässig.

Erschöpft schlafen wir ein, das Zimmer ist sehr ruhig, die Klimaanlage summt uns in den Schlaf.